Heinrich III. - "theokratische Herrschaft"?

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Gast

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hallo,

inwiefern kann man die Zeit des Salierkönigs Heinrich III (1039 - 1056) als Höhepunkt theokratischer Herrschaft bezeichnen ? hab dieses Thema noch nicht ganz verstanden.


ich bin für jede Hilfe dankbar
 
Auch wenn ich den Begriff "Theokratie" in diesem Zusammenhang für nicht ganz passend halte, kann damit nur gemeint sein, dass Heinrich III. _faktisch_ als säkularer und geistlicher Oberster agierte. So setzte er als König bzw. Kaiser des Heiligen Römischen Reichs mehrere Päpste ab und ein.
Die definitive Trennung geistlicher und weltlicher Gewalt fand erst unter seinem Sohn Heinrich IV. statt (Stichwort Investiturstreit).

Noch einmal zum Begriff Theokratie: Ich würde es weniger Theokratie nennen als eine Herrschaft eines weltlichen Fürsten auch über sakrale Belange...


MfG,
Hermann von Salza
 
H. von Salza schrieb:
Auch wenn ich den Begriff "Theokratie" in diesem Zusammenhang für nicht ganz passend halte,

Finde ich auch unpassend, du meinst vielleicht "Höhepunkt theokratischen Einflußes " .
Den hat der Salier sicher mit auf den Weg gebracht. Im Geist Otto I. , des III. und Clunys hat er die dt. reichskirchl. Ordnung in Ober-und Mittelitalien wiederhergestellt. Er gab z.B. das vom Adel geraubte Kirchengut den Klöstern und ihren Bischöfen wieder zurück. Gestüzt auf das Recht d. dt. Königs , die Kaiserkrone zu erwerben und als Schutzvogt über die Kirche zu wachen, hat er drei rivalisierende Päpste in Rom abgesetzt und die Papstwahl aus dem Würgegriff des korrupten röm.Stadtadels befreit.
Als er später den Bischof v. Toul als Papst Leo IX. berief, waren die Weichen gestellt . Als Vorkämpfer der abendl. Einheit sah Heinrich ihn, wohl nichtahnend, daß dieser Papst auch die Befreiung der Kirche von der Weltordnung des Kaisers
betrieb.......was folgte ist bekannt

p.s. was Theokratie bedeutet :

http://de.wikipedia.org/wiki/Theokratie
 
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