Hitler ein Genie oder Psychopath?

S

Sandy09

Gast
Hallo, ich mache einen Vortrag zu diesem Thema und da stelle ich Genie und Psychopat gegenüber und erzähle worin hitler psychopat war und woran genie, wobei ich beim genie ihn nicht als einen ansehe und er eigentlich keiner war! Somit möchte ich aus der sicht eines zum Beispiel seiner Gefolgsleute ( mit einer Aussage am besten) sagen worin ihn dieser als Genie sah und gleichzeit das mit einer Aussage (These) eines gegners Hitlers wieder zunichte machen dass er ein genie gewesen sei! Ich hoffe ich hab mir richtig ausgedrückt!
Kennt jemand solche Aussagen von der einen Seite (NS) und die der Gegner bzw. den Rest?
 
Uff ... Genie ... hm ... ich glaub, in den Goebbels-Tagebüchern sollte sich da was finden lassen.

Dazu Ausschnitte aus interessanten Reden:

Robert Ley sagte mal in einer Rede: "Der größe Redner und Volksführer, den wir je hatten, der am meisten weiß, am meisten kann ... der größte Feldherr, der größte Soldat ... Adolf Hitler, der Künstler, das ist das Größte."

usw. ...

und: "Der Führer weiß alles - er weiß bestimmt auf jedem Gebiet mehr als der Fachmann" ... "Dieses Wissen [Hitlers] ist grenzenlos"

Hier kann man die Reden hören: Nationalsozialistischer Führergehorsam | Audio | radioWissen | BR

Dagegen General Halder (leider kann ich hier nicht mit einer Quellenangabe dienen, ich hab das Zitat damals irgendwo in einem Buch gefunden und auf meinem Computer abgetippt):
"Wenn ich mit ihm arbeitete . . habe ich immer nach Spuren von Genialität in ihm gesucht. Ich habe mich ernsthaft bemüht...Ich fand niemals Genie in ihm, nur das Teuflische."
 
Zuletzt bearbeitet:
Im August 1941 befahl Hitler entgegegen den Ratschlägen der meisten Generale, die auf Moskau vorstoßen wollten, dass zunächst die Ukraine wegen ihrer wirtschaftlichen Ressourcen zu besetzen sei. Guderian sollte ihn versuchen, umzustimmen, wobei Hitler Guderian gestattete, seine Argumente vorzutragen. Dannach setzte der "Gröfaz" zum Monolog an, worauf die Anwesenden abstimmen sollten, wer überzeugender war. Keitel, Jodl und die anderen Anwesenden stimmten natürlich für Hitler. Als sie den Raum verließen, nahm Jodl Guderian beiseite:

"Machen Sie sich doch keine Sorgen, Guderian! Die Eingebung des Führers ist unfehlbar. Er hat immer Recht."

(zitiert nach R. Cartier "Der Zweite Weltkrieg" S. 333).
 
Hallo, ich mache einen Vortrag zu diesem Thema und da stelle ich Genie und Psychopat gegenüber und erzähle worin hitler psychopat war und woran genie, wobei ich beim genie ihn nicht als einen ansehe und er eigentlich keiner war! Somit möchte ich aus der sicht eines zum Beispiel seiner Gefolgsleute ( mit einer Aussage am besten) sagen worin ihn dieser als Genie sah und gleichzeit das mit einer Aussage (These) eines gegners Hitlers wieder zunichte machen dass er ein genie gewesen sei! Ich hoffe ich hab mir richtig ausgedrückt!
Kennt jemand solche Aussagen von der einen Seite (NS) und die der Gegner bzw. den Rest?

Du willst also die Thesen der Gefolgsleute Hitlers auseinandernehmen. Dann solltest das Thema "Genie und Psychopath" nicht gegenüberstellen. Denn dann musst du auch die Thesen der Leute die ihn für einen Psychopathen halten mit entsprechender Antithese zerpflücken.
Also lass den Vortrag so einfach fallen und denk dir ein anderes Thema für deinen Vortrag aus.
 
