Herzwaschung - Interpretationsprobleme

SRuehlow

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Ibn Ishaq, der große Korangelehrte, schrieb als erster Schriftsteller eine ernstzunehmende Prophetenbiographie über Muhammad. Sein Werk ist heute nicht mehr erhalten, nur noch in der Verarbeitung von Ibn Hisam.

In der Biographie wird Stellungnahme auf die Erzählung aus dem Koran genommen und in der Ich-Perspektive erzählt: Muhammad berichtet, dass er als kleiner Junge von zwei großen Männern, nach islamischer Überlieferung Engel, festgehalten, zu Boden gepresst wurde. Man habe ihm den Brustkorb aufgerissen und das Herz entnommen. die Männer öffneten das Herz und holten einen schwarzen Blutklumpen heraus, geronnenes Blut. Diesen warfen sie weg, wuschen der Herz mit Schnee (in Arabien!) und setzten Muhammad das reingewaschene Herz zurück in seine Brust und verwanden. Diese Begebenheit ist allgemein als Herzwaschung Muhammads bekannt.
Eine interessante islamische Erzählung (Koranstelle ?) berichtet, dass Allah den Menschen aus geronnenen Blut erschaffen hat. Muhammad betont im Koran seine Menschlichkeit und weist darauf hin, dass er weder ein Gott, noch ein Engel oder ein Geist sei, sondern lediglich ein Mensch.

Wie ist aber jetzt diese Herzwaschung zu verstehen. Ich hatte interpretiert, dass er zwar Mensch und doch nicht Mensch sei, ähnlich die die christl-kath. Lehrmeinung über Jesus. Soll dadurch symbolisiert werden, dass er ein übermenschliches Wesen ob seiner Phrophetenschaft und Auserwählung Allahs ist?
Was denkt Ihr darüber? Habt ihr Ideen? Bitte keine Wiki-Links, die kenne ich schon alle!
 
Die Herzwaschung erinnert mich etwas an die schamanische Praxis der "Zerstückelung" und des "Wiederzusammensetzens".
 
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