Giebelinschrift

Friesengeist

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In Horn-Bad Meinberg habe ich ein Haus gesehen, dessen Giebelinschrift ich persönlich außergewöhnlich finde.
Was du tust tue ganz
Wenn Recht und Glaube leben
wird Deutschland stark sein
Wenn ich die Jahreszahl "richtig" lese, dann dürfte das von 1937 sein (1437 wäre auch noch eine Option.)

War es damals normal, solch pathetische Inschrift anzubringen?

Bei den Inschriften die ich persönlich kenne, handelte es sich in der Regel um religiöse Inhalte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei meiner Bildschirmauflösung lese ich es als 1937. Dazu würde auch die Art Pathos in der 3. Zeile besser passen. Insgesamt ist es für mich etwas zu modernes Schriftdeutsch für 1437. Die erste Zeile ist ja eine Paraphrasierung des in der Gegend gebräuchlichen Lebensmottos (man verzeihe mir die unvollkommene Wiedergabe): "Tun wat de kanns, tun et nit half, tun et janz."
 
Ich stimme Liborius zu. Abgesehen vom Pathos, den der Spruch unzweifelhaft transportiert, ist die Rechtsschreibung auf keinen Fall dem 15. Jahrhundert zuzuordnen. Ich habe außerdem auch deutlich 1937 gelesen.

Ich denke, zu jener Zeit war es sicher nichts außergewöhnliches, seinen Stolz auf die Heimat so offen zu zeigen. Es passt auf jeden Fall in diese Zeit.
 
Wäre auch meine Meinung gewesen. Der Spruch passt besser zu 1937, als zu 1437, wobei man ja bei letzteren von keinem Deutschland sprechen kann. Die zweite Zahl konnte ich leider nicht genau entziffern. Aber wie gesagt, 1937 passt einfach besser.

Mit freundlichen Grüßen,
Kobi
 
Die Volkskunde erlebte während der Nazizeit eine "Blüte". Schon von daher passt der Spruch zu 1937.
Es gibt auch eine Datei mit den Inschriften des Ortes:

Nr. 288 Schäfermeier
Parkstraße
Was Du tust, tue ganz Wenn Recht und Glaube leben wird Deutschland Stark sein 1937


Hausinschriften aus Meinberg
 
Ihr habt ja recht. Welcher Teufel hat mich da wohl geritten das ich 1437 angenommen habe. Zu der Zeit machte der Begriff "Deutschland" nicht so wirklich Sinn :still:

Aber jetzt etwas anderes. Ich habe die Besitzer mal ganz dreist gefragt ob die Inschrift "Original" ist oder nachträglich restauriert wurde. Die soll, nach dem Wissen des derzeitigen Besitzers, durchaus original sein.

Gegen Kriegsende hat es in einem Ortsteil hier, wohl noch ein heftiges, aber unsinniges Gefecht mit amerikanischen Truppen gegeben.

Jetzt stell ich mir die Frage wie ein Haus mit solcher Inschrift, die durchziehenden Truppen und die spätere britische Besatzung überstanden hat?
 
Was gibt es an der Schrift denn auszusetzen? Steckt doch gut katholisches und rechtsstaatliches Gedankengut dahinter: "Wenn Recht und Glaube leben, wird D stark sein." Du siehst, so ein Spruch ist interpretabel.
 
Ich sehe auch nichts Verwerfliches in Recht, Glauben und dem Wunsch nach Stärke des Vaterlandes. Entsprechendes findest du über Jahrhunderte verteilt überall in der Welt.
 
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