Nach allem, was mir bekannt ist, besaß Hitler ein beträchtliches Allgemeinwissen, speziell in militärischen Fragen. Sprich: Er konnte alles ein bisschen und nichts richtig. Da er glaubte, fachlich überall mitreden zu können (und mit seinem "Halbwissen" konnte er das in gewisser Weise auch), wurden die echten Experten in Politik und Militär schlichtweg niedergemacht. Ein schönes Beispiel ist die von Hitler verordnete Funktion der ME 262 (Düsenflugzeug) als Bomber. Alle Luftwaffenexperten griffen sich an den Kopf, mancher wagte Widerspruch ("Mein Führer, das sieht doch ein kleines Kind, dass das kein Bomber, sondern ein Jäger ist.").
Fazit: Adolf Hitler war kein Genie, sondern ein Psychopath, allerdings nicht dumm.
 
Zuletzt bearbeitet:
Was versteht ihr eigentlich unter "Psychopath"? Ich nehme mal an, daß die Vorstellungen da doch recht weit auseinander gehen dürften.
 
Weder die politischen noch die strategischen Entscheidungen Hitlers waren in irgendeiner Weise genial, eher im Gegenteil.

Außergewöhnlich ausgeprägt waren aber offenbar seine Fähigkeiten als "Medium", die Stimmung im Saal und die Gefühle seiner Zuhörer in sich aufzunehmen und dann in seiner Rede anzusprechen. Dementsprechend begannen seine Reden eher langweilig und holprig, bis genug "Input" vorhanden war, dann steigerten sie sich, bis die Zuhörer das Gefühl bekamen, er spräche ihnen aus der Seele.

Bezeichnender Weise definiert Arno Gruen ("Die Normalität des Wahnsinns") genau diese "geniale" Begabung als psychpoatisch : Die Fähigkeit, seine eigene Persönlichkeit "auszublenden" und sich zum Instrument einer abstrakten "höheren" Macht zu machen.

Ein so veranlagter Mensch empfindet keine persönliche Verantwortlichkeit für sein Handeln, da er ja nur ausführendes Organ einer höheren Macht ist und kennt keine Grenzen in der Wahl seiner Mittel, da er ja meint, die alleinige Wahrheit gegen Uneinsichtige durchsetzen zu müssen.
 
oft werden psychisch kranke gleich als nicht intelligent/dumm eingestuft, das ist ein großer fehler. die meisten psychisch kranken haben einfach den bezug zur realität verloren, ihre wahrnehmung ist durch irgend eine begebenheit “verrückt” worden. das hat nichts mit ihrer intelligenz zu tun. sie haben eine andere ordnung/reihenfolge in ihrem tun, eine andere wichtung der dinge. so führen sie dinge aus, vor denen ein “gesunder” zurückschrecken würde - aber in anderen fällen ist es genau anders herum, da schaffen sie nicht die (für gesunde menschen) alltäglichsten dinge.

a.h. war sicher krank, war weder dumm, noch noch genie. er missachtete krankheitsbedingt verschiedene schranken und grenzen, die ein nichtkranker berücksichtigt und vor ihnen halt gemacht hätte. dadurch setzte er manche seiner gedanken in die tat um, indem er sie brutal und ohne hemmnisse ausführte. der zeitgeist kam ihm dabei gehörig zu hilfe.



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Das Hitlerbild der Gegenwart in Deutschland entspricht mehr oder weniger dem, was Charlie Chaplin (Der große Diktator; geiler Film) der Welt hinterließ. Wenn ich heute in Dokus Hitler reden sehe und höre, frage ich mich immer wieder, wie man diesen Menschen jemals erst nehmen konnte. Chaplin hatte irgendwie recht.

Und doch ist es gefährlich, Hitler zur Witzfigur der Geschichte zu stempeln. Denn dummerweise sind unsere Großeltern in der Mehrheit ihm gefolgt. Die Resultate sind bekannt...
 
Ich kann mich erinnern, dass Traudl Junge in Andree Hellers Doku "Im toten Winkel" gesagt hat.

" Auf die Frage, warum er keine Kinder haben wolle, sagte er, ach wissen sie, Kinder eines Genies haben es immer schwer, dass kann man ihnen (den Kindern)nicht zumuten."

