Hitler bei Kurt Eisners Trauerzug

Dieses Thema im Forum "Das Dritte Reich" wurde erstellt von iamNex, 5. November 2009.

  1. Lili

    Lili Neues Mitglied

    Eine Quelle wie unentschlossen Hitler zum Thema Antisemitismus noch 1919 war habe ich gefunden: NS-Archiv : Dokumente zum Nationalsozialismus : Hitlers "Gutachten zum Antisemitismus"
     
  2. balticbirdy

    balticbirdy Ehemaliges Mitglied

    Unentschlossen? Das ist doch schon mehr als deutlich.
     
    Zuletzt bearbeitet: 8. November 2009
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  3. Lili

    Lili Neues Mitglied

    Doch unentschlossen:
    Naja, vielleicht wäre widersprüchlich der bessere Begriff...
     
  4. ursi

    ursi Moderatorin Mitarbeiter

    Nur schnell zur Wannseekonferenz, dort wurde der Holocaust nicht beschlossen.

    http://www.geschichtsforum.de/209871-post9.html
     
  5. ursi

    ursi Moderatorin Mitarbeiter

    Danke für die Verlinkung. Meine Meinung das die Quellenlage schwierig ist, bezog sich auf die Jahre in Wien, also bis 1913.

    In diesem von dir Verlinkten Gutachten, kommen genau diese antisemitischen Äusserungen hervor, die nach 1917 in der Presse gedruckt wurden.

    Hitler hat den Antisemitismus nicht erfunden. Antisemitismus, ich habe den Begriff ja bereits erklärt, geht weit zurück. Der Antisemitismus mit dem wir es um 1919 zu tun haben, ist ein in Europa, Russland und den USA verbreiterter Judenhass. Nach dem Ersten Weltkrieg suchte man nach einer Erklärung für den Ersten Weltkrieg und die Russische Revolution, bei dieser Erklärung diente die jüdische Weltverschwörung als eine reizvolle Alternative zu der Wirklichkeit. Dieses Gutachten widerspiegelt nicht nur Hitlers Ansicht von 1919 sondern auch die Meinung sehr vieler Menschen in Europa.

    Interessant wäre jetzt noch, wann genau er 1919 dieses Gutachten verfasst hat.

    Edit: Habe es rausgefunden, das "Gutachten wurde am 16. Sept. 1919 verfasst.
     
    Zuletzt bearbeitet: 8. November 2009
  6. Robert Craven

    Robert Craven Neues Mitglied


    Da ist nichts widersprüchlich. Eindeutig rassistischer (moderner) Antisemitismus von vorne bis hinten. Die von dir zur Hälfte zitierte Stelle besagt soviel, wie: Die heutigen Führer des Staates sind dazu gezwungen, [...] zum eigenen Vorteil Unterstützung von Juden anzunehmen und Gegendienste zu erweisen. Dieser Gegendienst besteht in der Unterbindung der antisemitischen Bewegung. - Hitler beweist hier selbst, wie ausgeformt und radikal sein Antisemitismus zu dieser Zeit schon war.
     
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  7. Robert Craven

    Robert Craven Neues Mitglied

    Am 16.9.1919, steht auf der HP :winke:
     
  8. ursi

    ursi Moderatorin Mitarbeiter

    Hab ich auch noch festgestellt. :rotwerd:

    Danke dir :friends:
     
  9. ursi

    ursi Moderatorin Mitarbeiter

    Das Gutachten beweist ja soviel, dass er im Sept. 1919 einen ausgeprägten modernen Antisemitismus hatte.
     
  10. Robert Craven

    Robert Craven Neues Mitglied

    ...sag ich doch? Mein Beitrag war auf die angebliche Widersprüchlichkeit in seiner Ausarbeitung bezogen. Da sehe ich keine.
     
  11. Lili

    Lili Neues Mitglied

    Ich kann mir nicht helfen, ich lese das immer noch anders. Das ist doch ein Gutachten, soll heißen Hitler stellt hier Meinungen gegenüber und dort sehe ich nun mal noch keinen so eindeutig ausgeprägten Antisemitismus. Wobei man auch berücksichtigen muss, dass Antisemitismus dem damaligen Zeitgeist entsprach. Aus der heutigen Warte heraus gelesen, ist der Text antisemitisch, verglichen mit anderen Veröffentlichungen der Zeit ist er es vergleichsweise wenig. Auch im Vergleich zu Hitlers späteren Aussagen und Schriften ist in dem Gutachten eine antisemitische Tendenz noch nicht so klar rauszulesen.
     
  12. ursi

    ursi Moderatorin Mitarbeiter

    Ja klar. Wollte nur noch einmal das Datum unterschreichen. :winke:

    Da ich es noch wichtig finde, dass dieser Text im Sept. verfasst wurde und nicht im Feb. wo der Trauerzug stattfand.
     
