Google, Wikipedia und der Irrglaube etwas zu wissen...

Also ich fühl mich jetzt mal angesprochen, da ich in einen neuen Thema, welches von El Quijote erstellt und nachgefragt wurde, einige Wiki-Beiträge verlinkt, die nicht immer im ganzen auf die Thematik zur Antwort der EF beitragen, aber immerhin die erste Möglichkeit aufbieten, sich insgesamt dem Thema zu nähern.

Aber El Quijote, welchen Anspruch möchtest Du für Beiträge einfordern? Gibt es eine Quellen oder Beweispflicht hier? Muss ich alles, was ich irgendwann mal gelesen habe, nun quellen-sicher neu Recherchieren, damit ich der qualitativen Anforderung der Beiträge einiger hier mit diskutierender User gerecht werde?
 
Also ich fühl mich jetzt mal angesprochen, da ich in einen neuen Thema, welches von El Quijote erstellt und nachgefragt wurde, einige Wiki-Beiträge verlinkt, die nicht immer im ganzen auf die Thematik zur Antwort der EF beitragen, aber immerhin die erste Möglichkeit aufbieten, sich insgesamt dem Thema zu nähern.

Ich seh das ja immer so: Wer sich angesprochen fühlt, zieht sich mitunter einen Schuh an, den er sich nicht hätte anziehen müssen. Ich hatte tatsächlich ein paar Leute im Sinn, zu denen du aber ausdrücklich nicht gehört hast. Ich ahne auch, wen Silesia bzgl. des name droppings im Sinn hat. Ist auch niemand, der mit dem Kieler Matrosenaufstand etwas zu tun hat.

Ich habe mich weder gegen Googlen noch Wikipedieren ausgesprochen, sondern dagegen zu meinen, man brauche seinen Kopf nicht, wenn man Google und Wikipedia hat. Ravenik hat es gut beschrieben: Da werden teilweise Dinge ergoogelt, die weder Hand noch Fuß haben oder wo bei genauerer Lektüre das Gegenteil von dem steht, was derjenige zu beweisen glaubt.

Findest du dich immer noch wieder in der Kritik?


Aber El Quijote, welchen Anspruch möchtest Du für Beiträge einfordern? Gibt es eine Quellen oder Beweispflicht hier? Muss ich alles, was ich irgendwann mal gelesen habe, nun quellen-sicher neu recherchieren, damit ich der qualitativen Anforderung der Beiträge einiger hier mit diskutierender User gerecht werde?
Das geht überhaupt nicht in die kritisierte Richtung. Es geht viel mehr darum richtig zu lesen und richtig wiederzugeben. Damit würde man sich viel Zeit und Ärger sparen. Lesen - begreifen - posten. Das Begreifen fällt leider beim Verlinkungswahn mancher aus.
 
Das sind ja die recht plumpen Fälle. Dann gibt es noch den angeblich weltweit die herrschende Meinung bildenden Sinologen Prof. Dr. Schiena, von dem man den passenden Schnipsel gefunden hat. Andere kennt man nicht, aber das stört ja nicht.=)
 
b) Und den häufig anzutreffenden Anspruch des "Unbedingten" vermeiden.



Eins ist gewiss...

Das Internet hat den Begriff „Recherchieren“ nicht abgeschafft, ich würde eher sagen, er ist durch die Daten-und Aussagemenge notwendiger denn je.

Aber, für so machen bedeutet dies recherchieren.
Recherchieren bedeutet aber Arbeit.

Arbeit wiederum heißt, eine Leistung in einer Zeit zu erbringen.
Wer hat schon Zeit?
Und über Leistung lässt sich streiten.

Man verwendet deshalb gern in seiner Aussage, dass ist definitiv so.

Ich habe da mal eine...
Aus den letzten Nachrichten ist zu entnehmen, man verkennt definitiv die Gefahr die von Dihydrogenmonoxid ausgeht.
 
Das mit dem Mitdenken ist zwar sehr schön, aber ich sehe da zwei Probleme:

- Wenn jemand bei einem Thema nicht ohnehin Fachfrau / Fachmann ist, wird er/sie vielleicht oft gar nicht imstande, zu erkennen, ob etwas Schwachsinn ist, vorallem, wenn als Urheber/in dieses Schwachsinn tatsächliche oder angebliche Fachleute angeführt sind oder dieser so geschickt vermittelt wird, dass er nicht sofort als Schwachsinn erkennbar ist.