Habe ich jetzt aus dem Gedächtnis zitiert.
Also hielt er sich selbst für ein Genie?
 
Hitler einen Psychopathen zu nennen, halte ich für nicht weniger, als eine Entschuldungsstrategie der Nachkriegszeit (was nichts daran ändert, dass ich den Aufstieg Hitlers und die Deutschen intellektuell nicht nachvollziehen kann). Wenn man die Schuld an den Kriegsverbrechen auf einen Psychopathen und eine kleine Gruppe sadistischer Schergen lenkt, dann ist das richtig prima für das eigene Selbstwertgefühl bzw. in der Rückschau, besonders für Enkel und inzwischen wohl auch Urenkel eine Möglichkeit, ihre (Ur)Großeltern von individueller Schuld freizusprechen.
 
, ihre (Ur)Großeltern von individueller Schuld freizusprechen.

Jawoll. Hinterher sagen alle, bis in die Führungsspitze hinein, sie hätten nix gewusst. Mein Großvater war 1943/44 Eisenbahner in Polen. Er hat daheim nix erzählt, aber er MUSS es gewusst haben. Er hat heimlich "Radio London" gehört, Oma und meinen Vater hat er dann immer hinausgeschickt. Ich hätte so viele Fragen an meinen Großvater, aber ich konnte sie ihm nie stellen...
 
Nach allem, was mir bekannt ist, besaß Hitler ein beträchtliches Allgemeinwissen, speziell in militärischen Fragen. Sprich: Er konnte alles ein bisschen und nichts richtig. Da er glaubte, fachlich überall mitreden zu können (und mit seinem "Halbwissen" konnte er das in gewisser Weise auch), wurden die echten Experten in Politik und Militär schlichtweg niedergemacht.

Das ist ein interessanter Aspekt.

Die Merkfähigkeit in Details, das Interesse für Technik, die militärgeschichtliche Literatur im Selbststudium, und das weitgehende technische und rüstungsindustrielle Desinteresse des ihn umgebenden Generalstabes bzw. OKWs (Speer) führten tatsächlich zu einer gewissen Kompetenz, die zahlreiche Militärs im Kontakt mit ihm überraschte und beeindruckte. Durch diesen Grundlagen bedingt, erfolgten Einmischungen nach dem Polenfeldzug ebenso in strategische Fragen wie in Detailfragen wie Kaliberstärken etc.

Dabei sollte man die Phasen des Krieges unterscheiden, in denen Hitlers Einmischungen erfolgten. Oben ist das Halder-Zitat angesprochen worden, was mW in der Schrift "Hitler als Feldherr" von Halder vllt. auch exkulpierend benutzt wurde. An sich ist auch nicht mysteriöses daran, dass der militärische Laie Hitler aus dem Bauchgefühl irgendwelche Operationsplanungen hinterfragte oder ohne Hintergrundwissen Vorschläge unterbreitete. Den Rest machte die Propaganda.

Zum Jodl-Zitat: So ändern sich die Betrachtungen im Zeitablauf, und auch hier dürfte der Westfeldzug prägend gewirkt haben. Während der Narvik-Krise ist das im Jodl-Tagebuch anders zu lesen, hier wurden sogar Kurzschlußentscheidungen Hitlers (Rückzugsbefehl) unterlaufen.
 
