Handel in der späten Bronzezeit?

silesia

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Untersuchungen zum Fischfang in der Bardawil-Lagune, nördlicher Sinai, etwa 3500 BP, sollen nun ergeben haben, dass die dort gefangenen Fische offenbar für weitläufigen Handel in der Levante benutzt worden sind. Evt. wurde die Lagune systematisch in einer Art Fischzucht benutzt.

Die weitläufige Distribution der Fische ist offenbar Folge der größeren und komplexeren Siedlungen und "Gesellschaften".

Publikation in der Nature, open access:
Tooth oxygen isotopes reveal Late Bronze Age origin of Mediterranean fish aquaculture and trade

Abstract:

Frühere Fischprovenienz, Ausbeutung und Handelsmuster wurden durch die Analyse der Phosphat-Sauerstoffisotopenzusammensetzung (δOPO4) von Goldbrasse (Sparus aurata) Zahnschmelz aus archäologischen Stätten in der gesamten südlichen Levante untersucht, die sich über das gesamte Holozän erstreckt.

Wir berichten über die frühesten Beweise für eine extensive Fischzucht aus der hypersalinen Bardawil-Lagune an der nördlichen Sinai-Küste Ägyptens, wie die ausgeprägt hohen δOPO4-Werte zeigen, die in der südlichen Levante sowohl entlang der Küste als auch weiter im Landesinneren, zumindest ab der Spätbronzezeit (3.550-3.200 BP), reichlich vorhanden waren. Eine Zeit der globalen, postglazialen Stabilisierung des Meeresspiegels löste die Bildung der Lagune von Bardawil aus, die intensiv genutzt wurde und einen weit verbreiteten Fischhandel unterstützte. Dies stellt die frühesten Wurzeln der marinen Proto-Aquakultur in spätholozänen Küstengebieten des Mittelmeers dar. Wir zeigen das Potenzial der groß angelegten δOPO4-Analyse von Fischzähnen, um kulturelle Phänomene in der Antike aufzudecken und beispiellose Einblicke in frühere Handelsstrukturen zu gewinnen.

(Übersetzung: deepL)

Past fish provenance, exploitation and trade patterns were studied by analyzing phosphate oxygen isotope compositions (δ18OPO4) of gilthead seabream (Sparus aurata) tooth enameloid from archaeological sites across the southern Levant, spanning the entire Holocene. We report the earliest evidence for extensive fish exploitation from the hypersaline Bardawil lagoon on Egypt’s northern Sinai coast, as indicated by distinctively high δ18OPO4 values, which became abundant in the southern Levant, both along the coast and further inland, at least from the Late Bronze Age (3,550–3,200 BP). A period of global, postglacial sea-level stabilization triggered the formation of the Bardawil lagoon, which was intensively exploited and supported a widespread fish trade. This represents the earliest roots of marine proto-aquaculture in Late Holocene coastal domains of the Mediterranean. We demonstrate the potential of large-scale δ18OPO4 analysis of fish teeth to reveal cultural phenomena in antiquity, providing unprecedented insights into past trade patterns.
 
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