- Hinzu kommen noch jene Leute, die es gar nicht anders wissen wollen, weil sie bereits eine Meinung haben, und die hat es zu sein.
 
Findest du dich immer noch wieder in der Kritik?
Naja, da Du dich in deine Ansprache allgemein gegen über dem Benutzen von Wiki Artikeln gehalten ist, läst es auch viel Raum für Interpretation.

Wenn dem aber so nicht ist, sei es drum.

Aber um ehrlich zu sein, mir ging die von Dir angesprochene Problematik auch durch den Kopf und ich habe sicherlich auch schon den ein oder anderen Wiki-Beitrag verlinkt, bei dem ich im Nachhinein dachte, daß ich es besser hätte nicht tun sollen. Vielleicht kam auch daher der Blick von mir auf mich selbst.

Wer Fehler macht und diese Bemerkt, denk zumindest über sein handeln nach .... meisten jedenfalls. ;)
 
Hinzu kommen noch jene Leute, die es gar nicht anders wissen wollen, weil sie bereits eine Meinung haben, und die hat es zu sein.
Ja, sie sind es, die ich bei meinem Beitrag im Auge hatte. Insbesondere sie sind es, die mit zunehmender Verzweiflung nach Seiten suchen, die ihre Meinung zu stützen scheinen. Ob das Ergebnis eine Dissertation aus dem 18. Jhdt., die private Homepage eines Nationalisten oder eine Seite zur Vermarktung von Kristallen mit angeblicher Heilwirkung bei richtiger Mondinkonstellation ist ... egal, Hauptsache es steht irgendetwas Passendes dort, das man als Beleg verwenden kann.
 
Naja, da Du dich in deine Ansprache allgemein gegen über dem Benutzen von Wiki Artikeln gehalten ist, lässt es auch viel Raum für Interpretation.
Eigentlich kam Wikipedia kein einziges Mal in meinen heutigen Beiträgen zum Googeln vor, erst in meiner Antwort an dich.

Aber um ehrlich zu sein, mir ging die von Dir angesprochene Problematik auch durch den Kopf und ich habe sicherlich auch schon den ein oder anderen Wiki-Beitrag verlinkt, bei dem ich im Nachhinein dachte, daß ich es besser hätte nicht tun sollen. Vielleicht kam auch daher der Blick von mir auf mich selbst.

Wie gesagt, es ging nicht um das Setzen von Links. Es ging um die Kopflosigkeit mit der manche Leute das tun. Deshalb: Lesen - begreifen - schreiben.

Es war ein Plädoyer gegen die Oberflächlichkeit, die sich bei manchen breit macht.


- Wenn jemand bei einem Thema nicht ohnehin Fachfrau / Fachmann ist, wird er/sie vielleicht oft gar nicht imstande, zu erkennen, ob etwas Schwachsinn ist, vorallem, wenn als Urheber/in dieses Schwachsinn tatsächliche oder angebliche Fachleute angeführt sind oder dieser so geschickt vermittelt wird, dass er nicht sofort als Schwachsinn erkennbar ist.
Och mir schweben da ein paar Beispiele vor, wo es nicht an der mangelnden fachlichen Bildung lag sondern eher an der mangelnden Lesewilligkeit.

Ja, sie sind es, die ich bei meinem Beitrag im Auge hatte. Insbesondere sie sind es, die mit zunehmender Verzweiflung nach Seiten suchen, die ihre Meinung zu stützen scheinen. Ob das Ergebnis eine Dissertation aus dem 18. Jhdt., die private Homepage eines Nationalisten oder eine Seite zur Vermarktung von Kristallen mit angeblicher Heilwirkung bei richtiger Mondinkonstellation ist ... egal, Hauptsache es steht irgendetwas Passendes dort, das man als Beleg verwenden kann.
Sic!
 
