Gilde/Zunft

Soweit ich weiß, gibt's da gar keinen Unterschied. Gilden oder Zünfte waren Vereinigungen von Handwerkern im Mittelalter und reichten noch weit in die Neuzeit hinein. Jeder Handwerker musste seiner Zunft angehören, um eine Arbeitserlaubnis zu haben. Die jeweilige Zunft regelte ziemlich alles im Leben der Mitglieder.

Der Unterschied zwischen Gilde und Zunft könnte allerdings mit den Berufsfeldern zusammenhängen. Zünfte bestanden eher für die Produzenten (Tischler, Bäcker, Fischer,...) und Gilden für die Händler und die Verkäufer.

Dazu gab's noch das jeweilige Zunftzeichen.
 
Grob vereinfacht: Die Gilde ist heute die Industrie- und Handelskammer

Die Zunft hat ihre Entsprechung in der Innung die wiederum zur Handwerkskammer gehört

Und dann gibt es noch so arme Schweine die bei beiden Pflichtzahler sind.
OK, OK ist OT

Grüße Repo
 
Gilden sind meines Wissens Zusammenschlüsse von Händlern die überregionale Verbindungen unterhielten und für einen reibungslosen Waren- und Geldverkehr sorgen sollten. Gildenmitglieder konnten also bspw. in einem Gilden haus gelder einzahlen, bekamen dafür eine bescheinigung und konnten diese dannn bei einer befreundeten Gilde in einer anderen Stadt "einlösen" und sich das geld aus dem Gildeschatz auszahlen lassen.(hab ich mal so in etwa in der schule gelernt, also keine Garantie, dass es stimmt, sicher kenne ich diese Praxis nur vom Templerorden) Zünfte waren Zusammenschlüsse eines Handwerkes innerhalb einer Stadt und dienten zur sozialen Absicherung ihrer Mitglieder.
Sie legten die Qualitätsstandards und die Produktionsmenge von waren (bsp. Weber) fest, waren für die verteidigung eines Mauerabschnittes im Belagerungsfalle verantwortlich und kümmerten sich um arbeitsunfähige Mitglieder und deren Familien und um die Hinterbliebenen.
Zünfte sind also Zusammenschlüsse eher soziale, Gilden eher wirtschaftliche Zusammenschlüsse, allerdings konnten in beiden Fällen stets nur Christen mitglieder werden, keine Juden.
 
Gilden

Ich weis das es bereits einen beitrag mit diesem tema gibt aber der hat leider nicht alle fragen beantworted die ich gere wissen wollte.
Ich würde gerne wissen:
1. Ob es verschiedene Gildeb gab oder nur eine und was es für welche gab wen mehrere
2. Was für regeln es in ihnen gab
3. Wie die Gilden die mitglieder unterstützt/geholfen haben (es muss ja einen grund geben dort beizutreten)
4. Wie man mitglied wurde
Vielen dank schon mal wen jemand englische links weis ist mir auch egal ich spreche sehr gut also auch englische wen ihr welche kennt :yes:
 
Ich würde gerne wissen: ...
All diese Fragen sind nicht sinnvoll zu beantworten, ohne den gesuchten Ort und die Epoche einzugrenzen.

Geschichte und Verfassung der Zünfte, Gaffeln, Schichte, Gilden, Äm(p)ter, Ehrbaren Kaufmänner und welche Namen diese berufsständischen Korporationen noch hatten, waren von Stadt zu Stadt sehr unterschiedlich - auch wenn die großen Handelsstädte des Mittelalters im regen Austausch standen und ja bekanntlich auch Stadtrechte voneinander übernahmen.

Zur sehr interessanten Geschichte der Lübecker Kaufleute empfehle ich etwa Erich Hoffmanns Beitrag in der Lübeckischen Geschichte, hier die Seiten 179ff oder Sonja Dünnebeils Buch über die Zirkelgesellschaft, die ja eine äußerst interessante Mischung aus Korporation und Quasi-Adelsstand darstellte.
 
@ Kunifer
Sehr schön auch im Buch von Felicitas Schmieder "Die mittelalterliche Stadt" erklärt.
Die Zünfte trungen in den regionalen Quellen ganz unterschiedliche Namen. "So neben Zunft auch Amt, Handwerk, (Ge)werk, Meisterschaft, Einung/Innung, Gilde, Stube, Zeche, Kerze.Letztlich sind die changierenden Begriffe für den mittelalterlichen Sprachgebrauch untypisch; es wäre anachronistisch, zwischen zum Beispiel der Handwerkerzunft im Gegensatz zur Kaufmannsgilde zu unterscheiden, wie das in modernen Darstellungen oft geschehen ist." (S. 103)
Also: Gilde = Zunft :yes:
 
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