Heinrich Himmlers Verhältnis zu Hitler

Dieses Thema im Forum "Das Dritte Reich" wurde erstellt von neuhier, 29. April 2006.

  1. neuhier

    neuhier Neues Mitglied

    Bin noch neu hier und weiss nicht ob ich dieses Thema in die Richtige Kathegorie gestellt habe?! Ich schreibe derzeit an einem Referat über Heinrich Himmler und habe auch schon sehr viele Informationen über ihn gefunden, (über google.de; wikipedia.de) aber leider überhaupt nichts über sein Verhältnis zu Hitlel (sowohl persönlich als auch politisch etc.) Weiss darüber jemand genaueres, denn ich denke, dass das doch ein wichtiger Punkst ist..
    Schon mal dankeschööön..
     
  2. ning

    ning Gesperrt

    Hitlel bösel Mann, Himmlel außel böse auch vellückt ;)

    Scherz, pardon.

    Ernsthaft: die beiden verstanden sich gewiss im Ns-rassisch-okkultistischen Sinne sehr gut. Wann und wie oft sie sich sahen, weiß ich nicht.

    Begegnet sind sie sich aber schon sehr früh in der "Bewegung", Himmler ist schon 1923 bzw 1925 wieder NSDAP-Mitglied.
    Die Demontage Ernst Röhms und der Aufstieg Himmlers zum obersten Polzeichef geht parallel einher! Dabei war Röhm Himmlers erster Förderer im NAchkriegs-München!

    Vielleicht müsstest du Gründung und dann folgenden rapiden Ausbau der SS genauer durchforsten. Der "religiöse Charakter" der ehemaligen Leibwache Hitlers, dessen Maximen Himmlers krankem Gemüt entsprangen, war zuvor in jenem Hitlers schon angedeutet worden.

    Wichtig ist vermutl. eine Betrachtung der gemeinsamen Zeit in München, Himmler nahm am Putschversuch 1923 teil, sein erster Posten nach Machtübernahme '33 war dann interessanterweise (nur) der Polizeichef von München. Ein Auftrag Hitlers, München "ordentlich auszumisten", ist gut vorstellbar. Himmlers schneller Aufsteig, wie gesagt, führte über den Kopf Röhms.

    Aber das wirst du viell. alles selbst schon herausgefunden haben.
    Hoff, Dir trotzdem Anregungen gegeben zu haben.
     
    Zuletzt bearbeitet: 29. April 2006
  3. Jacobum

    Jacobum Neues Mitglied

    Einen Punkt habe ich mir über das Verhältnis Hitler - Himmler gemerkt:

    Während Hitler ein eher nüchterner, dem übernatürlichen ablehnend gegenüberstehender Mensch war (Ausnahme: Es passte ihm propagandistisch in den Kram, dann wurde auch schon mal die "Vorsehung" zitiert), zählte Himmler zu den eifrigen Anhängern des Spiritismus und Okkultismus.

    Darüber konnte sich Hitler teils aufregen, teils amüsieren. Sinngemäß: Wir tun alles, um die Kirche und den christlichen Glauben zu entmachen, dann kommt Himmler und schafft eine Ersatzreligion.

    Im Übrigen wurde überliefert, dass sich Heinrich Himmler für eine Reinkarnation des deutschen Kaisers Heinrich I. (!) hielt.
     
  4. Kirlon

    Kirlon Aktives Mitglied

    Überliefert sind auch Aussprüche Hitlers, in denen er Himmler als seinen "getreuen Heinrich" bezeichnete.
     
  5. Jacobum

    Jacobum Neues Mitglied


    Wobei man wissen muss, dass der "getreue Heinrich" eine Figur aus dem "Froschkönig" ist. Ob der "Reichs-Heini" (Himmler) das wusste?
     
  6. Kirlon

    Kirlon Aktives Mitglied

    Hm... ob Hitler es selbst wusste?

    (Ich wusste es jedenfalls nicht!)
     