Zuletzt bearbeitet:
Was ich an Wikipedia immer sehr geschätzt habe, war, dass sich Behauptungen aus Artikeln immer leicht dadurch überprüfen ließen, ob sie sich in den in anderen Sprachen geschriebenen Artikeln auch wiederfinden ließen.
Ein Fehlen einer Information konnte zumindest bedeuten, dass die Info aus einem landessprachlichen Artikel nicht über Zweifel erhaben war. Nun gibt es allerdings in den letzten Jahren eine Tendenz, Wikipedia-Artikel zu übersetzen und nur noch Übersetzungen einzustellen. Heute habe ich ein ganz besonders absurdes Beispiel einer solchen Übersetzung gefunden. Ausgehend von einem Artikel über das punisch-römische Oba (das heutige Jimena de la Frontera), in dem ich eine schlecht formulierte Info fand, welche vermutlich unabsichtlich das Prägen punischer Münzen in Oba noch unter Vespasian suggerierte, schaute ich mir den Wikipedia-Artikel zu Jimena de la Frontera an. Hier wurde behauptet, dass der heutige Ortsname arabischen Ursprungs sei, was in Andalusien zwar durchaus normal ist, aber da Jimena auch eine spanischer Frauenname ist, habe ich Zweifel an der arabischen Herkunft des Namens. Jedenfalls gibt es neben Jimena de la Frontera in Cádiz noch einen weiteren Ort mit Namen Jimena, nämlich in Jaén.
In dem Wikipedia-Artikel zu Jimena in Jaén steht zu lesen:
Según las crónicas éste fue uno de los castillos en los que se rebelaron los Banu Hábil contra el poder del emir cordobés. Jimena (Xemena) pudo ser otro de estos castillos o una alquería fortificada tras la conquista cristiana.
Die englische Variante macht daraus nun aber folgendes:
Reports suggest that this was one of the castles in which the Banu Business rebelled against the power of the emir of Córdoba. Jimena (Xemena) could be another of these fortified castles or a farm after the Christian conquest.
Da wurde also nicht einmal selber übersetzt, sondern derjenige, der das verbrochen hat, hat sich eines Übersetzungs-Tools bedient und sein Hirn völlig ausgeschaltet. Mal abgesehen davon, dass selbst in diesem kurzen Stück noch anderhalb ÜS-Fehler mehr drin sind aus castillos werden fortified castles (also das Adjektiv wird im Satz verschoben) und aus alquería ('Dorf') fortificada wird a farm...
 
Zuletzt bearbeitet:
Probleme mit Wiki tauchen ja hin und wieder auf.
Letztens hatte ich so ein Problem.

Es geht um „Lady Liberty“ und deren Kupfer.

Bei den Norwegern findet man, Visnes auf der Insel Karmøy / Rogaland hat das Kupfer geliefert. Dort findet man auch eine Mini „Lady“.

Kürzlich lief ein Film, mehr Doku, da die Aussage, anonymer Spender.

Und Wiki behauptet, Visnes kann nicht nachgewiesen werden.

Wiki ist gut, aber sicher nicht so gut das man ihr immer und zu jeder Zeit Glauben schenken sollte. Nichts geht über eigene Recherche auch im Zeitalter der Bequemlichkeit/sprich Netz.
 
Google, Wikipedia und der Irrglaube etwas zu wissen.... man lasse sich diesen Threadtitel noch mal auf der Zunge zergehen und denke dabei an die alte Dozentenweisheit, die älter als das Internet ist, aber mit Copy and Paste an Wahrheit nur gewonnen hat:

kOpiert ist nicht kApiert.
 
Das, mein lieber El Quijote, könnte einen auf den Gedanken bringen, Wikipedia sei nicht relevant, weil du dort einer der Autoren bist.:D
Das musste jetzt sein - sorry.

Ich bin kein Autor, stelle aber wenn es mir nötig erscheint Optimierungen ein. Meine Erfahrung ist, dass man in der dortigen Enzyklopädie bemüht ist sorgfältig zu arbeiten.
 
Ich bin kein Autor, stelle aber wenn es mir nötig erscheint Optimierungen ein. Meine Erfahrung ist, dass man in der dortigen Enzyklopädie bemüht ist sorgfältig zu arbeiten.

Ja, da hast Du allerdings recht, den Eindruck habe ich auch, zumindest Fakes werden dort schnell erkannt, Quellen kann man nachverfolgen. Das muß nicht heißen, das alles so richtig ist, aber grobe Fehler sollten zumindest kaum drin sein.
 
Eigene Beiträge hab ich nie verfasst, aber durchaus Fehler korrigiert.

Als vor Jahren der libysche Bürgerkrieg tobte, wurden die Frontverläufe auf der englischsrachigen Wikipedia-Seite dargestellt.

