Helfen Sie übersetzen Aufnahme Soldaten im Jahre 1799.

Verstehe ich dich richtig, dass du die Papiere einem Archiv in Deutschland zukommen lassen möchtest? Da die Stadt Brzeg Dolny nicht mehr Deutsch ist und ich nicht weiß, wie es um ein Stadtarchiv bestellt ist (online finde ich kein archiwum miasta in Brzeg Dolny - aber du verstehst ggf. mit deinen Ukrainischkenntnissen ein bisschen mehr Polnisch und findest doch eines), würde ich vorschlagen, dass du die Papiere dem Bundesarchiv zukommen lässt.

Bundesarchiv
Postfach 45 05 69
12175 Berlin

oder

Bundesarchiv
Postanschrift:
56064 Koblenz

Ich befürchte allerdings, dass nur allenfalls einen Überlassungs-(1) oder einen Depositalvertrag(2) erhältst, keine Gebührenerstattung für die Post. Du solltest also vorher in e-Mail-Kontakt treten, ob das Bundesarchiv überhaupt ein Interesse an einer Überlassung oder einer Depositübernahme hat.
Bundesarchiv - Kontakt
Hier kannst du sicher auch auf Englisch oder Russisch schreiben, falls dir das leichter fällt als Deutsch. Ich bin mir sicher, dass im Bundesarchiv der ein oder andere Mitarbeiter mit Russischkenntnissen beschäftigt ist. Ukrainisch dürfte schwieriger sein.

1) Beim Überlassungsvertrag würden die Papiere in den Besitz des Bundesarchivs übergehen
2) Ein Depositum würde rein rechtlich, auch wenn es im Bundesarchiv lagert, weiterhin dir gehören.
 
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da taucht ein Schuler von Pfürdt im Text auf- die Ritter von Pfürdt waren ein Adelsgeschlecht im Sundgau, was also auf die Schweiz oder das Südelsass hindeuten würde.
s
 
da taucht ein Schuler von Pfürdt im Text auf- die Ritter von Pfürdt waren ein Adelsgeschlecht im Sundgau, was also auf die Schweiz oder das Südelsass hindeuten würde.
s

Wenn man es so deuten mag...
dann hätte jeder dieser Adeligen aber einen verdächtig nach Familiennamen klingenden Vornamen.

Ich lese aus dem Text : Schuler von Pfürdt Comp
was wohl eher heißen mag das der Gemeine Soldat Schuler der Pfürdt Kompanie angehört.
Eingedenk der oft fonetischen Schreibweise damals (manche Andersschreibungen im Text bekräftigen mich in dieser Vermutung)
ist dies mein einziger kleiner Hinweis auf die Reichstruppen denn ich vermute dahinter ein Kontingent aus Fürth das ja damals Truppen zur Reichsarmee gestellt hat.

Leider bin ich ein schlechter Websucher oder der Truppenkörper Companie ist zu klein als das diese Companienamen in irgend einer Aufzeichnung auftauchen. Bisher war ich da erfolglos aber wie gesagt das liegt mir nicht.
Gruß Geschichteleser
 
Es koennte sich um eine kleinere militaerische Einheit (sagen wir, ein Regiment, bestehend aus mehrerer Kompanien) innerhalb einer groesseren (sagen wir, einer Armee) gehandelt haben. Jede Kompanie wird hier, bei der Auflistung jeweiliger Patrouille, nach ihrem/deren Chef oder Kommandeur genannt. Gemeine (Soldaten) wurden wohl jedesmal von jeder Kompanie des Regiments auf diese Patroiullen geschickt/ihnen zugeteilt.

Koennte es nicht, sagen wir, eine elsaessische Militaereinheit/ein elsaessisches Regiment innerhalb der Armee Napoleons gewesen sein?

Hier ein Link auf den Namen Pfuerdt:
https://books.google.com.ua/books?i...4&redir_esc=y#v=onepage&q=Pfürdt 1799&f=false

https://books.google.com.ua/books?i...4&redir_esc=y#v=onepage&q=Pfürdt 1799&f=false
 
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Möglicherweise waren Buch und Wachlisten auch gar nicht so weit auseinander.
Fakten: Wachliste Text Deutsch, Datierung nicht Revolutionskalender
Namen: bunte Mischung
Zeitraum 19.3.1799 bis 30.4.1799, Tätigkeit Wachdienste

Der Name Kleist ist immer "verdächtig"

ein Vorschlag:

