Historische Volksgruppen auf dem Gebiet der heutigen Türkei

PiriReis

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Hallo,

ich bin ein Türke aus Zentralanatolien, und mir ist schon öfters aufgefallen, dass ich verwandte habe, die blaue Augen und blonde Haare haben. Zudem sehe ich solche Merkmale bei der den Familienmitgliedern meiner Mutter, ich selbe habe Dunkelbraune Haare.

Deshalb würde mich interressieren, ob meine Vorfahren (mütterlicher Seits) tatsächtlich von Zentralanatolien kommen oder aus Europa/Russland, und später nach Anatolien eingewandert sind?

Vielleicht ist die Frage etwas unnötig, aber mich persönlich würde es interressieren, habe meine Verwandten befragt, jedoch können sie mir keine Angaben meiner Vorfahren geben, die von wo anders herkommen.
 
Erstens Menschen haben keine Rassen, da wir uns alle vermehren können ohne das unsere Kinder davon Schaden nehmen.

Zweitens gibt es dazu schon ein Thema.

Dritten zu deiner Frage die türkische Bevölkerung hat sehr viele Kompontenten aufgefangen dazu zählen.

Die alteingesessene griechischsprachige, armenisch, kurdische Bevölkerung.

Die Einwanderer der Turkvölker.

Eine große Zahl von Sklaven die durch die Kriege nach Anatolien verschleppt wurden.

Sehr viele Balkanbewohner die entweder freiwilig oder durch Kriege nach Anatolien flohen.
 
ich bin ein Türke aus Zentralanatolien, und mir ist schon öfters aufgefallen, dass ich verwandte habe, die blaue Augen und blonde Haare haben. Zudem sehe ich solche Merkmale bei der den Familienmitgliedern meiner Mutter, ich selbe habe Dunkelbraune Haare.

Deshalb würde mich interressieren, ob meine Vorfahren (mütterlicher Seits) tatsächtlich von Zentralanatolien kommen oder aus Europa/Russland, und später nach Anatolien eingewandert sind?

Vielleicht ist die Frage etwas unnötig, aber mich persönlich würde es interressieren, habe meine Verwandten befragt, jedoch können sie mir keine Angaben meiner Vorfahren geben, die von wo anders herkommen.

Durch Anatolien sind im Verlauf der Jahrhunderte zahlreiche Völker und Bevölkerungsgruppen gezogen, die unterschiedlicher Herkunft waren und ein verschiedenes Aussehen hatten: Hethiter, Phryger, Meder, Perser, Armenier, Lyder, Griechen sowie Turkstämme und andere wechselten sich ab und somit ist die heutige Bevölkerung vom Aussehen her durchaus gemischt, auch wenn sich langfristig ein bestimmter Menschentyp durchgesetzt hat.
 
Dieser Vergleich wird jetzt vielleicht ein wenig merkwürdig, aber er trifft doch zu: Anatolien erinnert mich an eine Lasagne.......viele Lagen, viele Zutaten (also die alteingesessenen Völker - also auch jene, die bereits aufgegangen waren), zum Schluss den Käse (in diesem Falle die turksprachige Bevölkerung) hinzu, der natürlich nicht die einzige Zutat ist, jedoch geschmacklich am hervorstechendsten.
 
In diesem Zusammenhang soll das heißen, dass jeder Mensch sich mit jedem anderen Mensch auf der Erde fortpflanzen kann und dabei zeugungsfähige gesunde Menschen herauskommen. Körperliche Behinderungen die bei gewissen Kombinationen von Genen auftreten haben hierbei nichts mit menschlichen "Rassen" zu tun. Um von Rassen zu sprechen sind die Unterschiede der einzelnen Menschengruppen nicht groß genug. . (Den letzten Punkt darf man gerne laut lesen wenn man möchte :winke:)
 
Und wer behauptet das? Bzw. was genau soll "Schaden nehmen" heißen?

Der Begriff "Rasse" in bezug auf den Menschen ist nicht nur durch die Nationalsozialisten diskreditiert, sondern auch biologisch falsch. Die Unterschiede zwischen verschiedenen Menschentypen rechtfertigen es nicht, von "Rassen" zu sprechen.

Aus diesem Grund hat die UNESCO folgendes dazu festgestellt:

Rasse im Begriffsverstndnis der UNESCO
 
... die türkische Bevölkerung hat sehr viele Kompontenten aufgefangen dazu zählen.

Die alteingesessene griechischsprachige, armenisch, kurdische Bevölkerung.

Die Einwanderer der Turkvölker.

