Hatte der Messias eine Frau?

Mme Taussaud

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Ich habe gestern eine Doku gesehen in der es darum ging dass Jesus verheiratet war mit Maria Magdalena. Nach seiner Kreuzigung floh sie mit seiner und ihrer Tochter nach
Frankreich. Diese Tochter (Sahra) soll auch der heilige Gral sein.Was haltet ihr davon:grübel:???
 
keine ahnung, ob so ne frau nach frankreich rüber ist. aber gegönnt hätte ich dem jesus ne nette frau auf jeden fall. zumal ja sein vater josef in der ganzen geschichte auch schon ziemlich schlecht weggekommen ist.

ponzelar
 
Mme Taussaud schrieb:
Ich habe gestern eine Doku gesehen in der es darum ging dass Jesus verheiratet war mit Maria Magdalena. Nach seiner Kreuzigung floh sie mit seiner und ihrer Tochter nach
Frankreich. Diese Tochter (Sahra) soll auch der heilige Gral sein.Was haltet ihr davonhttp://212.227.62.226/geschichtsforum/images/smilies/gruebel.gif???
Bist du sicher, dass das eine Doku war? Klingt eher nach Dan Browns Roman "Sakrileg" - dort stellt sich am Ende heraus, dass die Hauptfigur eine direkte Nachfahrin von Jesus und Maria Magdalena ist, verfolgt von der bösen Kirche, die um ihre Macht und ihren Einfluß fürchtet...
Für einen Roman ist die These halbwegs akzeptabel, aber das es Theologen oder Historiker gibt, die ernsthaft an eine Ehe (noch dazu mit Maria Magdalena) glauben, kann ich mir nicht vorstellen.
Wann und wo hast du das denn gestern gesehen?
 
Mme Taussaud schrieb:
Ich habe gestern eine Doku gesehen in der es darum ging dass Jesus verheiratet war mit Maria Magdalena. Nach seiner Kreuzigung floh sie mit seiner und ihrer Tochter nach
Frankreich. Diese Tochter (Sahra) soll auch der heilige Gral sein.Was haltet ihr davon:grübel:???
:D :D :D Ich war mir sicher, dass bezüglich dieser Doku bald fragen bei uns im Forum auftauchen :D :D

Nur muss ich dir leider sagen: du hast da was mächtig falsch verstanden. In der Doku ging es nicht darum, zu belegen, dass Jesus mit Maria Magdalena verheiratet war, sondern um die "Legenden" und ihren Wahrheitsgehalt, aus denen Dan Brown und andere ihre Romane zusammengebastelt haben. Und, wenn du etwas aufgepasst hättest - bzw. die Doku zu Ende gesehen hättest - wurden sämtliche dieser Geschichten von wegen Maria Magdalena sei der Gral und aus Jesus bzw. seiner Tochter wäre das Geschlecht der Merowinger hervorgegangen etc. pp. keinen historischen Hintergrund haben, sondern vielmehr die Hirngespinnste eines Franzosen aus den 1950 Jahren sind, der geschickt Dokumente gefälscht und sie plötzlich in der frz. Nationalgalerie hat auftauchen lassen.

@ Hurvinek: Das Buch kannst auf jeden Fall noch Lesen, Livia hat dir eigentlich noch nix verraten, was der Spannung abträglich wäre - aber nicht ernst nehmen, ist nur eine Geschichte ;)
 
ponzelar schrieb:
keine ahnung, ob so ne frau nach frankreich rüber ist. aber gegönnt hätte ich dem jesus ne nette frau auf jeden fall. zumal ja sein vater josef in der ganzen geschichte auch schon ziemlich schlecht weggekommen ist.
Wieso ist er schlecht weggekommen? Weil er nicht mehr erwähnt wird? Er dürfte früh gestorben sein.
Übrigens haben Augstein und andere schon die Heiratsthese anspekuliert.
Ich glaube auch Dorothee Sölle hat das mal geäußert, weil jeder Jude verheiratet sein musste, wenn er etwas gelten wollte.
Aber wie gesagt: Spekulationen ohne Halt.

Fingalo
 
Kann man sich den vorstellen, das im antikem Judäa ein gesunder 30jähriger Rabbiner unverheiratet war?

Wohl kaum!
 
Spekulationen über eine Ehe von Jesus Christus tauchen immer wieder auf. Die "Maria-Magdalena-Geschichte" ist die hier nur die populärste These. In den 1970er Jahren gab es sogar einen Spielfilm, in dem Jesus eine Frau und, ich glaube, 3 Kinder hatte.
Fakt ist, dass es in der Bibel keine einzige Stelle gibt, die auf eine Ehe von Jesus hindeuten könnte.
 
askan schrieb:
Kann man sich den vorstellen, das im antikem Judäa ein gesunder 30jähriger Rabbiner unverheiratet war?

Wohl kaum!

Was lese ich da? Du, Askan?! Es gibt Dinge, die Du Dir nicht so recht vorstellen kannst?!?

Das Judentum dieser Zeit ist eine weniger homogene Masse, als man sich gemeinhin so vorstellt. Die pharisäische Richtung, die sich nach der Zerstörung des Tempels durchgesetzt hat, war damals unter Sadduzäern, Essenern, Zeloten, Täufern, hellenistischen Juden, Samaritern und was weiß ich noch keineswegs die allein tonangebende. Da wäre ein exzentrischer unverheirateter (oder verwitweter?) Rabbi durchaus vorstellbar.

Was aber noch lange nicht heißt, daß es im Fall Jesus dann auch so gewesen sein mußte.
 
einer der so beharrlich auf das Gesetz pocht, soll nicht nach dem Gesetz leben und trotzdem glaubwürdig gewesen sein?
 
