Griechische Götter,damals oder Jetzt?

Wer ist euer Lieblings Griechischer Gott

  • Zeus

    Stimmen: 3 9,4%
  • Hera

    Stimmen: 0 0,0%
  • Ares

    Stimmen: 5 15,6%
  • Dionysos

    Stimmen: 4 12,5%
  • Hermes

    Stimmen: 8 25,0%
  • Poseidon

    Stimmen: 0 0,0%
  • Athene

    Stimmen: 5 15,6%
  • Aphrodite

    Stimmen: 2 6,3%
  • Hadey

    Stimmen: 1 3,1%
  • Demeter

    Stimmen: 2 6,3%
  • Hepaistos

    Stimmen: 2 6,3%
  • Hestia

    Stimmen: 0 0,0%

  • Umfrageteilnehmer
    32

Matze96

Neues Mitglied
Hallo:winke:
ich wollte mal wissen ob nur damals der Glaube an die Griechischen Götter da war oder ob immer noch viele an sie glauben
Matze
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo:winke:
ich wollte mal wissen ob nur damals der Glaube an die Griechischen Götter da war oder ob immer noch viele an sie glauben
Matze


Der Glaube an die griechischen Götter ist im Zuge der Christianisierung verschwunden.

Es kann gut sein, daß die eine oder andere neuheidnische Gruppe in jüngster Zeit angefangen hat, sich auch der Verehrung der griechischen Götter zuzuwenden, doch von einem "immer noch" kann keine Rede sein, das wäre eher ein "neuerdings wieder"...
 
Ich muss es gestehen, ich habe eine Schwäche für den alten Schwerenöter Zeus, und Homer ist eine wahre Fundgrube wie es bei Götters zugeht. Besonders schön finde ich die Geschichte in der Odyssee wie Ares Hephaistos mit Aphrodite betrügt. Helios, der als Sonnengott alles sieht steckt es dem gehörnten Ehemann, und der konstruiert eine raffinierte Liebesfalle, so dass die beiden auf dem Lotterbett gefangen werden, was Hephaistos dann den Göttern zeigt, die sich darüber halb schlapp lachen.

Interessant, dass Ares auch Anhänger hat, denn der ist ja eigentlich nicht gerade ein Sympathieträger. Er ist der einzige Gott, der sich nicht zu schade ist, im Kampfgetümmel vor Troja selbst Männer zu töten. (Illias, 5, 841ff). Er ist launisch wie seine Mutter Hera, was ihm Zeus vorhält. Er ist der Gott des entfesselten Krieges (des männermordenden Ares), der Krieg ist ihm Vater aller Dinge, nicht die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln wie für Athena, die ihn in der Schlacht der Götter und Menschen besiegt und auch heimlich Diomedes stärkt, der ihn verwundet, worauf er losbrüllt wie 10.000 Sterbliche. Deimos und Phobos (Furcht und Schrecken" sind seine Begleiter. Von allen Göttern ist höchstens noch sein Onkel Hades ein finstererer Typ.

Ares stammt aus Thrakien, und die Griechen hatten offenbar eine Abneigung gegen die entfesselte Kriegsfurie, weshalb er auch wenige Kultstätten in Griechenland hatte. In Athen musste er sich mit dem Areshügel, dem Areopag zu Füßen der Burg begnügen. Er steht auf Amazonen und ist der Vater der Amazonenkönigin Penthesilea. In Makedonien und Karien wurden ihm Hunde geopfert.


Da gibt es doch sympathischere Olympier. Apollon, der Gott der schönen Künste, der Medizin und der Musen hat mir immer gut gefallen oder auch der pfiffige Hermes.

Einige der Olympier blieben bis zum Ende der Antike relativ attraktiv wie Hermes (Trimegistos), Aphrodite, die stark mit dem Kybele - Kult identifiziert wurde. Doch insgesamt liess der Glaube an die alten Götter nach, und sie verloren an Boden gegenüber Mysterienreligionen wie dem Isis- und Mithraskult oder messianischen Erlösungsreligionen wie dem Christentum. Bereits in der klassischen Periode nähern sich die Gottesvorstellungen der Intellektuellen monotheistischen Vorstellungen an, wie man bei Stoikern wie Seneca oder Marc Aurel sehen kann, bei denen einige Passagen Ähnlichkeiten zu christlichen Vorstellungen haben, ohne dass Seneca oder Marc Aurel sich mit christlicher Ethik beschäftigt hätten oder auch nur Sympathie für das Christentum hatten.