Eine große Zahl von Sklaven die durch die Kriege nach Anatolien verschleppt wurden.

Sehr viele Balkanbewohner die entweder freiwilig oder durch Kriege nach Anatolien flohen.

Nicht zu vergessen die Galater, die als keltische Söldner um 300 v.Chr. nach Anatolien geholt wurden und dort dann sesshaft wurden.
 
Ich würde die Galater jetzt nicht als alteingesessene griechischsprachige Bevölkerungsgruppe einstufen, lt. meinem Kenntnisstand sollen die noch relativ lange ihre keltischen Traditionen (mit griechischem Einfluss) gepflegt und eine keltische Sprache gesprochen haben. Ich muss allerdings auch dazu sagen, dass ich kein wirklicher Experte auf diesem Gebiet bin.
 
Durch Hieronymus gibt es, im Kommentar zu seiner Übersetzung des Galaterbriefes des Paulus, ein Zeugnis davon, dieses ist aber ein wenig fragwürdig. Und dann rechne noch mal 600 bis 1000 Jahre hinzu.
 
Wenn man es so betrachtet, hast du natürlich recht, die Galater sind früher oder später in der Bevölkerung der Region aufgegangen. Ich hatte den Hinweis auf die Galater eher unter dem Gesichtspunkt der Herkunft von blauen Augen und blonden Haaren bei Teilen der heutigen Bevölkerung Anatoliens gepostet ;)
 
Anatolien ist ein sehr interessanter Ort und ein Beweiss dass viele Völker gemeinsam leben können und Kultur bzw gemeinsame Identität aufbauen können und dabei ihre persönliche Identität mitbringen.
Ein Beispiel die Schwarzmeerküste Anatoliens und das Innenland, erst von einheimischen Völkern kaukasischen Ursprungs bewohnt, dann wurden nach einiger Zeit dort von griechischen Siedlern Poleis gegründet. Die Griechen wurden von den Völkern die um sich lebten beeinflusst und durch den Handel der ausser durch das Meer auch durch die Flüsse seine Routen nahm, haben die auch Gebiete nicht nur an der Küste sondern bis 4-500 km Land einwärts Richtung Kappadokien beeinflusst. Z.B: der griechische Stil um Häuser zu bauen, oder in der Kunst. Die meisten einheimischen Stämme habe sogar die griechische Sprachen angenommen unter König Mithridates dessen Abstammung von einer alten persischen Dynastie Väterliche Seits war, und seine Mutter Griechin eine Tochter eines Makedonsichen Diadochen wenn ich mich richtig erinnere. In der Römerzeit wurden da auch Kolonien gebaut und teils von römsichen Veteranen und Teils von einheimischen bewohnt, die älteren griechischen Siedlungen bekammen von den Römern viel mehr Land zugeteilt bekommen und dadurch war der Kontakt und die zusammengehörigkeit noch mehr gestärkt. Ab einen Zeitpunkt nach einigen Jahrhunderten hatten diese Bewohner die aus den verschiedenen Kaukasischen Stämmen und den griechischen Kolonisten zu einen nicht geringen Teil abstammten ein gemeinsames Bewusstsein, und zwar waren die Römer. Noch im frühen Mittelalter haben sich auch viele Armenier im Gebiet eingesiedelt und auch ihren Teil beigetragen. Durch das ganze byzantinische Reich hatten die ein gemeinsames Bewusstsein. Bis vor 100 Jahre lebten in diesen Gebiet noch die verschiedenen Völker: die Lazen wo man ihre Herkunft von den antiken Kolchern ableitet, die Pontos Griechen die sich Römer nannten und ihre Sprache Romeyika bzw Pontiaka ein altgriechischer Dialekt ist, Armenier sogar Assyrer! Viele von den heutigen Türken im Schwarzen Meer haben ihre Abstammung von diesen Völkern von denen ein großer Teil in der Zeit des Osmanischen Reiches den Islam angenommen hat, aus verschiedenen Gründen und in verschiedenen Epochen.
Ich hab diese Region als Beispiel genommen weil die meiner Meinung nach repräsentativ ist und ein gutes Beispiel für kulturelles zusammenschmelzen. Tut mir Leid dass ich nicht viel über die Völker vor den Griechen geschrieben hab, Antike Autoren wie z.B. Xenophontas der nach seiner Anabasis mit den griechischen Söldnern persönlich ins Gebiet gewesen ist, oder Strabon der aus Amaseia stammt sogar Herodot wenn ich mich nicht irre schreiben über diese Bevölkerung, ihren Bräuchen und ihren Beziehungen zueinander und zu den griechischen Siedlern.
 
