Hilfe bei Latein-Übersetzung

Kochant

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Leider bin ich mit meinem Latein wörtlich am Ende . . . Wer kann mir helfen?

Hier der Text:

Erant circa id tempus passim in Frisia multa laruarum infernalium spectra, quæ in paruo quodam eminentis collis supercilio subterraneum habebant specum, absque humana ope artificio præstigioso extructum, in quo residebant, quas antiqui vocabant Albas Nymphas, sine vulgari gentis sermone, Witte Wyven, harum speciem adumbratam, non veram fuisse, conftat: quæ solebant nocturnos
viatores,gregumque & armentorum intentos excubiis, & puerperas cum infantibus
fæpiffime (sæpissime ?) in abdita sua & subterranea antraclanculum abducere, in quibus subinde
subterranei murmuris sonus, atque etiam vagitus infantįum auditi sunt, & præterea
etiam ingensgemitus & fletus hominum, & quandoque Musarum concentus, & voces
dubia aure colligebantur.

Es ist ein Scan aus einem Text von 1660 in Fraktur, möglicherweise sind noch f mit langem s verwechselt.

Gruß
Kochant
 
Zuletzt bearbeitet:
Ohne Gewähr, ungefähr: Zu der Zeit gab es im Frisenland viele Gespenster, die eine Höhle unter einem Hügel hatten, welche mit übermenschlicher Kunstfertigkeit gebaut worden war, in der die Weißen Nymphen (Witte Wyven) hausten, deren Wesen sicher schattenhaft, nicht wirklich war. Die waren es gewohnt, nächtliche Wanderer, etwa Hirten, und Wöchnerinnen sehr häufig in ihren Abgrund zu entführen, wo darauf der Klang unterirdischen Gemurmels und auch das Schreien von Kindern zu hören war, auch Klagen von Menschen, und das ungläubige Gehör ab und zu den Gesang der Musen (der Nymphen?) vernehmen konnte.
 
Hier noch eine Übersetzung aus dem 18. Jh. für diese Textstelle. Entspricht inhaltlich ziemlich genau dem, was Clemens64 geschrieben hat.

Cornelius von Kempen erzehlet, dass Friesland unter dem Kayser Lotharius von denen Gespensteren starck seye beunruhiget worden. Unter einem Berg war alldort eine Höle, worin sich weisse Nymphen aufhielten, so die vorbey reisende Hirten und Kindel-Betherinnen zu sich hinein rissen. Von dar erschallete ein erbärmliches Geschrey der Kinderen und ein jämmerliches Geheul unterschidlicher Menschen. Zuweilen hörete man auch die Musen singen.

Jahr der geheiligten Sonntägen, Johann Nadasi, übersetzt von Johann Georg Sartor, 1728
Jahr der geheiligten Sonntägen
 
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