Die keltischen Götter
So...jetzt kommt mein "Senf" auch noch dazu.... :winke:
Die Kelten huldigten dem Polytheismus und glaubten somit an eine Vielzahl von Göttern. Die keltische Kunst schuf ursprünglich keine Götterbilder, sondern diese wurden erst im Gefolge von griechischen und römischen Einflüssen gebräuchlich. Wenn man den irischen Mythen glauben darf, dann waren die Götter genauso unberechenbar, fehlbar, gefährlich und launenhaft wie die Kelten selbst.
Die relgiösen Handlungen fanden anscheinend nicht nur in Tempeln und Hainen statt, sondern auch zu Hause. Die abgeschlagenen Köpfe sollen eine religöse Verbindung darstellen. Desgleichen gab es sakrale Aspekte im Zusammenhang mit der Gastfreundschaft , der Veranstaltung von Festen und der Eidesleistung.
Es sind daher viele Götter aus Texten und Inschriften bekannt, z.B. der Ort "Lugdunum" (heutige Lyon) bedeutet "Festung des Lug".
Der Römer Marcus Annaeus Lucanus erwähnt im 1.Jh.n.Chr. die Götter:
* Teutates
* Esus
* Taranis
Der Gott Teutates kann als der "starke Vater" aber auch als "Gott des Stammes "gedeutet werden. Womöglich war Teutates nicht der Name eines Gottes, sondern der gemeinsame Titel vieler unterschiedlicher Götter. Lucanus berichtet, daß die Kelten ihm Menschen opferten (kopfüber in einen gefüllten Bottich, sodaß das Opfer erstickt). Er wird als ein sehr ernst schauender, bärtiger Mann dargestellt, der als Symbole die 3Drachen/Greife hat. Offensichtlich wird der Drache bei den Kelten als ein Symbol des Guten gesehen.
Bei Teutates könnte es sich auch um einen Gott mit kriegerischem Charakter handeln.
Esus hat als Symbole den Elefanten und das Sonnenrad. Der Elefant gilt als zweitstärkste Tier nach dem Drachen (nach Plinius Secundus). Lucanus berichtet, daß ihm ein "entsetzlicher Barbarenaltar" geweiht war. Esus könnte als "Herr, Gebieter" übersetzt werden. Er wird als bärtiger Mann in der Kleidung eines Handwerkers dargestellt.
Taranis ist der Himmels- und Donnergott (irisch: torann, walisisch: taran). Auch ihm wurden Menschen (Männer, Frauen und Kinder) geopfert (die Opfer wurden in einer hölzernen Wanne verbrannt bzw. auf einem Altar "geschlachtet"). Als Tiersymbol ist der Stier anzunehmen. Schon in der Hallstattzeit galt der Stier als heilig.
Ferner ist der Gott Lug (irisch: gleißendes Licht) in weiten keltischen Gebieten bekannt, der als Sonnengott verehrt bzw. auch mit Raben ("lougos") in Verbindung gebracht wurde. Caesar berichtet, daß die Kelten den "Merkur" hauptsächlich verehren. Dieser Götterbote wird mit Statuen und Plastiken dargestellt. Als Tiersymbol gilt hier der Hund, der wegekundig ist und auch die Sprache des Herrn versteht. Taranis und der Götterbote müssen in enger Beziehung gestanden haben, da Stier und Hund häufiger zusammen abgebildet wurden.
Caesar benennt aber auch eine Göttin: "Minerva". Sie gilt als Beschützerin der Wissenschaften, Künste und der Hausarbeit (mit Spindel dargestellt). Ferner gilt sie als "ewige Jungfrau" und hat den Gott der Handwerker zur Seite (nach der Charakteristik eine Beschreibung wie im Christentum).
Von den Römern übernehmen die Kelten auch die Isis-Noreia. Sie ist die Göttin der Erde, Ehe, Unterwelt und Sitte. Sie schützt Staat, Religion und Schiffahrt (Beherrschung der Meere).
Dann wird auch noch die Epona genannt, deren Darstellung mit Pferden verbunden wird. Sie hat als Pferdegöttin eine Gemeinsamkeit mit Minerva: das Zügeln von Pferden.
Als keltischer Hercules wird der Gott: Ogmios, der Waffen trägt dargestellt und die Waldgöttin Artio hat den Bären als Tiersymbol. usw.
Es gibt unzählige keltische Gottheiten, die Regionalgottheiten sind meist spurlos untergegangen, nur wenige Namen sind erhalten gebleiben...gewisse Gottheiten waren mit bestimmten Orten (Berge, Wälder, Wasserläufe und Quellen) verbunden. Wasserkulte gab es nicht nur bei den Kelten, sondern auch schon in der Bronzezeit und bei den frühen Germanen.
Viele Götter wurden als Dreiheit verehrt bzw. als 3 Aspekte eines Gottes (Dreigesichtig) dargestellt. Auch konnten die Götter (nach den irischen Sagen) die Gestalt verändern und sich in eine Tierform verwandeln. Beim keltischen Glauben ging Magie und Religion teilweise ineinander über.
Die Kelten kannten keinen Himmel und Hölle, sondern gingen von einer automatischen Wiedergeburt aus. So berichtet Lucanus (39-65n.Chr.) in seinem Epos "Bürgerkrieg" über den keltischen Glauben: "Die Totenseelen suchen nicht das stille Land der Finsternis, das Geisterreich des Höllenfürsten drunten auf, vielmehr atmet und lebt der Körper unverändert in einer anderen Sphäre weiter." Der Tod steht somit nur in der Mitte eines langen Lebens. So hatten die Kelten keine Todesfurcht und gingen teilweise mit Begeisterung in den Tod, da es als feige galt, ein Leben zu schonen, das doch wiederkommen soll.
Inwieweit die keltischen Götter diesem Glauben zugeordnet werden können, daß ist nicht erforscht. Die Kelten haben sich daher viele regionale Gottheiten geschaffen und nur wenige überregionale Götter. Anfangs haben die Kelten die Darstellung von Göttern in Menschengestalt verspottet :motz: ....aber mit zunehmenden römischen Einfluß änderte sich das.