Hab mal ein Artikel von National Geographic gefunden über die verwandschaft die genetische Übereinstimmung der Anatolischen Türken zu den zentralasiatischen, es wurden Proben von der ganzen Türkei genommen und esw kam raus dass die Anatolier zu 13% die gleichen Gene mit den zentralsiatischen Türken haben. In Aserbaidschan und Uzbekistan war es ein größerer Teil.
Diese Gen Forschung ist nicht immer nötig wenn man die Geschichte liest und sich auch bisschen vorstellen kann, wenn z.B eine Stadt erobert wird oder eine ganze Region, in Zeiten von Großreichen, Stadt Staaten, oder Stammes Bündnissen die alte Bevölkerung oft im gleichen Ort weiterhin lebt und existiert.
 
Hallo,

ich bin ein Türke aus Zentralanatolien, und mir ist schon öfters aufgefallen, dass ich verwandte habe, die blaue Augen und blonde Haare haben. Zudem sehe ich solche Merkmale bei der den Familienmitgliedern meiner Mutter, ich selbe habe Dunkelbraune Haare.

Deshalb würde mich interressieren, ob meine Vorfahren (mütterlicher Seits) tatsächtlich von Zentralanatolien kommen oder aus Europa/Russland, und später nach Anatolien eingewandert sind?

Vielleicht ist die Frage etwas unnötig, aber mich persönlich würde es interressieren, habe meine Verwandten befragt, jedoch können sie mir keine Angaben meiner Vorfahren geben, die von wo anders herkommen.

Bei blauen Augen und blonden Haaren fallen mir spontan die Bewohner Nordeuropas ein. Und es gab tatsächlich so um die Zeit 1000 (n. Chr.) Kontakte zwischen Byzantinern (und auch Arabern) und Wikingern.

Über 200 Jahre hatte der Kaiser von Konstantinopel eine Leibwache aus Wikingern: Warägergarde ? Wikipedia

Vielleicht hat der ein oder andere seine genetischen Spuren in Form von Augen - und Haarfarbe noch in der heutigen Bevölkerung hinterlassen.

Allerdings sind in Anatolien schon mehr als einmal fremde Völker durchgezogen: Kelten, Griechen, Römer, Kreuzfahrer....(neuerdings Touristenhorden).

Mir ist selbst schon in der Türkei ein Verkäufer mit roten Haaren aufgefallen. Er sagte mir, dass die englischen oder irischen Touristen ihn zumeist für einen Landsmann halten.
 
Hallo,

ich bin ein Türke aus Zentralanatolien, und mir ist schon öfters aufgefallen, dass ich verwandte habe, die blaue Augen und blonde Haare haben. Zudem sehe ich solche Merkmale bei der den Familienmitgliedern meiner Mutter, ich selbe habe Dunkelbraune Haare.

Liegt wohl daran, dass die alten Türken einen hohen Blondanteil hatten, wesentlich hellhaariger und auch abweichender in der Augenfarbe, als die (mediterrane-) dunkelhaarige und dunkeläugige Vorbevölkerung in Anatolien.

Deshalb würde mich interressieren, ob meine Vorfahren (mütterlicher Seits) tatsächtlich von Zentralanatolien kommen oder aus Europa/Russland, und später nach Anatolien eingewandert sind?

Wenn du Türke bist, dann wirst du mit hoher Wahrscheinlichkeit eingewandert sein in Zentralanatolien, in der Schlacht von Manzikert 1071, ausgeschlossen ist natürlich nicht, dass in den letzten 1000 Jahren deine Vorfahren ihre ethnische Basis hin und wieder gewechselt haben, weil deine männliche Linie und weibliche Linie mitsicherheit nicht aus dem engsten Familienkreis vermehrt haben, - so etwas gibt es nirgendswo auf der Welt.

Vielleicht ist die Frage etwas unnötig, aber mich persönlich würde es interressieren, habe meine Verwandten befragt, jedoch können sie mir keine Angaben meiner Vorfahren geben, die von wo anders herkommen.

Die Frage kann dir vermutlich niemand beantworten.
 
Hab mal ein Artikel von National Geographic gefunden über die verwandschaft die genetische Übereinstimmung der Anatolischen Türken zu den zentralasiatischen, es wurden Proben von der ganzen Türkei genommen und esw kam raus dass die Anatolier zu 13% die gleichen Gene mit den zentralsiatischen Türken haben. In Aserbaidschan und Uzbekistan war es ein größerer Teil.
Diese Gen Forschung ist nicht immer nötig wenn man die Geschichte liest und sich auch bisschen vorstellen kann, wenn z.B eine Stadt erobert wird oder eine ganze Region, in Zeiten von Großreichen, Stadt Staaten, oder Stammes Bündnissen die alte Bevölkerung oft im gleichen Ort weiterhin lebt und existiert.