Was Hitler ganz zweifellos besaß, das war ein begnadetes Talent zum Populismus. Er verstand es, die Ängste und Antipathien von Hunderttausenden in leicht verständliche Parolen zusammenzufassen. Seine Reden enthielten oft reichlich verunglückte Metaphern, und oft fehlte ihnen ein logischer Aufbau. Als Rhetoriker kam er keineswegs an Goebbels heran, der sehr gut reden konnte. In der persönlichen Begegnung verblüffte er oft seine Gegenüber. Er konnte, wenn er wollte, charmant und selbst witzig- sarkastisch sein. Chamberlain nannte ihn "den ordinärsten kleinen Straßenköter, den ich je gesehen habe", dennoch konnte Hitler in München machen, was er wollte. Die Herren Generale, Manstein, Guderian, Halder, sie alle hätten ja nach ihrer Ansicht den Krieg gewonnen, wenn der "Gefreite" ihnen nicht ständig in die Parade gefahren wäre. Seine Befehle, auch die unsinnigsten wurden dann aber befolgt. Er schnauzte sie an, setzte sie ab, behandelte sie als befehlsempfänger, und sie ließen sich das gefallen. Er war natürlich nicht der "größte Feldherr aller Zeiten", doch auch nicht der Dilettant, als den ihn die Generale schilderten. Das Kriegserlebnis von 1914/18 war vermutlich das Ereignis, das ihn intellektuell am meisten geprägt hatte. Er verblüffte seine Umgebung mit Detailkenntnissen und hatte sich als Autodidakt durchaus beachtliche Kenntnisse angeeignet. Er war Anhänger der modernen Kriegführung und gab schließlich Leuten wie Manstein oder Guderian freie Hand. Er hatte einen 7. Sinn für menschliche Schwächen, seine Triumphe hat er stets über schwache Gegner gefeiert. Er war ein Hassardeur, der grundsätzlich Vabanque spielte. Das führte zu Triumphen, aber auch zu katastrophalen Niederlagen. Hitler kannte nur offensive Konzepte. Als seine Divisionen geschlagen wurden, fiel ihm nur Halten bis zum letzten Mann, "kein Fuß breit zurück" ein. Er sagte einmal von sich, er kenne nur "das Zuschlagen". Hitler war mit Sicherheit intelligent, er verfügte über ein sehr gutes Gedächtnis und besaß sozusagen ein "böses Charisma". Geniale Züge kann ich an Hitler allerdings nicht entdecken. Sein ganzes Denken war unglaublich eingleisig und starr. Er sprach einmal von der "Kunst des Lesens" und dass er immer nur das annahm, was er ohnehin glaubte, schon zu wissen. Er suchte nur seine Selbstbestätigung und ignorierte alles, was nicht in dieses Konzept paßte. Er folgte seinem "granitenen Fundament" und war völlig unfähig, sich auf neue Konstellationen einzustellen. Seinen größten Triumph, das Abkommen von München, sah er gar nicht als solchen, denn er hätte lieber Krieg gehabt. Sein Weltbild kannte nur das Recht des Stärkeren, das primitive Zupacken. Diplomatische Versuche, einen Sonderfrieden mit Stalin zu erreichen, was noch 1943 möglich war, hat er erst gar nicht unternommen, er konnte ja seine Diskussionspartner nicht einmal ausreden lassen. Jegliche Selbstkritik war ihm fremd, er war extrem narzisstischveranlagt und vermutlich selbst der gläubigste Anhänger des Führerkultes. Dazu hatte er ein fast kindisch wirkendes Bedürfnis nach Rekorden, etwa wenn er Linz zur größten Kunststadt seines Reiches machen wollte oder auf der Straße amerikanische Straßenkreuzer zu einem Rennen herausforderte. Hitler war eine neurotische Persönlichkeit mit vielen Defiziten. Schon dass er das Schicksal des Reiches von der eigenen Lebenszeit abhängig machte, seinen Namen zum "deutschen Gruß erhöhte, ist bezeichnend. Es ist natürlich verführerisch, Hitler zum Geisteskranken, zum Psychopathen zu erklären, doch habe ich starke Zweifel ob diese "Geisteskrankheit" streng medizinischen Kriterien entspricht.


Ein Genie war Hitler nur im Hinblick auf seine Destruktivität. Niemand ist bisher so gründlich gescheitert, kaum jemand hat allerdings auch die Welt mehr verändert als Hitler. Es hätte keine Supermacht Sowjetunion und vielleicht auch keinen Staat Israel gegeben- ohne Hitler.

Er war nicht nur eine Persönlichkeit der Politik-, sondern auch der Kriminalgeschichte- etwa so wie Fritz Harmann oder "Jack the Ripper". Dabei verfügte er über bürokratische und industrielle Möglichkeiten des Massenmordes. Seine Verbrechen hielt er für Verdienste und brüstete sich in seinem Testament damit, den "Weltbrandstifter" in Form des "internationalen Finanzjudentums" bekämpft zu haben.

