Gutenbergs Druckerpresse

Gegenkaiser

Gesperrt
Hallo,

liest man über Gutenberg, wird ja immer viel über den revolutionären Einfluß seiner Erfindung(en) geschrieben - Stichwort: Wissensgesellschaft, 'printing revolution', 'impact of the printing press' usw.

Mich interessiert aber mehr die technikgeschichtliche Seite von Gutenbergs Druckerpresse. Fragen wie: Woher hat Gutenberg die Anregungen für seine Druckwerkzeuge - und Techniken genommen? Hat er einfach die seit der Antike bekannten Schraubenpressen für Öl zweckentfremdet? Welche Rolle spielte das Papier für die Erfindung des mechanischen Druckes? Ist sein Typenguss bereits bekannten Techniken aus dem Metallgewerbe entlehnt?

Wer kennt Literatur zu diesem vernachlässigten Thema?
 
Vielleicht findest Du in diesen Büchern mehr Info zu deinen Fragen: Das Drucken und die Druckerpresse


Ich bin ja nur ein Mädchen, und habe von Technik keine Ahnung :pfeif::scheinheilig:
Aber dennoch eine Frage: Wie kommst Du im Vergleich zur Druckerpresse auf eine Ölpresse?
Bei den Schrauben einer Ölpresse geht es ja um das "Frucht auspressen", also "Öl gewinnen" und beim Buchdruck um ein "Bedrucken" von Papier, Faserstoffen, was auch immer ...
 
Grüezi

Der Gutenberg hat die Druckerpresse nicht erfunden. Er hat bloss das Verfahren rationalisiert. Er druckte nun mit auswechselbaren Lettern und nicht mehr mit geschnittenen Druckstöcken...

Gruss Pelzer

.
 
"Die anregungen für die Druckwerkzeuge" Es ist nur eine vermutung von mir. ganz einfach währe mit dem Finger in den Küstensand zeichen malen. Oder wie die Uhrzeitvorfahren mit verkohlten Holz an Wande mit druck zu zeichen. Die Römer und Griechen hatten wohl mehr Zeit und meißelten Schriftzeichen in Steinplatten. :D
 
Hallo,

liest man über Gutenberg, wird ja immer viel über den revolutionären Einfluß seiner Erfindung(en) geschrieben - Stichwort: Wissensgesellschaft, 'printing revolution', 'impact of the printing press' usw.

Mich interessiert aber mehr die technikgeschichtliche Seite von Gutenbergs Druckerpresse. Fragen wie: Woher hat Gutenberg die Anregungen für seine Druckwerkzeuge - und Techniken genommen? Hat er einfach die seit der Antike bekannten Schraubenpressen für Öl zweckentfremdet? Welche Rolle spielte das Papier für die Erfindung des mechanischen Druckes? Ist sein Typenguss bereits bekannten Techniken aus dem Metallgewerbe entlehnt?

Wer kennt Literatur zu diesem vernachlässigten Thema?


Wie wäre es mit der "Prophyläen Technikgeschichte"?
Standardwerk, in vielen Büchereien verfügbar
 
Johann Gensfleisch genannt Gutenberg kam aus Mainz und Mainz liegt in einer Weingegend....womit die Frage nach dem Vorbild der Druckerpressen wohl geklärt wäre, zumal die Ähnlichkeit der frühen Drucker- mit Weinpressen durchaus frappant ist.
Wen das Thema näher interessiert,der besuche mal das Gutenberg-Museum in Mainz gleich hinterm Dom.
 
Wie wäre es mit der "Prophyläen Technikgeschichte"?
Standardwerk, in vielen Büchereien verfügbar

Hab ich.

Wen das Thema näher interessiert,der besuche mal das Gutenberg-Museum in Mainz gleich hinterm Dom.

Mach ich.

Trotzdem kommen meiner Ansicht nach viele Aspekte selbst in der Fachliteratur zu kurz. Z.B. wird kaum erwähnt, daß ein entscheidender Vorteil der Druckerpresse gegenüber dem Blockdruck war, daß man beide Seiten eines Blattes bedrucken konnte. Wohingegen bei Blocktafeln der Durchdruck so stark war, daß in Büchern nur jede zweite Seite genutzt werden konnte. --> Papierersparnis: 50%
 
Trotzdem kommen meiner Ansicht nach viele Aspekte selbst in der Fachliteratur zu kurz. Z.B. wird kaum erwähnt, daß ein entscheidender Vorteil der Druckerpresse gegenüber dem Blockdruck war, daß man beide Seiten eines Blattes bedrucken konnte. Wohingegen bei Blocktafeln der Durchdruck so stark war, daß in Büchern nur jede zweite Seite genutzt werden konnte. --> Papierersparnis: 50%
...bloss - das stimmt nicht! :still:

Gruss Pelzer

.
 
...bloss - das stimmt nicht! :still:
Eben. Wie man z.B. weiß, wenn man selbst häufiger drucken lässt (z.B in der Werbung, Broschürendruck, etc.), gibt es auch heute noch den sogenannten Ein-Fahnen-Druck, oder so ähnlich, wo jeweils nur eine Seite bedruckt wird, im Gegensatz zum doppelseitigen Druck. Allerdings hat letzter den Buchdruck vorwärts gebracht, bzw. rentabler und auch günstiger gemacht, wodurch sich mehr Leute Bücher leisten konnten.
 
Der Erfinder des Buchdruckes mit beweglichen Lettern heißt Bi Sheng, der das Verfahren zwischen 1041 und 1048 in China erfand. Er benutzte aus Ton gebrannte Lettern, die er in eine Eisenplatte einfügte. In der PM History 09/2008 wurde darüber spekuliert, ob die mongolischen Reiterarmeen diese Technik über Russland und Ungarn mit nach Deutschland brachten, als sie im 13. Jahrhundert in Europa einfielen.

Ansonsten müsste ich mal meinen Vater zu dem Thema befragen, als gelernter Buch- und Offsetdrucker weiß er über das Thema recht viel.
 
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