Gotenkrieg 552 (Narses/Totila)

HZL FZ

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Wo genau war die Schlacht von Busta Gallorum?
Narses verlies,von Ravenna kommend, bei Fano (Fanum Fortunae) die Via Flaminia und bog nach links ab ( Prokop,Gotenkrieg IV, 28) um die von den Goten besetzte starke Festung Petra Pertusa zu umgehen.
Zog er weiter die Adriaküste entlang bis Marotta? Benutzte er dann die alte Cesaner-Straße parallel zur Via Flaminia über S.Lorenzo (Suasa), Nidastore, durch das Tal der Nevola nach Cabernardi , Sassoferrato (Sentinum) in das Gebiet von Fabriano, um bei Fossato di Vico ( Helvillum Vicus) wieder zur Via Flaminia zu gelangen ?
War das Marschlager der Byzantiner Anfang Juli 552 bei Marischio, Fabriano?
War das feste Lager Taginae der Goten ca. 2,8km SW von Gualdo Tadino nahe der Örtlichkeit S.Antonio della Rasina bei dem Gehöft Casa Bellucci?
War der Marschweg Totilas von seinem Lager Taginae über
Fossato di Vico, die Colle di Fossato nach Melano - Fontanaldo, um dort Narses abzufangen?
Ist dann das Schlachtfeld BUSTA GALLORUM auf der Ebene Cozza Piana bei dem Hügel Colle Alto westlich von Fabriano in Umbrien zu suchen?

mfG
HZL FZ
 
Ich habe mich schon 1000x versucht das in Erfahrung zu bringen. Auch das Grab Totila`s. Denn er wurde ja wieder verscharrt wie man weiß!!
Was eine Idee zum Erfragen wäre...wären noch die deutschsprachigen Franziskaner in Assisi, ganz in der Nähe des vermutlichen Schlachtfeldes!
Und es gab ja weiterhin Goten in Italien..wie auch in meiner Heimat Baiern!!!!!! Gestern kam auf Planet Wissen sogar, daß wir zu einen ganz erheblichen Teil von Ostgoten abstammen.
 
Der Ort Caprae (Prokop,Gotenkrieg IV,32) mit dem angeblichem Grab Totilas ist die heutige Ortschaft Caprara mit einem Ortsteil bzw. altem Flurnamen Pal.zo Totila ? in der Nähe der Straßenkreuzung Gubbio-Fossato di Vico.
Nach der Säuberung von Italien durch Narses wurden wahrscheinlich die größten Teile der restlichen gotischen Landbevölkerung über die noch heutige Sprachengrenze in das Etschtal um Castelfeder (Auer/Neumarkt) und in das Gebiet von Montan südlich von Bozen verdrängt und angesiedelt.
mfg
HZL FZ
 
Ostgoten

Hallo;

erst mal ein Danke für die schnelle Antwort und eine Frage...hat man das Grab Totila`s eigentlich jemals gefunden??

Und zu der Südtirol These was; habe es im Forum an anderer Stelle schon reingeschrieben...habe ich als Antwort auf eine Nachfrage beim Fremdenverkehrsamt bekommen...und noch eine zwischenbemerkung...war schon des öfteren auf den Castelfeldern...-kleine Werbung...mache im benachbarten Kaltern seit 10 Jahren unseren Jahresurlaub.....und da heißt es dass es sich hierbei um eine byzantinische Feste mit weitaus älteren Vorgängern handelte.
Nun das Schreiben:
Überlegung
Die Besiedlung des Sarntales durch die Ostgoten, ist wie sie sagen, scheinst nur
eine Legende. Es gibt im Sarntal weder Plätze/ Ausgrabungen noch sonst Spuren,
die dies belegen.
So schreibt Herr Rampold in seiner Tirolensis Nr. 7/ 2. Auflage eschienen 1975
Bozen-Salten-Sarntal-Ritten-Eggental, dass Sarntal von den Bajuwaren besiedelt
wurde. " Es erscheint angebracht, an dieser Stelle auf die speziell für das Sarntal
angewandte, vieldiskutierte Gotentheorie näher einzugenehen, wenngleich sie heute
von der exakten Wissenschaft so gut wie nicht mehr vertreten wird. Die
Abgeschlossenheit der Sarner ihre altertümliche ("GOTISCH")klingende Mundart,
aristokratische Haltung scharfe Gesichtsschnitte hoher Körperwuchs und weiteere
anthropologische Merkmale, veranlasste den bekannten Meraner Kurartz Dr. Franz
Tappeiner zu folgender Feststellung: Wenn überhaupt Gothen in Tirol in größerer
Zahl zu suchen sind, kann man sie im Sarntal und Hafling finden.
Doch schon Sparber weist darauf hin, daß der Innsbrucker Germanist und Linguist
Josef Schatz (1871-1950) erklärte, von einer Verwandschaft der heutigen Sarner
Mundart mit dem Gotischen könne keine Rede sein. Den Forschungsergebnissen
Tappeiners hingegen wurde von dem berühmten Anatomen und Anthropologen Carl
Toldt jegliche Beweiskraft abgespochen.
Gerne hat man die Gotentheorie nicht aufgegeben; Sparber schreibt; jedoch die
Unmöglichkeit kann selbstverständlich auch nicht bewiesen werden.
 