  7. neuhier

    neuhier Neues Mitglied

    Schonmal danke für die vielen Informationen.. :) Ich werde auf jeden Fall Himmlers Hang zum Okkultismus verwenden, was man ja auch in Zusammenhang mit Himmlers Hexenkartothek bringen kann. Ich denke es ist schwer bei Hitler zu recharchieren, zu wem er wirklich persönlichen Kontakt hatte, da seine Anhänger oder "Freunde" meist nur Mittel zum Zweck waren.
    Er ließ sie ja auch größtenteils ermorden, sobald sie ihm zu eigenständig oder mächtig wurden.
     
  8. Jacobum

    Jacobum Neues Mitglied

    Hallo Neuhier (irgendwann solltest Du Dich in "Schonlangehier" umbenennen),

    ganz so einfach ist es nicht. Das mit dem "größenteils ermorden" traf nur Röhm, ansonsten ist über enge Freunde (wobei ich Freundschaft als etwas gleichrangiges definiere) wenig bekannt.
    Hitler war ein typischer Einzelgänger und wurde deshalb in jungen Jahren auch als Sonderling angesehen, nicht der Typ, der Freunde und Kumpels um sich brauchte.

    Für Hitlers Beziehungen zu seinen Mitmenschen sind ein paar Kapitel aus dem vor kurzem erschienen Hitlerbuch

    Dämon, Diktator, Demagoge. Fragen und Antworten zu Adolf Hitler [FONT=verdana,arial,helvetica][SIZE=-1] von Anna M. Sigmund[/SIZE][/FONT]

    sehr interessant, ich kann es nur empfehlen.

    Grüße,

    Jacobum
     
  9. Riley

    Riley Gast

    Ganz ehrlich:

    Ich vermute Himmler hätte keinen Moment gezögert die Macht zu übernehmen hätte ihn jemand überedet.
    Er war eig. (zwar nicht auf dem Papier) der 2.stärkste Mann im 3.Reich, er hatte immerhin die ganze SS hinter sich.
    Himmler war wie viele hohe Nazis meiner Meinung nach einfach nur machtgeil.


    Die andere Seite von Himmer ist, dass er krank war, er hielt sich für die Wiedergeburt eines mittelalterlichen Königs und wollte nach dem Sieg des weltkriegs die altgermanische Götterkultur wieder einführen, er war ein klassischer Rassit-Okkultist.

    Zu Hitler selbst hatte er denk ich mal eine gute aber auch oft angespannte Beziehung (auf grund der Macht), aber es gibt auch wenig Berichte in denen man ließt das die beiden sich trafen.

    Generell wird das thema Heinrich Himmler ziemlich kalt gelassen, ich kenn keinen Film in dem er groß vorkommt.

    Dagegen gibt es Filme über Speer, göring, hitler selbst (ok das is ja klar) und sogar über Josef Mengele.
     
  10. Klaus

    Klaus Neues Mitglied

    Da bin ich mir nicht so sicher.

    Der Psychologe Arno Grün beschreibt in seinem Buch "Die Normalität des Wahnsinns" diesen Typ des Konformisten (als dessen übersteigerte Form er den Psychopathen ansieht).

    Vor Kurzen lief im Fernsehen eine Reportage über Göbbels. Ein Zeitzeuge berichtete, dass dieser die Anerkennung seines Chefs zum Leben brauchte brauchte, und anderenfalls alle Vitalität aus ihm entwich. Als Hitler ihn zu seinen Nachfolger bestimmte, war er todunglücklich, weil es für ihn die höchste Erfüllung war, mit seinem Idol zu sterben (was er dann auch unter Missachtung von dessen letztem Willen tat).

    Ein solcher Typ strebt also nicht nach "eigener" Macht, sondern findet seine Erfüllung darin, ganz in einer "höheren" Macht aufzugehen. Indem er sich mit dieser vollständig identifiziert und dabei seine eigene Identität aufgibt, glaubt er, an der Macht teilzuhaben. Für seine eigenen Taten empfindet er keine Verantwortung, weil er sich nur als ausführendes Organ dieser "höheren Macht" sieht. Wenn diese verschwindet, wird seine eigene Existenz nutzlos. Oder er sucht sich ein neues Idol.
     