    Zuletzt bearbeitet: 8. November 2009
  13. ursi

    ursi Moderatorin Mitarbeiter

    Du hast recht, wir müssen aufpassen, dass wir unser heutiges Wissen nicht in diesen Text reininterpretieren

    Aber ich lese schon heraus, dass Hitler schon ein ausgeprägter Antisemitismus entwickelt hat. Was in dieser Zeit nichts Aussergewöhnliches war. Ich lese zwei Dinge aus diesem Text heraus

    1. Es ist ein Spiegel eines weitverbreiteten Denkens in der damaligen Gesellschaft.

    2. Hitler zeigt hier dass er ebenfalls ein solches Denken entwickelt hat. In wie weit er seinem Auftraggeber imponieren wollte, wissen wir nicht. Da dieser Unbekannt ist.
     
  14. Robert Craven

    Robert Craven Neues Mitglied

    Nein, er schreibt hier nur seine Meinung, die des Gutachters. Und diese ist konsequent radikal antisemitisch:
    ...und so fort. Das Judentum als "Rassentuberkulose der Völker" zu beschreiben gehört schon zum Extremsten, was der damalige Antisemitismus zu bieten hatte. Hitler zeigt hier eindeutig die radikale, rassistische Position.
    Ich lese den Text so wie er ist, ohne eine verzerrende Brille meines heutigen Verständnisses von Antisemitismus aufzusetzen.
     
    Zuletzt bearbeitet: 8. November 2009
  15. belisarius

    belisarius Neues Mitglied

    Wie kann man die im Text vertretenen Thesen denn noch steigern? (Also die "Entfernung jüdischer Elemente" ist doch genau das, was Hitler später umsetzte)
    Extremer wäre-was?
    Und die antisemitische Tendenz braucht es doch gar nicht, es ist wirklich klar:
    Zitat:
    Der Antisemitismus der Vernunft jedoch muss
    führen zur planmässigen gesetzlichen Bekämpfung und Beseitigung
    der Vorrechte des Juden die er zum Unterschied der anderen
    zwischen uns lebenden Fremden besitzt. (Fremdengesetzgebung).
    Sein letztes Ziel aber muss unverrückbar die Entfernung der Juden
    überhaupt sein. Zu Beidem ist nur fähig eine Regierung nationaler
    Kraft und niemals eine Regierung nationaler Ohnmacht.

    Alles drin:
    -Die Juden müssen "entfernt werden"
    -Dies ist nur durch eine Regierung der Stärke=Diktatur durchzusetzen
    Und das sind ja auch schon die Elemente der späteren Katastrophe: Holocaust und Diktatur.
    Wo ist da jetzt die "Tendenz", das ist doch schon das Extrem?


    EDIT: da war einer schneller ^^
     
    Zuletzt bearbeitet: 8. November 2009
  16. Repo

    Repo Neues Mitglied


    Das ist meiner Ansicht nach auch der Punkt:
    Hitlers Antisemitismus ist unbestritten, war auch sehr ausgeprägt, aber zdZ nichts besonderes!

    Der Holocaust ist mit dem allein mMn nicht zu erklären!
     
  17. ursi

    ursi Moderatorin Mitarbeiter

    Es kommt ganz klar die Argumentation, die man auch in den Protokollen der Weisen von Zion lesen kann, zum Ausdruck.

    Diese erfunden Protokolle wurden genau in dieser Zeit in Deutschland verbreitet und in der Presse abgedruckt. Diese erfunden Protokolle wurden 1934 zur Pflichtlektüre in den Schulen des Dritten Reichs.

    Hitler hat diese Protokolle mit grösster Wahrscheinlichkeit gelesen, wann das weiss man nicht. Er schreibt in "Mein Kampf" es sei völlig egal, ob sie echt oder gefälscht wären, stimmen würden sie in jedem Fall.
     
    Zuletzt bearbeitet: 8. November 2009
  18. ursi

    ursi Moderatorin Mitarbeiter

    Nein, kann man nicht, das wäre zu einfach.
     
  19. Repo

    Repo Neues Mitglied


    Ich müsste jetzt das Bild raussuchen, aber wenn ich mich richtig erinnere, ist der Hitler auf der Vergrößerung der der beginnenden 30er Jahre, betonter Rechtsscheitel, Schnauzer, "harter Blick" während die Bilder aus dem WK einen "anderen" Hitler zeigen.
     
  20. Lili

    Lili Neues Mitglied

    Ja genau, danke, das gedachte ich zu sagen: Hitler ist ein Kind seiner Zeit, was später aus im wurde lässt sich aus dem Gutachten aber noch nicht ableiten (ja, klar sieht man Tendenzen, die kann man aber bei anderen Veröffentlichungen anderer Autoren aus dieser Zeit auch sehen, das wars aber auch schon)
     

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