Diese Argumentation ist ja ein harter Brocken.... Bei deinem bedauerten Deutschen Reich ging es immerhin nur um Aspekte der Autonomie wie Aufstellung einer Armee/Marine und einen Teil des Flug/Handelsverkehrs.
Bei den Herero dagegen ging es um die Selbstbestimmung ihres Lebens in allen Aspekten, um die Möglichkeit, in ihrem Land nach eigenen Sitten leben zu können, jedoch auch zb um die eigene Rechtsprechung, die Nahrungssicherung, Erziehung der nächsten Generation, Freizügigkeit bei der Wahl des Wohnortes, der Nutzung des eigenen Landes, nicht zu vergessen: der Besitz des eigenen Landes. All diese Punkte sind ja bereits unter einer Kolonisierung nicht bzw nur eingeschränkt gegeben - viel weniger noch angesichts der Vertreibung eines gesamten Volkes in aride Gebiete, bei denen bewußt das Leben jeder Person dieses Volkes aufs Spiel gesetzt und deren Tod billigend sehr in Kauf genommen wird.
Dem wird noch die Spitze aufgesetzt durch die 'Empfehlung', den Schießbefehl 'komplett außen vor' zu lassen. Ich habe es bereits vor einigen Monaten in einem mittlerweile geschlossenen Thread gesagt: eine solche Argumentation ist Exkulpation. Mit der nun vorgenommenen weiteren Relativierung bezüglich der Autonomie ist allerdings ein zweiter Schritt im Anlegen von zweierlei Maßstäben beschritten und es wird sehr deutlich und eindeutig ein Unterschied hergestellt, den ich nur noch als rassistisch geprägt zu sehen vermag.