Als dann in der Tagesschau der Korrespondent aus einer Stadt nahe Tripolis berichtete, die laut wiki noch in Regierungshand gewesen sollte, habe ich den Status dieser Stadt als "befreit" korrigiert und die Tagesschau-Sendung als Quelle angegeben.

Ich habe damit meinen ersten Shitstorm ausgelöst (sieht man von einigen "Diskussionen" hier ab), weil die englischsprachige Community anderssprachige Quellen als unzuverlässig einstufte.

Seitdem hab ich Korrekturen sein gelassen.

Nichtsdestotrotz hat sich wikipedia zu einer ernstzunehmenden ersten Quelle entwickelt. Manche Artikel sind inzwischen so "wissenschaftlich", dass ich sie kaum noch verstehe.
 
Nichtsdestotrotz hat sich wikipedia zu einer ernstzunehmenden ersten Quelle entwickelt.
Ja, das ist wahr.

Aber auch dort gibt es die sog. Edit Wars, d.h. Änderung des einen werden durch Änderungen des anderen rückgängig gemacht und umgekehrt.

Und dann gibt es dort die Frage: Was ist relevant und was nicht? Also, was sollte man in einem Artikel erwähnen und was nicht. Selbst etwas, was die Welt mehrere Wochen beschäftigte, kann als irrelevant betrachtet werden. So passiert schon mal, dass eine in der ganzen Welt bekannte und wichtige Person vor negativen Einträgen geschützt wird.

Man muss eines wissen: Administratoren haben die Macht, Beiträge oder Änderungen zu unterdrücken. Diese Macht haben sie durch viele Arbeit an der Wikipedia bekommen. Und wer hat Zeit, viel für Wikipedia zu tun? Entweder Idealisten, Rentner oder für diese Arbeit abgestellte Mitarbeiter von Organisationen, deren Aufgabe u.a. Imagepflege ist.

Ein Journalist der Süddeutschen hat vor Jahren geschrieben, wie er mit seinen Änderungsvorschlägen gescheitert ist, obwohl er ein Experte auf dem Gebiet war und nachweisen konnte, dass ein Artikel gravierende Fehler enthielt. Das Ansehen des Autors innerhalb der Wikipedia war zu groß, um die Änderungen durchzusetzen.

Aber wie wird man bei Wikipedia zum Administrator? Süddeutsche beschreibt es so – Zitat:

Der Schwarm wird kleiner, die Macht der wenigen Aktiven wächst. Medienrechtler Weberling nennt sie "Power-User". Diese Hardcore-Wikipedianer, meist sind es Männer, haben mittlerweile großen Einfluss. Denn die 188 Administratoren - quasi das Führungspersonal der deutschen Community, das Konflikte schlichtet, Regelverstöße ahndet und renitente Benutzer sperrt - werden von den angemeldeten Usern gewählt. An den Wahlen nehmen allerdings meist nur einige Dutzend Benutzer teil; so können sich Seilschaften bilden, die Gleichgesinnte in die Position von Administratoren befördern und dort halten. Diese sind dann bei Konflikten gleichzeitig Untersuchungsführer, Ankläger und Richter. Eine fatale Machtkonzentration.
(…)
Studien belegen, dass es in der deutschsprachigen Wikipedia einen inneren Zirkel von Schreibern gibt, die seit Langem dabei und überdurchschnittlich aktiv sind. Nicht selten kennen diese Autoren sich auch persönlich, oft betrachten sie sich als Herren über einzelne Themenbereiche. Änderungen an den von ihnen betreuten Artikeln verstehen sie als persönliche Angriffe - und machen sie wieder und wieder rückgängig.
Welche Formulierungen im Text akzeptiert werden, welche Informationen als relevant zu gelten haben, das entscheidet die Mehrheit der an der entsprechenden Diskussion beteiligten User. Doch lassen sich wissenschaftliche Erkenntnisse nicht nach dem Geschmack zufälliger Mehrheiten formulieren, sondern nur auf der Grundlage von Sachkompetenz. Kritiker monieren, dass sich eine Mehrheit von Ignoranten gegen eine Minderheit von Kompetenten durchsetzen kann.
 
Die Wikipedia taugt gut zur Orientierung. Alles, was politisch, weltanschaulich oder religiös relevant ist, muss man aber mit etwas Abstand betrachten, und auch bei Biographien wird gerne tendenziös reingefuhrwerkt.
 
Zurück
Oben