Die griechischen Götter sind wohl heute vor allem literarische Gestalten, ob heute noch viele Leute Zeus, Apollon oder Athena um göttlichen Bestand angehen, so wie das beim Gott der Juden, Christen und Muslime üblich ist, wage ich zu bezweifeln. Als literarische Götter sind sie jedenfalls unübertroffen und so viel lebenspraller, als ein finsterer, rachsüchtiger alttestamentarisch- christlicher Herrgott, Jehova oder Allah, für den Geschlechtsverkehr ein sündiger Akt, einzig zum Zweck der Vermehrung, ist und dessen Anhänger und Stellvertreter erhebliche Probleme mit gewissen wissenschaftlichen Erkenntnissen oder sexuellen Neigungen haben.

Der jüdische Jahwe ist allerdings auch eine großartige literarische Gottheit, und die Verfasser des Alten Testaments müssen von Psychologie ebensoviel verstanden haben, wie die Griechen.
 
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Apollon, der Gott der schönen Künste, der Medizin und der Musen hat mir immer gut gefallen

Genau, und deswegen habe ich Apollon auch in der Umfrage vermisst.

Die griechischen Götter sind wohl heute vor allem literarische Gestalten
Diesen Literaturtipp kann ich mir nicht verkneifen:

Sten Nadolny: Ein Gott der Frechheit.
 
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Am sympathischsten finde ich den Hermes, ein böser Bube, und nicht umsonst Schutzherr der Diebe. Das ist gewissermaßen sein Einstand:

Am Tage seiner Geburt befreite sich Hermes von den Binden, mit denen ihn seine Mutter umwickelt hatte, stieg aus dem Sieb, das ihm als Wiege diente und stahl die Rinder seines Bruders Apollon.

Hermes trieb fünfzig junge Rinder rückwärts von der Weide und führte sie nach Pylos, wo er sie in einer Höhle versteckte. Der Hirte Battos hatte ihn gesehen, versprach ihm aber zu schweigen, brach dieses Versprechen jedoch.

In Pylos opferte der kleine Dieb zwei seiner schönsten Tiere, die er in zwölf Stücke zerlegte, um davon jedem olympischen Gott, ihn selbst inbegriffen, ein Stück darzubringen. Danach machte er sich wieder auf den Weg nach Kyllene. Am Eingang seiner Höhle stieß er auf eine Schildkröte und machte aus ihr ein Musikinstrument. Er höhlte den Schild aus, befestigte daran zwei Rohre und sieben aus Rindereingeweiden gewonnene Saiten. Nachdem er die Lyra erfunden hatte, legte er sich wieder in die Wiege und harrte der weiteren Ereignisse.

Apollon ließ nicht lange auf sich warten. Er hatte mit Battos gesprochen und beschwerte sich bei Maia über den erlittenen Verlust. Er drohte, den kleinen Dieb in den Tartaros zu werfen, falls er das Versteck seiner Beute nicht verrät. Die Mutter zeigte ihm den noch in den Windeln liegenden Sohn und sagte, daß ein neu geborenes Kind doch nicht eines Viehdiebstahls beschuldigt werden könne. Apollon ließ sich nicht betrügen. Er packte Hermes und führte ihn zum Olymp, wo er ihn vor Zeus des Diebstahls bezichtigte.

Der belustigte Zeus befahl dem Knaben das gestohlene Vieh zurückzugeben. Hermes weigerte sich. Der Friede zwischen Hermes und Apollon wurde schließlich dadurch besiegelt, daß Hermes seinem älteren Bruder für die Rinderherde seine Lyra schenkte.
 
Der Glaube an die griechischen Götter ist im Zuge der Christianisierung verschwunden.

Es kann gut sein, daß die eine oder andere neuheidnische Gruppe in jüngster Zeit angefangen hat, sich auch der Verehrung der griechischen Götter zuzuwenden, doch von einem "immer noch" kann keine Rede sein, das wäre eher ein "neuerdings wieder"...


Soweit ich weiss, formiert sich gerade in Griechenland eine stärker werdende Gemeinschaft hellenistischer Neu-Heiden, die sich jedoch heftigen Repressalien seitens der orthodoxen Kirche ausgesetzt sieht, welche ja nach wie vor über einen immensen Einfluss auf Politik und Gesellschaft verfügt.
 
Also mein Favorit ist immer noch der Dionysos.Als weinliebender Mainzer fühlt man sich dem am meisten verbunden.:D Und verehrt wird der in unserer Gegend noch heute-man huldigt ihm auf jedem Weinfest.
Sowas wie den haben die ganzen monotheistischen Religionen allesamt nicht zu bieten.Da haben eher freudlose Asketen Konjunktur.
 
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