Nur in der Luft und damit allein war kein Krieg zu gewinnen.Nein. Großbritannien konnte jenseits des Kanals aktiv werden, und wurde dies auch.
Der Ist-Zustand im Mai 1941 war derjenige, dass Großbritannien weit davon entfernt war irgendein Gebiet auf dem europäischen Kontinent von der NS-Besatzung zu befreien, geschweigedenn mit Bodentruppen selbst nach Deutschland vorstoßen und es zum Frieden zwingen zu können.Sprechen wir doch einfach mal vom Ist-Zustand im Mai 1941
Der Ist-Zustand im Mai 1941 war ebenfalls derjenige, dass London keinen detaillierten Einblick in die weiteren Vorhaben Hitlers hatte und damit durchaus nicht sicher wissen konnte, dass es in näherer Zukunft zu einem Zusammenstoß zwischen NS-Deutschland und der UdSSR kommen würde.
Sprechen wir doch einfach mal vom Ist-Zustand im Mai 1941, also vor dem Überfall auf Russland im Juni 1941, den Du bei Deinen Überlegungen ausschließt. Es verbleiben noch 6 Monate bis zum japanischen Angriff auf Pearl Harbour und dem unvermeidbaren Kriegseintritt Amerikas. 6 Monate sind nichts was da mittelfristig wäre.
Kurzfristig verschlechterte sich die militärische Lage in dieser Zeit für das Deutsche Reich deutlich, die strategische war von vornherein aussichtslos.
Du gehst völlig überdeterminiert an die Sache heran.
Wenn die These lautet das Deutschland den Krieg bereits 1940 verloren habe, schließt sie aus, dass Deutschland ihn überhaupt noch irgendwie vorteilhaft hätte beenden können.
Und die theoretisch vorhandenen Handlungsoptionen beschränken sich nicht auf das, was Hitler dann tatsächlich tat.
Darüber, dass das was Hitler tat (zum Glück) nicht zum Erfolg führen konnte, darüber müssen wir uns nicht unterhalten.
Wenn du aber postulierst, Deutschland habe in 1940 den Krieg bereits verloren gehabt, in dem Sinne, dass man ihn nicht mehr zu einem vorteilhaften Ende hätte bringen können, schließt dieses Postulat in seiner Absolutheit alle denkbaren Handlungsmöglichkeiten Deutschlands ein.
Und zu denen hätte durchaus auch gehört, den Krieg nicht weiter auszudehnen, weder durch Überfall auf die UdSSR, noch durch Kriegserklärung an die USA und stattdessen konsequent auf seine Abwicklung hinzuarbeiten.
Das war nicht was Hitler wollte, es wäre unabhängig von dem, was Hitler wollte aber durchaus eine strategisch valide Option gewesen.
Nein. Weder Verhandlung noch Frieden. Nach dem 1.09.1939 weder gewünscht noch für denkbar gehalten.
Kurzfristig nicht. Aber mittelfristig?
Hätte Deutschland darauf geachtet sich keine weiteren Feinde zu schaffen, offen ein präzises Friedensangebot mit dem Verzicht auf Nord- und Westeuropa auf den Tisch gelegt, sich im Luftkrieg defensiv verhalten und seine Energien darauf konzentriert die Produktionskapazitäten im Besonderen was Luftrüstung anging, weiter auszubauen, wie lange hätte sich London diese Haltung leisten können?
- Die Japanischen Aktivitäten mussten London zunehmend beunruhigen.
- Die Stabilität der britischen Kolonialherrschaft in Indien war bereits vor dem Krieg prekär das wurde durch die Belastungen des Krieges nicht besser. Hier lief die Uhr gegen die Briten.
- Wie lange hätte die britische Bevölkerung die Belastungen durch den Krieg akzeptiert, wenn sich an einem Patt, bei dem Deutschland aber halb Europa beherrschte nichts verändert hätte?
- Wie lange wären die Amerikaner breit gewesen, den Briten weiterhin auf Pump Kriegsmaterial zu verkaufen, wenn das nur der Aufrechterhaltung des Status Quo gediehnt hätte, ohne Aussicht am gegebenen Patt etwas zu ändern, ohne Aussicht auf ein absehbares Kriegsende und damit Beginn der Ableistung der britischen Schulden?
Die Situation wäre für Großbritannien mittelfristig unter solchen Umständen nicht durchhaltbar gewesen, auch ohne besonderen militärischen Druck von deutscher Seite.
Die Briten brauchten für einen Sieg über Deutschland die Ausweitung des Krieges.
Und das lag in der Hand Berlins.
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