na, da kann ich auch was Schönes beisteuern:
Der Mythos von der Zerreißung des Dionysos, der Erbsünde und der Erlösung
Persephone hatte dem Zeus einen Sohn, Dionysos-Zagreus, geboren, aber die Titanen, die ihn hätten aufziehen sollen, zerissen und aßen ihn. Zur Strafe erschlug Zeus die Titanen mit dem Blitz. Aus der Asche der Titanen wurde die Menschheit geschaffen; ihr Wesen ist "titanisch-sündig", aber sie haben einen kleinen Teil des Gottes Dionysos-Zagreus in sich. Sie müssen im Leben die Sünde der Titanen büßen (Erbsünde).
Jetzt wird es noch besser, denn jetzt kommt die Lehre, die die Orphiker und auch die Pythagoräer aus diesem Mythos ziehen:
Die Seele der Menschen ist aber das Dionysische, was im "sündhaften" vergänglichen Körper (der Titanische Anteil) eingesperrt ist. Die Seele der Menschen wird im Körper gefangengehalten, bis dieser stirbt, dann wandert die Seele weiter in den nächsten Körper, bis sie die absolute Reinheit erlangt hat und erlöst werden kann. Ein Gericht in der Unterwelt entscheidet, ob die Lebensführung als Buße anerkannt werden kann, oder nicht. Wo die erlöste Seele danach landet, daran scheiden sich die Lehren ein wenig. Die Pythagoräer meinen, dass sie sich mit dem Kosmos, aus dem sie stammt, wieder vereinigen kann. Bei den Orphikern ist man sich nicht ganz sicher, die eleusinischen Mysterien aber meinen, dass die Seele in der Unterwelt nun einen endlosen dionysischen Rausch feiern kann
Die Eingeweihten in die dionysischen Mysterien hatten sogar genaue Anweisungen, wie sie sich nach dem Tod zu verhalten haben. Sie waren der Meinung, dass sie aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu Dionysos besondere Verträge mit dem Hades hatten und von Dionysos von der ewigen Qual dort erlöst würden. Schließlich hatte Persephone, als Dionysos' Mutter (in diesem Mythos) ja dort unten auch ein Wörtchen mitzureden.
Diese speziellen Anweisungen hat man auf Täfelchen gefunden. Eine davon lautet: "Trinke nicht von der Quelle der Lethe (des Vergessens), sondern gehe weiter bis zum See der Erinnerung. Dieser wird von Wächtern bewacht. Dort muß man, gemäß der Vereinbarung, die folgenden Worte sprechen, um sich als Eingeweihter zu erkennen zu geben: Ich bin der Sohn der Erde und des gestirnten Himmels. Ich sterbe vor Durst. Gestattet mir vom Wasser des kalten Sees der Mnemosyne (=Erinnerung) zu trinken"
Andere Tafeln sagen, man muß nur zu Persephone gehen und sagen, dass man von Dioynsos erlöst worden ist.
So, das war's mal davon - wieso kommen mir nur solche Sachen wie Erbsünde oder Reinkarnation so bekannt vor:yes:
Quellen: Pindar.
R. Merkelbach, Platons Menon. Herausgegeben, übersetzt und nach dem Inhalt erklärt, Frankfurt (1988).
Ioannis G. Kalogerakos, Seele und Unsterblichkeit, Stuttgart und Leipzig (1996).