Häuserkampf

Kraft

Mitglied
Hi,
ich hätte da eine Frage bezüglich der Kampfumgebung. Gibt es eigentlich detaillierte Berichte über Straßenkampf bzw. Kampf im urbanem Gelände während des 1. WK?

Gruß
Kraft
 
Ich kann mich erinnern an Berichte über Kämpfe in urbanem Umfeld zu Beginn des Krieges z.B. bei Mons, zwischen der Britischen Nachhut und den deutschen Spitzen. Da gibt es m.W. auch ein Modell im National Army Museum in London. Aber ansonsten waren Kämpfe in und um Städte im ersten Weltkrieg eher rar. An der Ostfront vielleicht: Um Lemberg und Przemysl wurde verbittert gekämpft, aber auch da ging es hauptsächlich um die Befestigungswerke und nicht um die Stadt selbst.
 
Moin
Wenn man mal nach "Häuserkampf 1914" (und entsprechend ...1915; ...1916; usw.) googelt, dann bekommt man schon ein paar Beispiele geliefert!

Im ersten Kriegsjahr kam es z.B.bei der Besetzung von Ypern und Lüttich zu schweren Straßen-/Häuserkämpfen!
 
Gibt es eigentlich detaillierte Berichte über Straßenkampf bzw. Kampf im urbanem Gelände während des 1. WK?


Die Frage nach der Detaillierung der Kämpfe betrifft ein Politikum, da mit den Kämpfen um Dörfer und Städte, vor allem in der Frühphase in Belgien 1914, auch die Frage nach der militärischen - im Sinne der Befehlsgebung - und auch teilweise strafrechtlichen "Schuld" an den deutschen Kriegsverbrechen gegen die belgischen Zivilbevölkerung betroffen ist.

Bei Horne und Kramer wird anhand der Schilderung deutlich, das die Kämpfe in den Städten - vor allem auch von unerfahrenen Reservisten - unübersichtlich und chaotisch war und teilweise auf nicht erkanntes "friendly fire" zurück zu führen war, weil man aufgrund der Situation einfach auf alles schoss, was selber geschossen hatte. Nicht zuletzt aufgrund der panischen Angst vor "Franctireur"

https://de.wikipedia.org/wiki/Franc-tireur

Es kam in der Folge zu massiven Übergriffen durch das deutsche Militär und es erfolgten massenhafte Hinrichtungen von belgischen Zivilisten, wie bereits im Fall von Lüttich.

Im ersten Kriegsjahr kam es z.B.bei der Besetzung von Ypern und Lüttich zu schweren Straßen-/Häuserkämpfen!

Vor diesem Hintergrund ist die neutrale Rekonstruktion von Kämpfen in Städten auch immer die Suche nach einer juristischen Argumentation gegen die deutschen Kriegsverbrechen oder als Entlastung gegen die Vorwürfe gewesen und somit wurden bis nach 1945 keine beidseitig anerkannten Darstellungen der Kämpfe um die Städte und Dörfer in Belgien akzeptiert.

Die Arbeiten von Horne und Kramer (auf deutsch: J. Horne & A. Kramer: Deutsche Kriegsgreuel 1914. Die umstrittene Wahrheit) sichten die bisherige Darstellungen.

https://books.google.de/books?id=Navs5TkI9oAC&printsec=frontcover&dq=john+horne&hl=de&sa=X&redir_esc=y#v=onepage&q=john%20horne&f=false
 
Zuletzt bearbeitet:
Hab Rommels "Infanterie greift an" gelesen. Hier ist übrigens einiges an Häuserkampf, zumindest am Anfang, drin.

Übrigens danke für die Antworten.
 
Hi,
ich hätte da eine Frage bezüglich der Kampfumgebung. Gibt es eigentlich detaillierte Berichte über Straßenkampf bzw. Kampf im urbanem Gelände während des 1. WK?

Gruß
Kraft


Wieweit detaillierte Berichte existieren, dazu möchte ich mich lieber bedeckt halten, im Rumänienfeldzug der Mittelmächte 1916 kam es aber im Oktober 1916 in Kronstadt zu erbitterten, zähen Häusergefechten, die stark an die Ereignisse in Stalingrad erinnern.
 
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