Giftgas im ersten Weltkrieg

Papa_Leo schrieb:
Und genau das war das Problem vieler Soldaten - da reichte es schon, Vollbart-/Kinnbart-Träger zu sein.
Das kann auch ein psychologisches Problem sein. Aus eigener Erfahrung weiss ich, das die Filterwirkung einer Gasmaske das Atmen hemmt. Und das bei den heutigen Masken. Ich kann mir gut vorstellen, das jemand, der in dieser Situation in Panik gerät, die Maske einfach abnimmt um ungehindert atmen zu können. Mir selbst ist es bei der NVA auch passiert. Im Gasraum, wo nur einfaches tränengas eingeführt wurde, habe ich damals auch die Maske vom Kopf gerissen. Das war vieleicht ein Mist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vollbärte wurden an der Front selten geduldet. Es gab wegen der Filzläuse auch regelmäßige "scheraktionen", in denen die Männer ihrer Körperbehaarung beraubt wurden. Beizieten suche ich dazu noch ein paar Informationen raus.
Aber es stimmt schon, dass insbesondere die Veteranen Masken besassen, die im Laufe der Zeit eine Beschädigung erlitten und daher nicht mehr tauglich waren. Daher war man auch bemüht, die Qualität zu heben.

Flo, du hast vollkommen recht, Panik, Atemnot oder Hustenreiz, all dies kann zu so einer Reaktion führen. Heute ist es verboten, den Soldaten unter der Maske sportliche Aktivitäten und körperliche Anstrengung zu befehlen. Damals sah das noch anders aus.
 
florian17160 schrieb:
Das kann auch ein psychologisches Problem sein. Aus eigener Erfahrung weiss ich, das die Filterwirkung einer Gasmaske das Atmen hemmt. Und das bei den heutigen Masken. Ich kann mir gut vorstellen, das jemand, der in dieser Situation in Panik gerät, die Maske einfach abnimmt um ungehindert atmen zu können. Mir selbst ist es bei der NVA auch passiert. Im Gasraum, wo nur einfaches tränengas eingeführt wurde, habe ich damals auch die Maske vom Kopf gerissen. Das war vieleicht ein Mist.

Da hatte ich Probleme mit dem Filterwechsel ... ging aber noch gut.
 
So allgemein muss man auch sagen das die Filter einer Gasmaske ja nnicht jede art von Gift rausfiltern.
Das ist praktisch unmöglich einen Universalfilter zu haben der einen gegen jede Art von Giftgas schützt.
In diesem Sinne ist es auchz nciht unwahrscheinlich das wenn der gegner eine neue Art von Giftgas benutzt hat die Filter diese Art von gift nicht oder noch nicht herausfiltern konnte.

Ach ja florian, ich hatte auch schon mal eine NVA Gasmaske auf und ich habe es nichtmal unter normalbedingungen geschaft darunter zu Atmen.
Ich weiß nicht wie das bei den anderen Masken ist aber so viel besser stelle ich mir die auch nicht vor.
 
M.A. Hau-Schild schrieb:
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Ach ja florian, ich hatte auch schon mal eine NVA Gasmaske auf und ich habe es nichtmal unter normalbedingungen geschaft darunter zu Atmen.
Ich weiß nicht wie das bei den anderen Masken ist aber so viel besser stelle ich mir die auch nicht vor.
Wir mussten damit noch über die Sturmbahn rennen. Man stelle sich das mal vor. Es war nicht selten, das sich einige Männer mit aufgesetzter Maske übergeben haben. Was für eine Sauerei. Ich habe aber immer den Filter abgeschraubt.
 
Echt? Es ist jetzt verboten mit Maske sich körperlich anzustrengen? Damals (1993) wa es nur mit Zodiac verboten..

"Über due Haut übertragbare tödliche Gifte waren demnach im 1. Wk selten bis gar nicht vorhanden"
Und ich dachte das Kontaktgift Senfgas wurde schon im WK I eingesetzt!?
 
askan schrieb:
Und ich dachte das Kontaktgift Senfgas wurde schon im WK I eingesetzt!?
Senfgas, das sog. Gelbkreuz, wie es flo schon anführte wurde in der Tat schon eingesetzt, allerdings erst ab 1917 bei Ypern. Nichts anderes habe ich im zitierten Satz gesagt "tödliche" "selten bis gar nicht"
Demnach selten und da gute bei Kontakt Heilungschancen bestanden nicht zwangsläufig tödlich.
Zufrieden? :)

Und es ist nicht verboten sich körperlich anzustrengen, es ist verboten dies zu befehlen. "Freiwillig" darf mans immer noch.
 
