Handmühlen der Franken

Rara_avis

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Hallo zusammen.

Ich bin schon seit einiger Zeit auf der Suche nach einem brauchbarem Bild oder Skizze einer Handmühle des 6./7. Jhd. Von der Keltischen, Germanischen und der Römischen Mühle hab ich recht umfangreiches Material. Nur für den von mir bevorzugten Zeitraum find ich immer nur kurze Wortsprengel und Sätze. Das es sie gegeben hat ist ja recht sicher. Aber wie sah das Ding den nun genau aus?
Der Römer hatten ja immer eine im Gepäck mit dabei. Bei der Legion hatten pro acht Soldaten..Legionäre immer einer eine Mühle mit. Wenn ich mich nicht irre. Die Franken kannten sie ja auch.(siehe Germanische Handmühle)
Die Römer brachten auch die Wassermühle mit und nach dem Abzug machte man sich dieses Wissen auch weitherhin zunutze. Aber nicht immer konnte gleich eine Wassermühle mit zu einem neuen Siedlungsgebiet gebaut werden. Die Masse dürfte wohl noch mit Handmühle gearbeitet haben. Sah diese noch Germanisch aus oder mehr Römisch. Mit Gestell oder ohne. Drehstab oder Kurbel. Oder hatten sie doch keine :grübel:? :rofl:
Mein interesse gilt vor allem dem 6./7. Jhd. im Gebiet Mainfranken bis zum Gräberfeld Westheim. Zeitnah natürlich auch über diese Grenzen hinaus.
Vor allem Grabungsberichte mit Skizzen oder Bildern wären hier klasse.

Gruß
Ra
 
Die Römer verwendeten ja schon den Moselbasalt für ihre Handmühlen und ich weiß, dass genau dieser Moselbasalt auch in Skandinavien im Mittelalter ein begehrtes Handelsgut war, einfach weil er kaum Abrieb hatte (und wer schon mal Steinchen im Brot hatte, der weiß was das für ein Vorteil ist). Es ist also erst mal anzunehmen, dass die Franken auch Mühlen aus Moselbasalt besaßen, die sich vermutlich nicht sehr stark von denen der Römer unterschieden.
Allerdings, die Handmühlen, die man an skandinavischen Handelsplätzen gefunden hat, werden in der archäologischen Literatur als Halbfabrikate bezeichnet.
 
Richtig durchsetzen konnte sich das Mahlen mittels Wind- und Wasserwerken auch erst mit dem wirtschaftlichen Aufschwung des Hochmittelalters, davor war allgemein die Handmühle verbreiteter.

Das Domesday Book (Ende 11. Jhdt.) zählt dann schon mehrere tausend Wassermühlen in Merry Old England...
 
Hallo,
also so wie ich das sehe scheint es wirklich keine allzu großen Unterschiede gegeben zu haben. Die Handmühlen des Römischen Legionärs werden von der Größe her natürlich etwas kleiner gewesen sein als Beispielsweise die eines großen Hofes oder einer Dauerhaften Befestigung. Wenn die Mahlsteine als Handelsgut bis in die Nordländer kam dann werden aller wahrscheinlich nach auch deren Mühlen keine allzu gravierenden Abweichungen zu den Mitteleuropäischen haben.
Danke schon mal für die Antworten.

Gruß
RA
 
Rara Avis, nö, warum sollten die auf großen Höfen sich mehr gequält haben als ein römischer Legionär? Das Problem ist nicht das Transportgewicht, sondern das "Drehgewicht". Wird der Stein zu groß, drehst Du ihn nicht mehr, zu klein, mahlt er nicht, usw.
 
Mmmm.....das ist ein sehr gutes Argument.
Ist die Mühle zu klein/leicht gebaut dann werden die Körner nur "gequetscht". Ist sie zu groß/schwer dann hängt man natürlich dran wie der...verzeihung...Rotz am Ärmel.
Das heisst dann im Klartext. Der richtige mittelweg will gefunden werden. Und den haben die Jungs damals ja schon gefunden. Das läuft dann größentechnisch auf ein Spätantikes Römisches Modell raus.

Gruß
RA
 
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