Preussen Infantrieregiment 46
Regiments-Geschichte
Am 28. Februar 1743 beauftragte der König die Regimenter der mittleren Provinzen mit der Rekruten-Werbung für das neue Regiment von August bis Oktober zur Ablieferung in Berlin, 10 Taler pro Mann, ausschließlich ‘Ausländer‘. Am 8. April erhielt es Erbprinz Carl Eugen von Württemberg-Stuttgart, seit Februar 1744 regierender Herzog (1728 bis 1793).
Er erlaubte auch Werbung in Württemberg.
Die Aufstellung erfolgte in Nauen und Brandenburg. Mai 1744 nach Berlin verlegt, erhielt es den Kanton des nach Schlesien verlegten I.R. 37 um Brandenburg/ Havel, aber ohne die Stadt. In Berlin lag es in Neukölln und in der Köpenicker Vorstadt, für das junge Regiment ein Vorzug. Guter Ersatz kam aus den Kreisen Ziesar, Teilen des Zauche‘schen und Havelländischen Kreises mit den Städten Werder und Ziesar, ab 1773 auch aus Teilen der Kreise Kamin, Deutsch-Krone und Hohensalza mit ihren Städten. Januar 1796 wurde es nach Warschau verlegt mit drei Kompanien in Praga. Jetzt kamen die Rekruten aus den Kreisen Lencziz, Zgierz, Orlow. Brzezin, Petrikau mit ihren Städten, dazu Gostynin und z. T. aus Warschau, darunter viele Volksdeutsche.
Es löste sich auf durch die Kapitulation von Breslau am 5. Januar 1807 nach Verteidigung seit 8. November 1806 unter dem letzten Chef. Das III. Bataillon kam in Ostpreußen zum 1. Schlesischen Infanterie-Regiment.


Gruß Geschichteleser
 
Stimmt, Preußen ist auch eine Möglichkeit. Die französischen Namen würden dann auf (ehem.) Hugenotten (für den Threadersteller: Гугеноти) hinweisen. Die hatte ich nicht auf dem Schirm.
 
Geschichteleser, ich seh das ähnlich wie KMIK, früher wurden die Regimenter nach dem Regimentsinhaber und die Kompanien nach dem jeweiligen Kompanieführer benannt
Und die Kombination der Namen der Kompanieführer ;Pfürdt, Durand,Bellisle
deuten dann schon in die von mir angesprochene Richtung .
ELQ-gab es in der preussischen Armee denn hugenottische Kompanien oder Regimenter ?
 
Zumindest Offiziere hugenottischer Herkunft. Und irgendwann waren die Hugenotten ja auch "naturalisiert". Man denke nur an die beiden miteinander entfernt verwandten CDU-Politiker de Maizière.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nach der franz Revolution emigrierten zahlreiche Adlige in deutsches Gebiet
auch fanden Säuberungen in der Armee statt, so daß viele Offiziere Ihren Dienst in anderen Ländern suchten.

Als Beispiel sei hier die fast ausschließlich aus emigrierten Franzosen bestehende Truppe des Ludwig Joseph von Bourbon,des Prinzen von Conde angeführt, etwa zeitweilig 4000 Royalisten darunter 1200! Offiziere, die in den 1790ern im süddt. Raum operierte.

Natürlich gab es auch die Hugenotten in Preussen.

Und hier noch ein kleiner Auszug der Namen Östereichischer Generäle der Zeit:
Feldzeugmeister Graf Mercy d Argenteau
Feldmarschall Leutnant d`Aspre
Feldzeugmeister Baillet
Feldzeugmeister Beaulieu-Marconay
Feldzeugmeister Chasteler
Feldzeugmeister Clerfayt
General der Kavallerie Frimont
Feldmarschall Ltn. Gyerlay
O´Reilly, Laudon, Latour, Lusiqnan,Mecsery.....

in anderen Rängen und Armeen bis Russland sah es nicht anders aus.

Gruß Geschichteleser
 
Ich habe die (Familien)Namen der Kompanie-chefs nachgezählt. Es ergibt sich, dass das Verhältnis deutscher Namen zu französischen 2:8 beträgt. Könnte es sich dabei wirklich um die preussische Armee gehandelt haben? Ich meine, Verhältnis ist hier das Schlüsselwort.