  11. ursi

    ursi Moderatorin Mitarbeiter

    Der zweite Mann im Reich war Bormann nicht Himmler. Und woher weisst du dass er die ganze SS hinter sich hatte? Nur weil er Reichsführer der SS war heisst das noch lange nicht das er die SS hinter sich hatte. Dazu hätte ich gerne Quellen, welche belegen dass die ganze SS hinter Himmler stand.

    Hier bitte ich auch um Quellen. Hast du das ärtzliche Gutachten gesehen oder sonst eine Analyse oder woher weisst du das Himmler krank war? Nur weil er diesem Germanenwahn praktizierte? Ist das denn eine Krankheit...


    Laut dem Dienstkalender Himmlers, traffen sich Hitler und Himmler zwischen 1941 und 42 130 mal.

    Quelle: Der Dienstkalender Heinrich Himmlers 1941/42
    http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/376721329X/302-8489438-7812828



    Seltsam ich habe sicher einen oder zwei über Himmler gesehen :grübel: Und Dann wenn man einen Film über die Gestapo oder die Endlösung sieht kommt Himmler immer vor.
     
  12. ning

    ning Gesperrt

    Ganz verschrecken wollen wir den Riley doch nicht (Gell ursi, wir gehen jetzt dann schlafen :gaehn: :bussi:)

    Himmler war sein eigener Überredungskünstler. Nur ein Träumer oder ein Stumpfsinniger (zu denen ich den ehem. Geflügelfarmer zähle) kann annehmen, die Engländer wären im Frühling 45 deshalb so lange in Mecklenburg rumgestanden, um mit Reichsführer SS Heinrich Himmler einen Separatfrieden abzuschließen und dann auf Seiten des Nachfolgers von Adolf Hitler gemeinsam mit Deutschland gegen die Russen zu marschieren ...
    Das meintest du doch?
    Hitler hat wenigstens* nicht gezögert, Admiral Dönitz und nicht Himmler zu seinem Nachfolger zu bestimmen.

    Er war weder noch hatte er.
    Wie gesagt: Himmler war sein eigener Überredungskünstler - also lass dich nicht auch noch von ihm überreden.

    *und die Gründe lagen in der Frage nach dem wirklichen Verhältnis zw. den beiden Herren - PS: ob wir das Referat hier sehen werden? ;-))
     
    Zuletzt bearbeitet: 17. Juni 2006
  13. Absolut beginer

    Absolut beginer Neues Mitglied

    Himmler hielt sich ja für den größten NS-Archäologen und lies auch ordentlich buddeln - bloß Hitler hatte irgendwie kein Verständnis dafür und fragte sich angsterfüllt, ob der Streber einem Beweis entgegen steuert, es gäbe tatsächlich irgendwo Schriftkundige Kultur, während hierzulande noch mit Steinen geschmissen wurde.
     
  14. Ashigaru

    Ashigaru Premiummitglied

    Sonst stimme ich dir in besagtem Beitrag zu, nur soviel: Himmler identifizierte sich tatsächlich stark mit Heinrich dem Vogler. Das lag daran, das er einerseits als erster Herrscher des deutschen Reichs galt, vor allem aber, dass Heinrich der erste war, der einen Slaweneinfall erfolgreich abwehrte. Dies wurde von Himmler im rassistischen Sinne überinterpretiert.P.S.: das allein ist noch nicht als Geisteskrankheit zu sehen. Wobei Himmler wohl insofern realistisch war, dass er den Zusammenbruch des Reiches 1945 kommen sah, und glaubte (hier war er unrealistisch) eigenmächtig mit den Westallierten einen Sonderfrieden aushandeln zu können.
     
