Wenn mal Zeit und Gelegenheit ist, nach Berlin zu kommen, im Alten Museum gibt es seit einem Dreivierteljahr eine sehr umfangreiche etruskische Sammlung zu sehen.
Sicher hat es Völker gegeben, die vor den einwandernden Indogermanen auf der Apenninhalbinsel lebten, nur können wir die nicht fassen, weil wir bei den meisten nur archäologisch nachweisbaren Völkern keine sprachlichen Zeugnisse haben.
Die Etrusker werden aus einem solchen "älteren" Bevölkerungsteil hervorgegangen sein. Von der etruskischen Kultur sprechen wir aber erst im ersten Jahrtausend vor Christus, ab dem neunten/achten Jahrhundert, und da kommen wir auch schon in die römische Frühgeschichte mit hinein. Das Etruskische ist keine indogermanische Sprache, wie hier schon erwähnt ist, man könnte sie aber lesen. das Problem ist, daß es keine etruskische Literatur gibt, sondern meist Verwaltungstexte oder kultische/rituelle Anweisungen, in Berlin ist ein Kultkalender zu sehen. Da fehlt einfach ein umfangreicher Wortschatz, um eine Sprache draus zu rekonstruieren.
Die Abschaffung der Monarchie um 510 ist ähnlich wie das Gründungsdatum (21. April 753 v. Chr.) eine spätere römische Reaktion, um sich den griechen gleichzustellen, deren kulturelle Hegemonie man nur schwer ertrug (Vergleiche zum Beispiel Vitruvs stetige Versuche, die römische Architektur gleichwertig zu machen). So ist das Gründungsdatum Roms in die Nähe der ältesten griechischen Kolonien in Süditalien gelegt worden, zum Beispiel Syracus 735 (der Zahlendreher hier ist natürlich ein Zufall, weil er sich nur aus der christlichen Zeitrechung ergibt), und auch die Republikgründung 510/509 ist eine Reaktion auf Kleisthenes in Athen.