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Aaron3219

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Hallo liebe Geschichts-Community und Ahnenforscher!

Ich bin kürzlich auf ein Foto gestoßen, auf dessen Rückseite eine kleine Bemerkung geschrieben steht. Leider kann ich mindestens ein Wort nicht entziffern. Es könnte sich um einen Ortsnamen halten, das Foto ist vermutlich in den USA entstanden.

Hier ist was ich glaube dort lesen zu können:
„Am 27 Juli waren wir in die Wo?ähschen zur Erholung“

Aber irgendwie ergibt der Satz keinen Sinn für mich. Vielleicht wisst ihr ja weiter.
 

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Der Schlüssel liegt in dem Satz "das Foto ist vermutlich in den USA entstanden."

"Am 27. Juli waren wir in die Wokähtchen [= Vacation] zur Erholung".
Es kann sogar noch eine Steigerung des Wortspiels sein: "in Sie Wokähtchen":
"Am 27. Juli waren wir "in the vacation" [= im Urlaub] zur Erholung".

Das anlautende "W" ist am Ende geschrieben wie die kleingeschriebenen w in "wir waren", das "h" ist geschrienen wie in "erholung".

Aber, wirklich eine Bitte: Wenn Ihr andere bittet etwas zu entziffern, was wir ja gerne tun, dann gebt uns etwas an die Hand! Etwas zu den Umständen, zu den Personen, dem Land und der Zeit. "Tante Trude aus Virginia, dort glücklich verheiratet mit einem GI, hat 1953 ihrer Schwester in Müngersdorf eine Ansichtskarte geschrieben..."
 
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Vielen Dank für deine Antwort! Ich würde sehr gerne mehr Kontext zum Foto geben. Leider ist mir aber gar nicht so viel über das Foto bekannt. Es sind zwei Personen abgebildet, im Hintergrund ein Haus im typisch amerikanischen Stil. An wen das Foto adressiert war oder wer dort abgebildet wurde, ist mir nicht bekannt. Was ich allerdings als Kontext noch hätte sagen sollen: Das Bild müsste ca. 1948 entstanden sein.

Nun aber zu deiner Interpretation:
So wie ich dich verstanden habe, könnten also mangelnde Englischkenntnisse dafür gesorgt haben, dass "Vacation" durch eine lautmalerische Eindeutschung zu "Wohkähschen" wurde?
 
Nein, gute Englischkenntnisse und ein Spaß am Wortspiel! Und eine Prise Humor, mit der die deutsche Aussprache ("in the" --> "in Sie") aufs Korn genommen wird.

Mir wurde das Wortspiel erst klar, als ich an eine sehr gute Bekannte mit sehr viel Sprachwitz dachte.
 
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Die Kollegen haben das Rätsel schon, wie ich finde nachvollziehbar, erklärt.

Vacation- Urlaub, Ferien, in Süddeutschland sprach man von Vakanz, das ist gemeint, und der Schreiber gibt den Begriff orthographisch so wieder wie er im Deutsch ausgesprochen wird.

Ich musste bei dem Brief unwillkürlich an erhaltene Briefe oder Tagebucheinträge von hessischen Soldaten aus dem Unabhängigkeitskrieg denken, die häufig Fachausdrücke oder Namen aus dem Englischen übernahmen (Riflemen, Regulars, Indentured Servants) sie dann aber orthographisch oft so schrieben, wie sie es gehört hatten.

Ein Leutnant Wiederhold, der nach der Schlacht von Trenton 1776 in Gefangenschaft geriet, schrieb, dass der General "Waschendonn" die hessischen Offiziere zu seiner Tafel einlud.

Johannes Reuber war im Gegensatz zu Wiederhold kein Offizier. Er stammte aus Niedervellmar bei Kassel, hatte sich autodidaktisch seine Bildung erworben, ähnlich wie Ulrich Bräker, der "arme Mann im Toggenburg" war er Offiziersbursche gewesen.

Reuber hatte anscheinend großes Interesse für viele Themen, besonders an die Seefahrt faszinierte ihn, und er schien auch sonst sehr aufgeschlossen. Er wusste von "Melancholie", "Elektrizität" und anderen Dingen, schrieb aber so wie sie ausgesprochen wurden.
 
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