13 % der gleichen Haplogruppe wohl eher. Das bedeutet ein Gen im Y-Chromosom (das kleinste von allen) nur männliche Linien. Von allen Genen kann also keine Rede sein.

Denn der Mensch als solches hat 98 % gleiche Gene mit dem Schimpansen, Menschen sehr viele und da fehlen noch die ganzen Gene die Krankheiten, Körpergröße e.t.c.
 
@Serkan
Liegt wohl daran, dass die alten Türken einen hohen Blondanteil hatten, wesentlich hellhaariger und auch abweichender in der Augenfarbe, als die (mediterrane-) dunkelhaarige und dunkeläugige Vorbevölkerung in Anatolien.
das liegt nicht daran, sondern dass unter der alten Vorbevölkerung einfach viele Völker Menschen hatten die heller waren, von braunes bis sogar rotes Haar selten aber kam schon vor,ein guter Teil sah schon mediteran aus so wie du es beschreibst. Schau Türkische Völker in Zentralasien oder auch Kazakhstan die keine Slawen oder genetisch zur Vorbevölkerung gehören, blond ist auf keinen Fall typisch türkisch. Ich weiss jetzt wieder mit diesen Gen Diskussionen ist es langweilig und hat nichts zu sagen, aber so ist es halt größere Volksgruppen haben halt mehr oder weniger typische Merkmale die sie äußerlich charakterisieren, da ist was dran.
Wenn jemand heute Türke aus der Türkei ist, besteht öfter die Wahrscheinlichkeit dass ein Großteil seiner Vorfahren aus Altanatoliern besteht und ein kleinerer aus echten Türkischen Steppennomaden. Vergiss nicht dass sogar die Seljuken als die in Anatolien ankamen schon mit Iranern vermischt waren und mit der Zeit wurden die von der Altanatolischen Vorbevölkerung genetisch absorbiert weil die in der Überzahl war. Hab mal irgendwas mit ein Verhältniss 1 Türke zu 20 der älteren Bevölkerungen. Viele von denen konvertierten zum Islam und in der Osmanischen Zeit Moslem = Osmane, also kann da keiner immer sicher sagen wer woher abstammt.
@zoki55 weiss nicht kenn mich da nicht aus, ich hab davon verstanden dass in der Türkei heute 13% von echten Türken abstammen, was auch Sinn macht wenn man in der Geschichte und die Menschen schaut. Hab den Link gefunden dass war nicht national geographic,sondern discover magazine.
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@zoki55 weiss nicht kenn mich da nicht aus, ich hab davon verstanden dass in der Türkei heute 13% von echten Türken abstammen, was auch Sinn macht wenn man in der Geschichte und die Menschen schaut. Hab den Link gefunden dass war nicht national geographic,sondern discover magazine.
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Der exakte Anteil der nach Kleinasien eingewanderten turkstämmigen Steppennomaden im Verhältnis zur alteingesessenen Bevölkerung ist strittig. Vielfach kann man lesen, dass etwa 25% turkstämmig waren, was durchaus möglich ist. Die Einwanderung erfolgte ohnehin erst nach der Schlacht bei Manzikert im Jahr 1071, d.h. dass die Einwanderung im wesentlichen im 12. und 13. Jh. erfolgte.

Die Steppenkrieger breiteten sich zunächst auf der anatolischen Hochfläche aus, gründeten unter der Seldschuken.Dynastie verschiedene Emirate und erlebten einen kulturellen Aufschwung. Später strömten weitere oghusische Turkstämme nach Kleinasien, die das Byzantinische Reich immer weiter zurückdrängten unter der Osmanen-Dynastie schließlich ganz Kleinasien besetzten.

Die heutigen Türkei-Türken sind somit eine Mischung turkstämmiger Einwanderer mit der alteingesessenen kleinasiatischen Bevölkerung, die ihrerseits aus einer Verschmelzung zahlreicher Völker im Verlauf vorangegangener Epochen hervorgegangen war. Dazu zählten neben einer altmediterranen Urbevölkerung u.a. Hethiter, Luwier, Phryger, Lyder, Armenier, Meder, Perser, Griechen und andere Bevölkerungsgruppen, über die kein Geschichtsbuch berichtet.
 
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