Deutsche Namen: Pfürdt (Fürt, Pfert, Feret); Kleist

Französische Namen:

Durand
Vacant
Bellisle
Firmaß (Firmas, Frimas) Firmas : Généalogie Firmas, Origine du nom Firmas, Nom de famille Firmas
Trion
Guentz (Gentz) Guentz : Origine du nom Guentz, Nom de famille Guentz, Généalogie Guentz
Darmolis (Dalmolis)
Gauly Gauly : Généalogie Gauly, Origine du nom Gauly, Nom de famille Gauly

Auf Scan0014 wird übrigens eine Grenadirkompaie erwähnt:

Dienst vom 31ten Mai (1)799

...Die Wacht comandirt Corpl. Weber von 1r Grenadier...
... Anmelder Gfr. Condes von der 1n Grenadier Compagnie
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe die (Familien)Namen der Kompanie-chefs nachgezählt. Es ergibt sich, dass das Verhältnis deutscher Namen zu französischen 2:8 beträgt. Könnte es sich dabei wirklich um die preussische Armee gehandelt haben? Ich meine, Verhältnis ist hier das Schlüsselwort.

Die Truppenzugehörigkeit nur anhand der vorkommenden Namen zu bestimmen mag ein Weg sein, allerdings bedenklich denn man kann die angegebene Verhältnismäßigkeit in Frage stellen.

Vacant ist möglicherweise gar kein Name sondern der Titel für den unbesetzten, in diesem Falle, Kompanieleiterposten.
Eine z. B in Preussen häufig benutzte Titulierung bis hin zur Regimentsführung.Beispiel:
[FONT=Verdana,Tahoma,Arial,Helvetica,Sans-serif,sans-serif][SIZE=-2]Nr. 30 vacant Borcke[/SIZE][/FONT]
[FONT=Verdana,Tahoma,Arial,Helvetica,Sans-serif,sans-serif][SIZE=-2]Pommern[/SIZE][/FONT]
[FONT=Verdana,Tahoma,Arial,Helvetica,Sans-serif,sans-serif][SIZE=-2]Stettin, Kolberg (3)[/SIZE][/FONT]
[FONT=Verdana,Tahoma,Arial,Helvetica,Sans-serif,sans-serif][SIZE=-2]v. Franckenberg[/SIZE][/FONT]

[FONT=Verdana,Tahoma,Arial,Helvetica,Sans-serif,sans-serif][SIZE=-2]Im Kanton verbliebene Mannschaft zum Leibregiment[/SIZE][/FONT]
[FONT=Verdana,Tahoma,Arial,Helvetica,Sans-serif,sans-serif][SIZE=-2]Nr. 35 vacant Prinz Heinrich
von Preußen[/SIZE][/FONT]
[FONT=Verdana,Tahoma,Arial,Helvetica,Sans-serif,sans-serif][SIZE=-2]Mark Brandenburg[/SIZE][/FONT]
[FONT=Verdana,Tahoma,Arial,Helvetica,Sans-serif,sans-serif][SIZE=-2]Königsberg/Neumark (1), Pyritz (2),
Soldin (Gr), Küstrin (3)[/SIZE][/FONT]
[FONT=Verdana,Tahoma,Arial,Helvetica,Sans-serif,sans-serif][SIZE=-2]v. Bardeleben[/SIZE][/FONT]

[FONT=Verdana,Tahoma,Arial,Helvetica,Sans-serif,sans-serif][SIZE=-2]54 O / 2.116 M[/SIZE][/FONT]
[FONT=Verdana,Tahoma,Arial,Helvetica,Sans-serif,sans-serif][SIZE=-2]Im Kanton verbliebene Mannschaft zum Leibregiment[/SIZE][/FONT]
[FONT=Verdana,Tahoma,Arial,Helvetica,Sans-serif,sans-serif][SIZE=-2]Nr. 36 vacant Puttkammer[/SIZE][/FONT]
[FONT=Verdana,Tahoma,Arial,Helvetica,Sans-serif,sans-serif][SIZE=-2]Potsdam[/SIZE][/FONT]


Nutzt man anstelle eines französischen Genealogieprogramms beispielsweise
familysearch um die Häufigkeit von Familiennamen nationenspezifisch zu
testen so sind für den Geburtszeitraum 1760-1780 mindestens die Namen
Gauly und Guentz klar deutsch. (Viele derer auch mit Geburt in Prussia)

Bliebe auch noch zu klären warum sich ein unter französichen Komando
stehender Truppenkörper mit, angeblich, überwiegend französischen Offizieren das Wachbuch in deutsch führen lässt.

Auf Scan0014 wird übrigens eine Grenadirkompaie erwähnt:

In Preussen gab es in den Infantrieregimentern meist 2 Grenadierkompanien.

Gruß Geschichteleser
 
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