Um genau zu sein ist die Kriegsführung keineswegs so einfach. Oftmals ist das behindern der Kameraden ein ebenso erstrebenswertes Ziel. Eine Leiche behindert niemand, ein Verwundeter beschäftigt mindestens einen Sani, bestenfalls einen ganzen Zug (oder mehr).
Die psyhcotischen Toxine die man heutzutage einsetzt wirken auch oftmals in einer Form, die den Betroffenen zur Gefahr für seine Kameraden werden läßt...

Bleibt nur: diese Form zu kämpfen zählt zu den absurdesten und perversesten.
 
zurück zu der wirksamkeit von gasmasken. im wk I wurden auch chemische substanzen verschossen, die das tragen der maske unerträglich machten, sogenannte maskenbrecher. anschließend wurden tödliche gase eingesetzt. diese mischung hieß dann wohl "bunt" schießen.

ponzelar
 
Um genau zu sein leitet sich die Bezeichnung von der Kombination ab. Zuerst wurde Blaukreuz verschossen, dieses Reizgas (Bereich Hals / Kehle) auch als "Kotzgas" betitelt zwang zum abnehmen der Maske indem es durch die Filter sickerte (wenn man nicht an seinem eigenen Erbochenen ersticken wollte), worauf dann das später geschossene Grünkreuz seine Wirkung tat, indem es die Lungen angriff.

http://www.dhm.de/lemo/html/wk1/kriegsverlauf/gas/
http://www.gasmaske.info/chemie/chempage.htm
 
noch mal ne frage. ist es wirklich so, daß im wk II von keiner seite gas eingesetzt wurde? alle werden doch gas gehabt haben, oder? jaja, ich habe auch gehört und gelesen, daß niemand gas eingesetzt hat, aber erstaunlich finde ich das schon, schon beinahe unglaublich.

ponzelar
 
Giftgas wurde eingesetzt. Die Deutschen setzten Gas in den Vernichtungslagern und bei ihrer "Euthanasie" ein, die Japaner verwendeten es angeblich gegenen die Chinesen.
Es soll auch einen Unfall in Italien gegeben haben, bei dem US Giftgas austrat und Soldaten wie Zivilisten umbrachte.

Im militärischen Bereich machte der Einsatz keinen Sinn mehr, allerdings kamen in den Flächenbombardements "berechenbarere" Chemikalien zum Einsatz.
 
ja tiberius gabinius, ich meinte den militärischen einsatz. die massenermordung von zivilisten in vernichtungslagern usw. sind ja bekannt, das meinte ich nicht. was hat man unter "berechenbaren" chemikalien zu verstehen? brandstoffe, napalm?

ponzelar
 
Wie gesagt, im militärischen Einsatz hatte man den geringen Nutzen und das große Risiko erkannt, zusammen mit den teilweise schnell verschiebenden Fronten und dem guten Ausrüstungsstand der Armeen wäre also der Giftgaseinsatz eine Eskalation gewesen, die zu viele Gegenargumente aufwies, auch wenn sie doch mehrfach (von beiden Seiten) in Betracht gezogen wurde.

Die Chemikalien, die zum Einsatz kamen waren z.B. Vorläufer von Napalm, die man meiner Meinung nach durchaus auch als solches bezeichnen kann.

Im Detail sollte darüber dann aber im geegineten Forum gesprochen werden.
 
Phosphor - Brände durch Phosphorbomben ausgelöst, waren besonders schwer zu löschen. Brände dienten zum einen als Zielvorgabe (also als Orientierungsmarken), zum anderen hatten sie natürlich den Sinn zu zerstören und zu demoralisieren.
 
Ein Onkel von mir, hat mir erzählt, Das es auch " sogenannte Ohrdröhner" gab. Sprich, Knallgranaten, die das Innenohr zerstört haben. Wenn das Innenohr kapput ist , verliert man ja sein Gleichgewichtssinn. Weis da jemand etwas darüber?
 
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