Hitler

@bb

Kaiserbilder, bzw. Bilder des jeweiligen Bundesfürsten, Bismarckbilder und dann ab I. WK Hindenburgbilder waren in den "Wohnunstuben" zumindest des Kleinbürgertums und des mittleren Bürgertums sehr weit verbreitet. Geh auf einen Antikmarkt und Du wirst aus der großen Menge der angebotenen Devotionalien den Verbreitungsgrad ermessen können. (Bismarckdenkmale - oder türme, das waren fast immer private Vereine, die die Mittelbereitstellung organisierten)

Hitlerbilder dito, es gab meiner Erinnerung nach, sogar Erlasse und Gesetze zum Schutz nationalsozialistischer Symbolik und Bilder in den 1933'er Jahren ff., da müßte man die RGBl. mal durchsehen.

M.
 
Es geht mir gar nicht so sehr um die Inhalte der Reden, sondern um die vielzitierte Wirkung von Hitlers Rhetorik. Die kann ich einfach nicht nachvollziehen. Das hat m.E. wenig mit Wissenstand zu tun.

Vielleicht liegt das daran, dass wir heute viel abgeklärter sind. Wir haben Fernsehen und Internet und können täglich irgendwelche Politiker verschiedenster Couleur sehen, die in unterschiedlichen Stilen Reden halten. Das ist nicht besonderes mehr.

Vor 1945 sah man Hitler doch nur anlässlich eines besondern Anlasses mal live oder aber in der Wochenschau, wenn man sich mal einen Kinobesuch leisten konnte. Eigentlich war man nie alleine genug, um die Rhetorik von dem Typen eingehend studierend zu können und sich in Ruhe dazu seine Gedanken machen zu können. Und immer waren die bestellten Jubler dabei, egal ob im Publikum oder auf der Leinwand, die entsprechend als Einpeitscher wirkten.

Und wenn der Typ dann noch begründet, warum immer Andere schuld sind, dass es mir nicht so gut geht, wie es sein könnte, dann hat er doch auch noch Recht. :devil: Ich wäre ja eigendlich viel schlauer, fleißiger etc. aber die bösen ... lassen mich nicht. Wer würde das denn nicht gerne glauben, besonders in einer Zeit, in denen Vielen die Orientierung gefehlt hat.

Nicht dass ich jetzt sagen will, Hitler hat auf Jedermann begeisternd gewirkt, aber ich muss gestehen, dass ich mich der Wirkung seiner Rhetorik, wenn sie gut inszeniert war, auch nicht immer entziehen kann. Die Propaganda war für damalige Zeiten hoch professionell und modern, sowas kannte man bislang nicht. Wir haben aber den Vorteil, dass wir die Geschichte kennen, so dass wir das was er so rumbrüllt, nicht glauben. Aber ein bisschen "wohliges Schauern" läuft mir schon mal den Rücken runter, wenn ich Originalaufnahmen sehe. Ist vielleicht ein bisschen wie Geisterbahn. :D Man weiß, dass nichts passieren kann, aber trotzdem ist es irgendwie gruselig. :grübel:

Wer weiß, welche Emotionen der in mir geweckt hätte, wenn ich ihn damals live erlebt hätte, ohne Kenntniss der Ereignisse und wenn ich damals noch jünger gewesen wäre? Ich bin froh, dass diese Frage nur hypothetisch ist.

Viele Grüße

Bernd
 
Vielleicht liegt das daran, dass wir heute viel abgeklärter sind. Wir haben Fernsehen und Internet und können täglich irgendwelche Politiker verschiedenster Couleur sehen, die in unterschiedlichen Stilen Reden halten. Das ist nicht besonderes mehr.

OT ein:
Wir sind abgeklärter? Wieso das denn? Nein, wir leben nur in einer anderen Zeit!
Was Fernsehen und Internet, Medien generell angeht, da empfehle ich dir gern einen Film: "Wag the dog" von Barry Levinson.

Was die Politiker angeht, warum wohl kam der smarte immer frisch gegelte Typ bisher immer so gut rüber? Weil er etwas zu sagen hatte oder weil die Gesamterscheinung wirksam ist?

OT aus.

Grüße
excideuil
 
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