Hitler doch an der Kunstakademie angenommen?

:winke:wenn man ganz nach unten scrollt, steht da:

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ich denke, das sagt alles aus
 
Macht nichts. Vor einiger Zeit sind einige professionelle Journalisten darauf hereingefallen, als die "Tagespresse" berichtete, Edward Snowden sei nach Österreich gereist und habe bei uns Asyl beantragt, weil die immense Dauer unserer Asylverfahren weltberühmt sei. (D. h. er müsse während des laufenden Verfahrens keine Abschiebung oder Auslieferung befürchten, sei also für etliche Jahre bei uns sicher.)
 
Zuletzt bearbeitet:
sehr lustig fand ich folgende Sätze:

Die Post bedauert den Fehler: „Unsere Mitarbeiter stellen täglich fünf Millionen Sendungen zu. Wenn durch etwaige Fehler Verzögerungen eintreten oder ein Weltkrieg ausgelöst wird, so bedauern wir dies natürlich sehr.“
An Hitler kann der Brief nicht mehr zugestellt werden. Der Post zufolge hat Hitler in den 50er Jahren zwar noch einen Nachsendeauftrag nach Paraguay erteilt. Inzwischen sei aber keine aktuelle Anschrift mehr bekannt.

:rofl:
 

Angenommen, sie hätten ihn angenommen,
die Welt hätte einen anderen Weg angenommen.

Grüße aus dem finsteren Urgrund des Chaos, welches stets alle Vernunft zur Narretei macht.

Wer könnte das besser darstellen als die Satyriker?
Und haben nicht auch Hofnarren von Alters her diese Rolle als Künstler gespielt?

Hitler, wenn er als Künstler anerkannt worden wäre, hätte womöglich die Welt bereichert statt sie, und Aber-Millionen ihrer Einwohner, zu vernichten.
 
die Idee, dass die Geschichte des 20. Jhs. anders verlaufen wäre, wenn man dem wenig bis kaum begabten Herrn H. als eine Art teuschem van Gogh akademieseits gehuldigt hätte, ist neckisch und abwegig zugleich: (wenn schon spekulieren, dann zünftig) angenommen, Heino ginge ins Musikpantheon und würde zu Bach, Mozart, Beethoven sagen "Jungens, ich bin einer von euch" - es würde im Musentempel hoch her gehen und ein abgewatschter Heino würde mittels Arschtritt hinauskomplimentiert... :D
...wo kämen wir hin, wenn alle Kunstakademien niemanden ablehnen, weil´s ja vielleicht ein künftiger Tyrann sein könnte... ;):D

difficile est saturam non scribere...
 
die Idee, dass die Geschichte des 20. Jhs. anders verlaufen wäre, wenn man dem wenig bis kaum begabten Herrn H. als eine Art teuschem van Gogh akademieseits gehuldigt hätte, ist neckisch und abwegig zugleich: (wenn schon spekulieren, dann zünftig) angenommen, Heino ginge ins Musikpantheon und würde zu Bach, Mozart, Beethoven sagen "Jungens, ich bin einer von euch" - es würde im Musentempel hoch her gehen und ein abgewatschter Heino würde mittels Arschtritt hinauskomplimentiert... :D
...wo kämen wir hin, wenn alle Kunstakademien niemanden ablehnen, weil´s ja vielleicht ein künftiger Tyrann sein könnte... ;):D

difficile est saturam non scribere...

Die Idee, dass Hitler an der Kunstakademie in Wien angenommen worden ist, liegt einem kontrafaktischen Roman zugrunde:


Genau an der Stelle, als Hitler von der Kunstakademie abgelehnt worden ist, läßt Eric-Emmanuel Schmitt, seinen Roman beginnnen:

Adolf H. Zwei Leben ? Wikipedia

Zum einen läßt er die reale Geschichte passieren, parallel dazu entwickelt er die Geschichte fort, die sich hätte ereignen können, wenn Adolf H. an der Akademie angenommen worden wäre.



