Hilfe bei Transkription alter Postkart

S

SonjaSonnenschein

Gast
Hallo,
eine Schülerin hat diese alte Postkarte im Familienbesitz gefunden. Leider kann ich sie nicht entziffern und da bin ich bei meiner Suche nach Hilfe auf dieses Forum gestoßen.
Ich hoffe, dass uns hier eventuell jemand weiterhelfen kann.

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Herzliche Grüße Sonja
 
Das schon mal:

Lieber Bruder!

Teile dir mit das ich deine
Karte dankend erhalten habe und
bin gesund u hoffe von dir dasselbe
Zu den Osterfeiertagen habe ich (mich?)

Der Rest ist schlecht lesbar, da schaue ich gleich nochmal auf einem größeren Bildschirm, wenn es bis dahin keiner der anderen liest.


Schon mal eine Anmerkungen: In den beiden Weltkriegen bedienten sich die Leute oft einfacher Anspielungen, die der Zensur entgingen oder die nur Familien-intern verständlich war. "Mir geht es gut hier", kann heißen: Hier ist alles ruhig. "Mir geht es noch gut": Hier steht ein Kampf bevor, ich schreib nochmal, bevor es los geht. Aus oder in der Heimat gab es natürlich andere Bezüge. Aber das zu interpretieren ist nicht immer so einfach, aber, wenn etwas ungewöhnlich formuliert ist, kann es lohnen. darüber nachzudenken. Aber in jedem Fall ältere Familienmitglieder fragen, da wecken Formulierungen manchmal Erinnerungen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Oh großartig! Vielen Dank dafür!
Und auch für die Anmerkungen. Wirklich sehr spannend!

Sollten Sie, oder ein weiterer Mitlesender, noch mehr entziffern können würde ich mich freuen.



Das schon mal:

Lieber Bruder!

Teile dir mit das ich deine
Karte dankend erhalten habe und
bin gesund u hoffe von dir dasselbe
Zu den Osterfeiertagen habe ich (mich?)

Der Rest ist schlecht lesbar, da schaue ich gleich nochmal auf einem größeren Bildschirm, wenn es bis dahin keiner der anderen liest.


Schon mal eine Anmerkungen: In den beiden Weltkriegen bedienten sich die Leute oft einfacher Anspielungen, die der Zensur entgingen oder die nur Familien-intern verständlich war. "Mir geht es gut hier", kann heißen: Hier ist alles ruhig. "Mir geht es noch gut": Hier steht ein Kampf bevor, ich schreib nochmal, bevor es los geht. Aus oder in der Heimat gab es natürlich andere Bezüge. Aber das zu interpretieren ist nicht immer so einfach, aber, wenn etwas ungewöhnlich formuliert ist, kann es lohnen. darüber nachzudenken. Aber in jedem Fall ältere Familienmitglieder fragen, da wecken Formulierungen manchmal Erinnerungen.
 
Meine Medikamente hören schon wieder früh auf zu wirken. Ich muss das nochmal verschieben. Und ich weiß nicht, ob ich das gelesen bekomme, sonst stürzen sich doch auch immer mehrere auf alte Schriften.
 
Dann endlich weiter:

Zu den Osterfeiertagen habe ich (mich?)
amüsirt bloß Du und der Franz ihr
habt gefelt Hast du schon ?*
? das Andenken geschick[t]
? ? ist ? wir ? ?
? schreibe ? Es grüßt th (?)

Das ist wirklich eine Schrift zum Knobeln. Meine Augen lassen schnell nach, wenn ich sie anstrenge, auch wenn ich früh genug beginne. Ich schaue am Wochenende noch mal. Aber alles werde ich auch nicht rauskriegen, dazu verschwimmt es an einigen Stellen zu sehr mit dem Hintergrund und ist dazu nachlässig geschrieben. Insbesondere die ersten Worte der letzten Zeilen sind für mich kaum zu erkennen. Jemand vor Ort könnte es wahrscheinlich besser sehen, weil er die Karte im Licht bewegen könnte.

Entschuldigung für den schlechten Stil oben in meinem ersten Post. Ich war im Stress und kränklich.

* Beim letzten Wort ist das Loch in der Karte.
 
? ? ist ? wir ? ?
? schreibe ? Es grüßt th (?)
zu Haus ist das wir/mir meinen In- [könnte aber auch Te- sein]
*****! schreibe *****dt. Es grüßth

Ich habe mehr geraten als gelesen, nur in einer Sache stehe ich im Widerspruch zu Riothamus‘ guter Vorarbeit*:
Es grüßt th - da sehe ich eindeutig es grüßth, wobei das h in grüßen orthographisch ungewöhnlich ist. Das sieht man normalerweise nicht bei Konjugationsaffixen.

*einiges habe ich erst lesen können, nachdem ich dank Río wusste, was da steht und ich habe im Archiv schon ziemlich krakelige Schriften entziffert.
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Bei solchen Schriften kommt der ein oder andere mit einer bestimmten Handschrift besser klar. Das hatten wir hier auch schon umgekehrt.

Ja, beim Gruß ist zweifelsfrei eine Ligatur. Da es auseinander gezogen ist, vermute ich, dass das t zu grüßt und zur Initiale gehört. Sonst fehlte die Unterschrift. Aber darauf schwören würde ich nicht.
 
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