Handelsbeschränkungen/Zölle Frankreich

Comtesse

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Ich bin auf der Suche nach einer Handelsware, die im Frankreich der 1770er Jahre nicht so ohne Weiteres nach Frankreich importiert werden konnte/durfte.

Welche Handelsbeschränkungen gab es, bzw. für welche Waren musste man ggf. hohe Einfuhrzölle bezahlen? Ich beziehe mich hier nur auf das Mutterland selbst, nicht auf die Kolonien.

Hier Exclusif ? Wikipedia habe ich natürlich schon nachgeschaut, aber da steht leider nur, dass gewisse Dinge - wie Rum- zu dieser Zeit schon wieder erlaubt waren.

Hat jemand eine Idee?
 
@Comtesse

Ich weiß nicht, ob es in Frankreich der 1770'er Jahre bereits einen systematischen Zolltarif gab. "Zolltarif" wäre aber das key word bei Deiner Recherche. Den frühesten Zolltarif Frankreichs der im net veröffentlicht ist und den ich gefunden habe -was nichts heißen muß-, ist der aus 1836/37.

Französischer Zoll-Tarif - Google Bücher

Vllt. findest Du dort einen weiteren Rechercheansatz.

M.
 
So aus der Hand ist mir erinnerlich, dass das junge industrielle Gewerbe in Frankreich vor 1789 generell durch hohe Schutzzolltarifen vor Importen abgeschirmt worden ist.

Ein Beispiel der praktischen Auswirkung waren die Schwierigkeiten in der französischen Landwirtschaft, Geräte (vermutlich Eggen, Werkzeuge etc.) zu beschaffen, da die Schutzzölle für hohe Preise im Inland sorgten und die Geräte für viele unbezahlbar wurden.

Näheres müßte ich nachschlagen. Wenn dich das weitergehend interessiert, wäre See, Henri: Französische Wirtschaftsgeschichte, Band 1 für die Zeit vor 1789, zu empfehlen. Das Buch müßte über Fernleihe der Bibliothek deines Vertrauens beschaffbar sein.

http://books.google.com/books?id=0L...ook_result&ct=result&resnum=2&ved=0CC4Q6AEwAQ
 
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Ergänzung:

Zwischen Frankreich und England gab es im fraglichen Zeitraum einen langjährigen "Handelskrieg" mit Prohibitivzöllen, die 1786 mit dem Handelsvertrag beseitigt worden sind.
JSTOR: An Error Occurred Setting Your User Cookie
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Zum einen wurde der Wein- und Branntweinhandel geregelt (gegenseitige hohe Zölle, bzw. frz. auf Madeira-Weine), wichtiger aber dürften die Regelungen zu Metallwaren, Textilien (ohne Seide, aber Baumwolle, Leinen), Glaswaren etc. mit 12%. Die Zölle zuvor waren demnach höher.

Ähnliche Bedingungen gab es ggü. Spanien, während die Zölle zu den Niederlanden vermutlich geringer gewesen sind bzw. dieser Handel nicht behindert werden sollte. Wieder andere Verhältnisse galten gegenüber den nordischen Ländern, in die deutschen Länder, nach Italien usw. Aufgrund der landesspezifischen Schutzzölle dürfte ein ziemliches Chaos geherrscht haben. Bzgl. Spanien und england hat es wegen der Zölle intensiven Schmuggel gegeben.
 
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