Nun Schmitt läßt den "alternativen" Adolf H. zum großen Künstler des Surrealismus in Paris und zum Kunstprofessor in Berlin werden, der 1970 friedlich in einem Krankenhaus in Kalifornien entschläft.

ein großartiges Buch!
 
die Idee, dass die Geschichte des 20. Jhs. anders verlaufen wäre, wenn man dem wenig bis kaum begabten Herrn H. als eine Art teuschem van Gogh akademieseits gehuldigt hätte
Sicher wäre es anders gelaufen... Hitler hat natürlich der Geschichte sein Gepräge gegeben. Aber er ist auch Teil der Strömung, auf die er traf. Vielleicht hätten die völkischen Strömungen ohne Hitler sich anders entwickelt, es wäre vielleicht nicht zu Krieg und Holocaust gekommen. Genau in diesem Punkt liegt auch immer die Gefahr, alles an der Person Hitler festzumachen... Sein Samen traf auf fruchtbaren Boden und die Leute sind ihm bereitwillig gefolgt bzw. haben schließlich sogar in vorauseilendem Gehorsam selber Maßnahmen zur Optimierung ihrer Verbrechen getroffen. Das betrifft mal wieder diese ungelöste Frage, ob Geschichte die Menschen macht oder die Menschen die Geschichte. Der Judenhass, der Chauvinismus, der beleidigte Nationalismus, der Antidemokratismus etc. die waren um 1925 da. Hitler hat zunächst die DAP in seine Bahnen gelenkt und gegen alle Wahrscheinlichkeit diese Küchentischpartei zu einer schier unglaublichen Größe geführt und schließlich sogar das Amt des Reichskanzlers übernehmen können. Aber in irgendeiner Form hätten die Strömungen die Hitler und die NSDAP groß gemacht haben, sich auch ohne ihn ihre Bahn gebrochen. Vielleicht in einem weniger katastrophalen Ausmaß.
 
Aber in irgendeiner Form hätten die Strömungen die Hitler und die NSDAP groß gemacht haben, sich auch ohne ihn ihre Bahn gebrochen. Vielleicht in einem weniger katastrophalen Ausmaß.
Sehe ich nicht so. Es gab in Deutschland eine große Linke. Diese war sich allerdings mehr oder weniger uneins. Hitler dagegen hat es verstanden, die rechten Kräfte im Land auf sich zu bündeln, um dann konzentriert zum Schlag auszuholen. Es folgten Ermächtigungsgesetz und Konzentrationslager. Dies nicht, weil ihm die Massen hinterherliefen. Gefoltert und ermordet wurde zum Anfang noch heimlich in den Kellern der SA.
 
Du meinst die sogenannten 'wilden KZs'. Aber bereits im März 1933 ist, begleitet durch eine Berichterstattung im Völkischen Beobachter, das KZ Dachau gegründet worden. Razzien in Arbeitervierteln Berlins oder Dortmunds sind im Radio live übertragen worden. Man ging da sehr offen mit um, natürlich nicht in erster Linie um die Bürger zu informieren, sondern um die Gegner einzuschüchtern und um sich den Anschein der Legalität zu geben.
 
ich persönlich denke, es wäre auch ohne Hitler erneut zum Krieg gekommen. Ob es den Holocaust in diesem verheerenden Ausmaß gegeben hättte, kann ich nicht sagen.
 
Ob es auch ohne Hitler zum Krieg in Europa gekommen wäre, ist schwierig zu sagen. Es wäre jedenfalls ein vollkommen anderer geworden. Es gab die Sowjetunion. Sie hätte den Westen notgedrungen geeinigt, denn die kommunistischen Parteien in den Ländern wurden immer stärker. So auch in Deutschland die stalinistische, moskaugelenkte KPD unter Thälmann. Bei einer zunehmenden Verelendung des Mittelstandes in Europa wären soziale Zerrüttung und Bürgerkriege vorstellbar.
Die KPD ging jedenfalls mit dem Slogan „Wer Hindenburg wählt, wählt Hitler – wer Hitler wählt, wählt den Krieg“ in den Wahlkampf. Das tat sie nicht, weil die meisten Deutschen, auch durchaus die national gesinnten, dem Krieg zujubelten.
 