Narses verlies,von Ravenna kommend, bei Fano (Fanum Fortunae) die Via Flaminia und bog nach links ab ( Prokop,Gotenkrieg IV, 28) um die von den Goten besetzte starke Festung Petra Pertusa zu umgehen.
Entspringt die Strecke, die Du da angegeben hast, Deinen Überlegungen oder aus welcher Literatur hast Du das?
M. W. ist Prokops „Gotenkrieg" die Quelle mit den meisten und besten Ortsangaben.

Totila starb auf der Flucht und wurde bei Caprae (heute Caprara) begraben. Dass dabei keine Zeit für ein ordentliches Begräbnis war, versteht sich von selbst. Prokop IV,32: „Seine Leute bargen den Leichnam in der Erde und setzten ihre Flucht fort." Eine gotische Frau zeigte den Verfolgern das Grab, das diese öffneten, um sicher zu gehen, dass es sich um den Gotenkönig handelte. Angeblich entnahmen sie den Edelstein-geschmückten Helm und den blutbefleckten Mantel, sandten diese an Justinian, ließen aber nach Prokop das Grab ansonsten unversehrt. Hier widerspricht sich bereits die Literatur. Lt. Prokop vertauschte Totila seine Prunkrüstung vor der Schlacht mit der eines gemeinen Soldaten. Wie kann dann also ein Edelstein-geschmückter Helm nach Byzanz kommen?

Ein in der Eile ausgehobenes Grab dürfte kaum auffindbar sein, es sei denn durch Zufall, so denn nach so langer Zeit überhaupt noch etwas übrig ist. Die Italiener stehen im allgemeinen heute noch auf Kriegsfuß mit dem gotischen Abschnitt ihrer Geschichte. Die Kirche hatte mit der Verteufelung der Arianer ganze Arbeit geleistet. Selbst das Grab Theoderichs d. Gr. wurde schon bald geschändet. Da dürfte sich die Erinnerung an Totilas Grab recht bald verflüchtigt haben, wenn es denn mehr Leuten als nur den Dorfbewohnern überhaupt bekannt war.

Über den Verbleib der letzten Ostgoten nach dem Untergang des Reiches haben wir bereits im Thread „552 – was wurde aus den Ostgoten" unter „Völkerwanderung und Germanen" diskutiert.
 
Der Ort Caprae (Prokop,Gotenkrieg IV,32) mit dem angeblichem Grab Totilas ist die heutige Ortschaft Caprara mit einem Ortsteil bzw. altem Flurnamen Pal.zo Totila ? in der Nähe der Straßenkreuzung Gubbio-Fossato di Vico.
Nach der Säuberung von Italien durch Narses wurden wahrscheinlich die größten Teile der restlichen gotischen Landbevölkerung über die noch heutige Sprachengrenze in das Etschtal um Castelfeder (Auer/Neumarkt) und in das Gebiet von Montan südlich von Bozen verdrängt und angesiedelt.
mfg
HZL FZ
Nach der endgültigen Niederlage der Ostgoten erlaubte es Narses den Überlebenden, mit Sack und Pack, besser noch mit Kind und Kegel, Italien zu verlassen. Es waren Tausende, die die Küste entlang über Ligurien zu ihren westgotischen Verwandten in die Narbonnensis und über die Pyrenäen zogen, meist Alte, Frauen und Kinder. (Hoffentlich stammt dieses Wissen nicht nur von Felix Dahn?!!)
 
