Gold als Gegenstand von Wert

Nergal

Aktives Mitglied
Was ich interessant finde ist dass Gold eigentlich nahezu überall auf der Welt, auch von einander unabhängigen Kulturen, die zuvor in keiner Weise in kontakt miteinander getretten sind, als "wertvoll" als Tauschmittel angesehen/verwendet wurde.
Auch bei den amerikanischen Kulturen, wo es als Opfergabe dargebracht und auch zu Schmuck verarbeitet wurde, wie im Rest der Welt.

Waren die chemischen Eigenschaften dafür der Grund, der sprichwörtliche Glanz, oder die Seltenheit des Metalls?

Weiß Jemand mehr dazu?
 
Edelmetalle zeigen keine besondere Anfälligkeit für Oxidation, Silber läuft zwar an, aber Gold bleibt so, wie es ist. Edelmetalle bleiben in der Masse immer gleich.
 
@Nergal

Da gibt es einen sehr klassischen Ansatz aus ökonomischer Sicht, mit dem sich viele Nationalökonomen "herumschlugen", und zwar das "Klassische Wertparadoxon".

Klassisches Wertparadoxon ? Wikipedia

Wert => Tauschwert => Preis <=> Gebrauchswert

M.

Und von dort geht es weiter mit weiteren Links.
 
Zur Einstimmung: Unbedingt lesen! (nur 1 Seite)

http://www.stadtspaziergaenge.com/Flaneur/flaneur2008r.pdf

Neben den guten Verarbeitungseigenschaften, dem Aussehen und den Gebrauchseigenschaften ist die Seltenheit des Goldes im Zusammenhang mit dem Mythos oder der Faszination wohl der springende Punkt. Dazu ein paar Zahlen:

Seit die Menschheit nach Gold schürft, wurden bisher schätzungsweise 155.000 t Gold aus der Erde geholt. Der weltweite Bestand entspricht einen Würfel mit fast 20 m Kantenlänge oder 8000 Kubikmeter reines Gold.
( Dichte: 19,32 g/cm³) Die bisher verwendete Goldmenge teilt sich wie folgt auf (Schätzung 2007):
28.600 t Gold gehören Zentralbanken und anderen Währungs-Institutionen.
79.000 t Gold sind in Schmuck verarbeitet.
18.000 t Gold sind in Kunstgegenständen verarbeitet.
25.000 t Gold sind in Privatbesitz bzw. in Besitz von Investoren (Barren und Münzen)

Unterstellen wir dass der Bestand auf 160000 t seit 2007 gestiegen ist, ergeben sich bei ca. 7 Milliarden Menschen etwa 22,85 g Gold pro Mensch (Der Grund, warum eine neuerliche Goldwährung Illusion ist)

Das ist durchschnittlich nicht einmal die berühmte Unze Gold (31,1 g), die einen Mann (ein)kleidet. Dies galt in der Antike und auch noch heute.
Das zeigt die Wertstabilität des Goldes, die Sicherheit, die Gold auch in schlechten Zeiten verspricht und hält.

Die Faszination Gold zeigt sich auch in der Entwicklung zu den anderen Edelmetallen:

Zu Kaisers Zeiten entsprachen 20 Mark 7,16 g Gold oder 100 g Silber. Das ist ein Verhältnis von 1:14.

Heute stellt sich Silber, das "Gold des kleinen Mannes", so dar:
Silber: 0,731 Euro/g
Gold: 40,45 Euro/g
Das ergibt ein Verhältnis von 1:55!
Erstaunlich auch, dass Gold seit einigen Monaten sogar das wesentlich seltenere Platin in der Notierung überholt hat.
Platin heute: 36,81 Euro/g

Einen Nachteil hat Gold: es wirft keine Zinsen ab. Aber vllt. ist genau dies der Grund der Wertstabilität des gelben Metalles.

Grüße
excideuil
 
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