    Zuletzt bearbeitet: 17. Juni 2006
  15. Arne

    Arne Premiummitglied

    Wie schon gesagt wurde, ging Himmler lange Zeit extrem in der Verehrung und Gefolgschaft Hitlers auf. Der Spitzname "treuer Heinrich" kam ja nicht von ungefähr. Als er sich dann mit den Bemühungen um einen Separatfrieden im April 45 gegen Hitlers Befehle stellte, war Hitler so verärgert und enttäuscht, daß er einen Haftbefehl auf Himmlers Namen ausstellen ließ und ihn aus allen Ämtern entließ.
    Der Mann, dessen ganzer Lebensinhalt Hitler schien, verriet also sein Idol am Ende. Spätestens dann wurde seine hehre Traumwelt zur Lebenslüge. Aus dieser Konsequenz ist Selbstmord genau das richtige Ende unter seiner Biografie (auch wenn die Geschehnisse im britischen Lager aus mancher Ecke noch angezweifelt werden).
     
  16. ursi

    ursi Moderatorin Mitarbeiter

    Noch als Ergänzung zu meinem Beitrag von weiter oben.

    Wenn man Himmler eine Geisteskrankheit nachsagt oder sogar diagnostiziert, dann entschuldigt man seine Taten. Er war das Sinnbild des Terrors. Himmler war massgeblich an der Vernichtung von Millionen von Juden und Zwangsarbeitern beteiligt. Er schuf mit SS und Gestapo einen Apparat um die fanatische Rassenideologie Hitlers in die Tat umzusetzen. Und Hitler schätze an ihm seine bedingungslose Loyalität. Heinrich Himmler wusste - ohne Hitler wäre er ein Nichts geblieben.


    @Ashigaru
    Danke für deine Ergänzung.
     
  17. Tannhaeuser

    Tannhaeuser Aktives Mitglied

    Hat eigentlich mal jemand "Der Vater eines Mörders" von Alfred Andersch gelesen? Ein Roman über das Gymnasium, an dem Himmlers Vater unterrichtet hat...
     
  18. Repo

    Repo Neues Mitglied

    Das kann man aber so nicht stehen lassen Ursi!
    Da frage ich mich mal wie Du darauf kommst.

    Also Quellen bitte:devil:


    Grüße Repo
     
  19. ursi

    ursi Moderatorin Mitarbeiter

    Da kannst du jedes Buch über den NS-Staat lesen.

    Zum Beispiel im Buch von Wolfgang Benz, Enzyklopädie des Nationalsozialismus: S. 747 - 750 u. S. 824

    Aber hier aus dem Internet:

    http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/BormannMartin/index.html
    oder hier:
    http://www.shoa.de/content/view/103/92/

    möchtest du noch eine aktuelle (das heisst ab Jahrgang 1990) Literaturliste über das Dritte Reich :devil:
     
    Zuletzt bearbeitet: 17. Juni 2006
  20. Repo

    Repo Neues Mitglied

    Ich widerspreche Dir, trotz der abfärbenden Druckerschwärze Deiner Literatur.:devil:
    Bormann war zweifellos ein sehr wichtiger Mann. Auch durchaus der 2. Mann in der Partei, akzeptiert.
    Siehe auch Dein Zitat:
    Aber eben in der Partei, und nicht im Reich wie Du geschrieben hast.
    Speziell Himmler, aber auch Goebbels und Göring in seinen besten Zeiten, hatten mehr Macht im Staat (Reich) auf sich vereinigt.

    Der Stern Bormanns ging eigentlich erst auf, als klügere, wie z. B. Speer, begannen sich vorsichtig zu distanzieren.

    Wobei ich mich des Eindrucks nicht erwehren kann, dass die den Krieg überlebenden Nazigrößen sich eifrig bemühten den toten "Kampfgefährten" möglichst viel in die Schuhe zu schieben.

    Grüße Repo
     
    Zuletzt bearbeitet: 17. Juni 2006

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