Festus621 schrieb:
...
Fakt ist, dass es in der Bibel keine einzige Stelle gibt, die auf eine Ehe von Jesus hindeuten könnte.

welchen quellenwert soll man der bibel eigentlich beimessen? naja, eigentlich ist es aber doch völlig egal, ob jesus nun ne frau hatte oder nicht. zu gönnen wär es dem armen kerl auf jeden fall gewesen.

ponzelar
 
ponzelar schrieb:
welchen quellenwert soll man der bibel eigentlich beimessen?

Es ist nun mal leider die einzige zeitnahe Quelle, die es zu diesem Thema überhaupt gibt.

Da werden Eltern und Brüder namentlich genannt, von Frau und Kindern liest man nichts. Ein Beweis ist das allerdings auch nicht - und so mag ein jeder Jesus das gönnen oder mißgönnen, was er für richtig hält.
 
Leider denke ich, dass man nicht alles in der Bibel so wörtlich nehmen sollte. Leider wurde die Bibel des öfteren umgeschrieben und die Erzählung über Christus sind leider auch nicht sofort niedergeschrieben worden. Selbst seine Apostel widersprechen sich in ihren Aussagen.

Ob Jesus verheiratet war oder nicht, das spielt gar keine Rolle.
Da er sich jedoch auf Wanderschaft befand und weltlichen Gütern absagte, so denke ich eher nicht, dass er verheiratet war.
 
Ich habe oben erwaehnte 'Doku' auch gesehen, und zwar auf hiesigem History Channel. Lustig, dass die auch in Deutschland verfolgt wurde.

Die Basis der Sendung war durchaus Dan Brown's Story, dennoch hat man ja offensichtlich versucht, seine 'Theorie' entweder zu belegen oder Gegenbeweise zu finden. So gut wie alle befragten Kirchenmaenner und -frauen gaben zu, dass es durchaus moeglich ist, dass die Person, die wir unter dem Namen Jesus zu kennen glauben, verheiratet war.

ich persoenlich halte die ganze Diskussion fuer unsinnig und vor allem unnoetig. Faszinierend war fuer mich lediglich die Tatsache, dass sich alle ausnahmslos sicher waren, Maria Magdalena sei keine Prostituierte gewesen, wie jahrhunderte lang von der katholischen Kirche verbreitet. Sie war vielmehr eine seiner engsten Vertrauten und wohl treueste Anhaengerin, immerhin wurde sie als Einzige als Zeugin der Kreuzigung Jesu betrachtet und festgehalten.

Die Diskussion um die Beweggruende der Kirche, den Namen der Frau so elendig durch den Dreck zu ziehen erscheint mir spannender und - angebrachter. Inwieweit wuerde sich denn in den Augen der Glaeubigen (nicht der Organisation Kirche) das Bild Jesu veraendern, sollte er tatsaechlich verheiratet gewesen sein?

Wuerde ich an Gott glauben, wuerde der Familienstand seines vor 2000 Jahren fuer mich gestorbenen Sohnes wenig Unterschied machen...

..

Interessant war die Doku allemal.
 
parago schrieb:
Die Diskussion um die Beweggruende der Kirche, den Namen der Frau so elendig durch den Dreck zu ziehen erscheint mir spannender und - angebrachter. Inwieweit wuerde sich denn in den Augen der Glaeubigen (nicht der Organisation Kirche) das Bild Jesu veraendern, sollte er tatsaechlich verheiratet gewesen sein?
Gute Frage. Leider habe ich den Film nicht gesehen. Dass Maria Magdalena "so elendig durch den Dreck gezogen wurde" kann ich nicht beurteilen und ganz so Bilbelfest bin ich nicht.

Hat die Kirche diese Frau durch den Dreck gezogen? - oder sollten es andere so ausgelegt haben?
 
Lungos schrieb:
Leider denke ich, dass man nicht alles in der Bibel so wörtlich nehmen sollte.

Ich denke, niemand nimmt in der Bibel "alles wörtlich"


Lungos schrieb:
Leider wurde die Bibel des öfteren umgeschrieben

"Umgeschrieben" ist der falsche Ausdruck. Es hat nur ein paar Jahrhunderte gedauert, bis man sich einig war, welche Schriften nun zum "neutestamentlichen" Teil der Bibel gehören sollten und welche nicht. Am Großteil der Schriften wurde kaum etwas "umgeschrieben", wenn man von den von allen antiken Schriften bekannten kleinen Textvarianten und den üblichen Abschreibefehlern mal absieht.
 
hyokkose schrieb:
"Umgeschrieben" ist der falsche Ausdruck. Es hat nur ein paar Jahrhunderte gedauert, bis man sich einig war, welche Schriften nun zum "neutestamentlichen" Teil der Bibel gehören sollten und welche nicht. Am Großteil der Schriften wurde kaum etwas "umgeschrieben", wenn man von den von allen antiken Schriften bekannten kleinen Textvarianten und den üblichen Abschreibefehlern mal absieht.

Zwar habe ich nur die Luther-Bibel mal richtig durchgelesen, aber schon mal Absätze mit der römisch-katholischen Bibel verglichen und auch mal Stellen anderer protestantischer Richtungen gelesen. Es gibt überall Abweichungen. Im "Grundsinn" sind alle Bibeln gleich. Die Feinheiten liegen aber im Detail und viele unauffällige Details können dann eine ganz andere Meinung formen... Zudem dann noch unterschiedliche Deutungen und Erklärung von Priestern und schon kann man sich wegen ein paar kleinen Details an die Gurgel gehen...

Nachtrag: Wann wurde denn die "Urbibel" so festgelegt, die Du hier anführtst?
 
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