Die KPD ging jedenfalls mit dem Slogan „Wer Hindenburg wählt, wählt Hitler – wer Hitler wählt, wählt den Krieg“ in den Wahlkampf. Das tat sie nicht, weil die meisten Deutschen, auch durchaus die national gesinnten, dem Krieg zujubelten.

Im ersten Wahlgang der Reichspräsidentenwahl '32 erhielt Thälmann damit knapp 13 % der Stimmen, Hitler und Hindenburg zusammen fast 80 %. Im Zweiten Wahlgang erhielt Thälmann 10 %, Hitler und Hindenburg zusammen fast 90 %. Ich will hier nicht sagen, die KPD hätte größere Chancen haben können. Aber der Anti-Hindenburgwahlkampf mit dem Hitler-Gespenst hat bei diesen Zahlen wohl offenbar nicht gewirkt.
 
ich persönlich denke, es wäre auch ohne Hitler erneut zum Krieg gekommen. Ob es den Holocaust in diesem verheerenden Ausmaß gegeben hättte, kann ich nicht sagen.

ich persönlich denke, dass man nicht sagen kann, was geschehen wäre, wenn Hitler an der Kunstakademie angenommen wäre. Man kann viele kontrafaktische Überlegungen anstellen, mit einzelnen Umweltlagen und möglichen Aktionen der einzelnen politischen Akteuren operieren, und so (fast) jedes Ergebnis prognostizieren.

Vielleicht hätte es einen kommunistischen Umsturzversuch gegeben, so dass Deutschland zu einem Staat sowjetischer Prägung entwickelt hätte, wie es vorher in der Sowjetunion geschehen ist. Vielleicht hätte es einen Bürgerkrieg gegeben (wie später in Spanien). Vielleicht hätte sich die Demokratie durchsetzen können (wie in Frankreich).

Alles Spekulatius...:fs:
 
Deutschland war um 1900 ein Staat mit 80 Millionen Einwohnern, auf dem Weg die stärkste Wirtschaftsmacht des Kontinents zur werden, eingebunden in ein Vertragsnetzwerk, mit einer Armee, stark genung alle anderen europäischen Armeen zu schlagen, aber nicht stark genug, den Kontinent zu beherrschen, mit einer starken, aber trotzdem zu schwachen Marine, mit wenig Einfluss außerhalb Europas.

Deutschland war nach dem Ende des Kalten Krieges ein Staat mit 80 Millionen Einwohnern, stärkste Wirtschaftsmacht des Kontinents, eingebunden in supranationale Organisationen, mit einer Armee, stark genug alle anderen europäischen Armeen zu schlagen, aber weit davon entfernt, den Kontinent zu beherrschen, mit wenig Marine, mit wenig Einfluss außerhalb Europas.

Um mal den "Führer" selbst zu zitieren, diesmal aus "Er ist wieder da": "wenn ich das gewusst hätte, hätte ich mir den ganzen Krieg ja schenken können." - und auf die Kunstakademie gehen.

Bleiben revidierte Grenzen in Osteuropa und der Staat Israel. Und ob der angesichts der feindlichen Umgebung ewig hält, steht in den Sternen.

Fazit: die Gesetze der geopolitischen Schwerkraft können auch historische Ausnahmeerscheinungen (ist das ein neutraler Begriff?) nicht außer Kraft setzen.

Einschränkung des oben gesagten: In Anbetracht der Toten und Verwüstungen ist diese meine wie manche obige eine extrem zynische Sichtweise.
 
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