Nach der endgültigen Niederlage der Ostgoten erlaubte es Narses den Überlebenden, mit Sack und Pack, besser noch mit Kind und Kegel, Italien zu verlassen. Es waren Tausende, die die Küste entlang über Ligurien zu ihren westgotischen Verwandten in die Narbonnensis und über die Pyrenäen zogen, meist Alte, Frauen und Kinder. (Hoffentlich stammt dieses Wissen nicht nur von Felix Dahn?!!)

Informier Dich einfach mal in diesem Thread
http://www.geschichtsforum.de/f35/552-wurde-aus-den-ostgoten-7404/index9.html
Das Thema hatten wir dort schon einmal ausführlich diskutiert.
... und auch Felix Dahn hat sein Wissen von Prokop und Agathias.
 
(Hoffentlich stammt dieses Wissen nicht nur von Felix Dahn?!!)

Ich hab es an anderer Stelle schon mal getan, aber Felix Dahn verdient durchaus, rehabilitiert zu werden. Sein "Professorenroman" "Ein Kampf um Rom" wurde vielgelesen und vielgescholten. Dem zuletzt 1977 neu aufgelegten Werk merkt man in vielen Passagen und Formen die Zeit an, in der es entstanden ist und es gibt viele sehr pathetische Passagen, die ein überkommenes Geschichtsbild überliefern.


Felix Dahn war aber ein hervorragender Historiker und Kenner der germanischen Frühgeschichte und der Völkerwanderungszeit. Sein mehrbändiges Werk "Die Könige der Germanen" hat mehr als vier Generationen überlebt, was man nur von wenigen Werken des 19. Jahrhunderts behaupten kann.
 
Ich hab es an anderer Stelle schon mal getan, aber Felix Dahn verdient durchaus, rehabilitiert zu werden. ...
Felix Dahn war aber ein hervorragender Historiker und Kenner der germanischen Frühgeschichte und der Völkerwanderungszeit.

Das kann ich anhand der vierbändigen "Urgeschichte der germanischen und romanischen Völker" (1881-1889 - fehlt im Wikipedia-Artikel leider) nur bestätigen. Die beginnt natürlich mit der "sogenannten arischen Race", ist aber durchaus frei von einschlägigem Dünkel und, was z. B. den 1100-seitigen (3.) Band über die Franken betrifft, ungeheuer detailreich; auch gegen den "Ostgothen"-Teil (Bd. 1, S. 225-329) habe ich keine Bedenken.
 
Entspringt die Strecke, die Du da angegeben hast, Deinen Überlegungen oder aus welcher Literatur hast Du das?
M. W. ist Prokops „Gotenkrieg" die Quelle mit den meisten und besten Ortsangaben.
Totila starb auf der Flucht und wurde bei Caprae (heute Caprara) begraben. Dass dabei keine Zeit für ein ordentliches Begräbnis war, versteht sich von selbst. Prokop IV,32: „Seine Leute bargen den Leichnam in der Erde und setzten ihre Flucht fort."




Hierzu Bilder und Infos in meinem Album "Busta Gallorum" im Netzwerk Bilder u. Alben.
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mfG
HZL FZ
 
Zuletzt bearbeitet:
Grab Totila´s?

Nun nachdem ich ewig nichtmehr hier war...bin ich wieder unter neuen Namen da...zu meinen Lieblingsthema den Ostgoten...:winke:

Ich weiß nicht..verbessert mich...wenn ich den Google Übersetzer verwende...ist das Grab des Gotenkönigs Totila bekannt oder??:

La tomba di Totila presso Gualdo Tadino | Foligno Notizie

Adesso ce se mette anche wikipedia - Gualdo Social Network

wäre schön könnte irgendwer übersetzen..und was "neues" dazu geben....

P.S....ehemals "Wittichis"...

on Facebook "da Ferdl Hans":yes:
 
Lieber Wittichis/Aligern,

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