Hitler hielt sich selbst für ein Genie und lobte seine "Intuition". Er war ein merkwürdiger Reichskanzler, der lange schlief, Bürostunden schwänzte und sich gelegentlich hektisch in ein Projekt stürzte. Er verfügte zweifellos über Willenskraft, Autorität und Intelligenz, und besaß eine gewisse Schlauheit, für systematische Arbeit und Kontroverse ging ihm allerdings jeder Sinn ab, und er war unglaublich eingleisig. Er dachte nur in Herren- und Sklaven, in pseudodarwinistisch- rassistischen Kategorien. Die großen politischen Chancen, die sich für ihn ergaben, sah er gar nicht. Seine "Neuordnung Europas" war absolut unerträglich und konnte nur so lange Bestand haben, wie seine Armeen über die Macht verfügten, seine Terrorordnung aufrecht zu erhalten.

"Ich war Europas letzte Chance" sagte er von sich, woran leider etwas Wahres dran ist. Die verspielte er aber so gründlich, dass selbst Stalin Europa als das kleinere Übel erscheinen mußte. 1940 ergaben sich für das Reich noch einmal große diplomatische Chancen. Ein generöser Frieden mit Frankreich Polen hätte Deutschland die Hegemonie beschert und GB isoliert, wofür hätte das UK dann noch den Krieg führen wollen. Doch Hitler wäre eben nicht Hitler gewesen, wenn man sich ihn als Diplomaten und generösen Staatsmann vorstellt. Sein Konzept, seine Weltsicht war unglaublich primitiv. Er dachte nur in Gegnern und Feinden, ließ einzig und allein das Recht des Stärkeren als " ehernes Naturgesetz" gelten. Er verfügte über ein sehr gutes Gedächtnis und war ein eifriger Leser. Niemals aber konnte er ein Buch systematisch lesen, niemals konnte er die Strömungen seiner Zeit künstlerisch umsetzen. Seine Planung von Berlin- Germania war megaloman und beängstigend, aber nicht phantasievoll. Er besaß reiche Detailkenntnisse und ein unglaublich vielseitiges Halbwissen. Eine wirklich systematische Bildung hat er sich nicht aneignen können, und im Grunde war der verhinderte Künstler ein unglaublicher Banause und Ignorant.
 
Kurzum nur militärisch:
1) Hitler befahl, entgegen der Generalität, im Sommer 1941 der HG Mitte nach Süden einzudrehen. Resultat: Hunderttausende gefangene Rotarmisten, (zerstörte) Industrie und Bergwerke als Beute. Zeitverzug zum Vorstoß auf Moskau. Angesichts des sowjet. Potentials aber ein Fehler.

2) Nach der Katastrophe vor Moskau wollte die Generalität einen Komplettrückzug empfehlen. Hitler mit seinem Haltebefehl verhinderte womöglich "einen Rückzug über die Berisina" ala Napoleon. Langfristig gesehen: Der Anfang von Ende.

3) Danach war Hitler so von seinen eigenen Fähigkeiten überzeugt, dass er jedes logische Maß verlor. Halten um jeden Preis usw. (Er war WK I-Teilnehmer). Gegen das Industrie- und Menschenpotential der Sowjetunion bei gleichzeitiger Luftoffensive der USA und GB hatte er damit endgültig ausgespielt.
 
Fragt jemand, ob Churchill "Psychopath oder Genie" war, schreibt kaum wer.
 
Hallo, ich mache einen Vortrag zu diesem Thema und da stelle ich Genie und Psychopat gegenüber und erzähle worin hitler psychopat war und woran genie, wobei ich beim genie ihn nicht als einen ansehe und er eigentlich keiner war! Somit möchte ich aus der sicht eines zum Beispiel seiner Gefolgsleute ( mit einer Aussage am besten) sagen worin ihn dieser als Genie sah und gleichzeit das mit einer Aussage (These) eines gegners Hitlers wieder zunichte machen dass er ein genie gewesen sei! Ich hoffe ich hab mir richtig ausgedrückt!
Kennt jemand solche Aussagen von der einen Seite (NS) und die der Gegner bzw. den Rest?
Falls Du Dich für Hitlers Persönlichkeit interessieren solltest und warum Hitler ein so böser Mensch wurde, empfehle ich: Helm Stierlin, Adolf Hitler. Meiner Meinung nach (immer noch) das Beste, was es zu diesem Thema aus dem Bereich der Psychologie gibt.
Hitler einen Psychopathen zu nennen, halte ich für nicht weniger, als eine Entschuldungsstrategie der Nachkriegszeit ...
Jein. Eigentlich ändert der Umstand, dass an der Spitze des Staates ein Psychopath stand, nichts an der Verantwortung der Eliten (z.B. des Generalstabes) dafür, diesen Mann aus dem Verkehr zu ziehen. Interessant ist natürlich die Frage, wie er es überhaupt an die Macht geschafft hat und wie er sich dort halten konnte.
Fragt jemand, ob Churchill "Psychopath oder Genie" war, schreibt kaum wer.
Vielleicht liegt das daran, dass es bei Churchill auch viel weniger Grund zu dieser Frage gibt.;)

ABER ich wurde mal von meiner Freundin (Arztin und Psychologin) zu einem Kongreß über Depressionen geschleppt. Dort wurde ein Vortrag gehalten über das Leistungsvermögen historischer Persönlichkeiten, die manisch-depressiv erkrankt waren. Churchill war der Hauptbetrachtungsgegenstand dieses Vortrags.
Dabei sollte man die Phasen des Krieges unterscheiden, in denen Hitlers Einmischungen erfolgten. Oben ist das Halder-Zitat angesprochen worden, was mW in der Schrift "Hitler als Feldherr" von Halder vllt. auch exkulpierend benutzt wurde. An sich ist auch nicht mysteriöses daran, dass der militärische Laie Hitler aus dem Bauchgefühl irgendwelche Operationsplanungen hinterfragte oder ohne Hintergrundwissen Vorschläge unterbreitete. Den Rest machte die Propaganda.
Der "Führerkult" malte ja das Bild vom charismatischen "Führer", der alles weiß und alles kann.

Man müsste sich mal die umgekehrte Frage stellen, wie eine "echte Führungspersönlichkeit" mit den widersprechenden Auffassungen der Generalität umgegangen wäre. Das hätte einen "Führer" vorausgesetzt, der neugierig auf deren Auffassungen gewesen wäre. Der hätte bereit sein müssen, aus Fehlern zu lernen und Fehler zuzugeben sowie bei sich zu verorten anstatt diese auf andere zu schieben. Das hätte eine Führungspersönlichkeit vorausgesetzt, die sich bei den Diskussionen mit der Generalität um ein Mindestmass an Fairness hätte bemühen müssen. Das wäre ein ganz anderer gewesen.
 
Das hätte eine Führungspersönlichkeit vorausgesetzt, die sich bei den Diskussionen mit der Generalität um ein Mindestmass an Fairness hätte bemühen müssen. Das wäre ein ganz anderer gewesen.

Das ist ein interessanter Blickwinkel.
Eine gewisse Stufung bei den Eingriffen ist allerdings zu verzeichnen, man könnte es "Eskalation" nennen.

Polenfeldzug: keine Eingriffe, nur globale Vorgabe für Fall Weiss.
Norwegen: Vorlage der Pläne, min. ein beachtlicher Eingriff Hitlers in den Ablauf der Operation (Narvik) wird unterlaufen.
Frankreich: intensive Diskussionen und Vorlagen an Hitler, laufende Eingriffe in Planungen bzgl. des Schwerpunkts, bis zum Februar 1940 mit Entscheidung für den vorgetragenen Manstein-Plan; Eingriffe in den Ablauf des Feldzuges
Jugoslawien/Griechenland: Eingriffe in den Ablauf.
Sowjetunion: bereits laufende maßgebliche Eingriffe in die Planung, ab Beginn wesentliche Eingriffe in alle größeren operativen Entscheidungen.
 
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