Hugo Stinnes

R

Ricken

Gast
Hallo

Ich habe zu morgen so ein Arbeitsblatt auf, aber ich trau mich nicht das zu machen da ich Angst habe zu versagen. Es geht dabei über die Überlegungen des Hugo Stinnes .Die Genaue Aufgabe lautet : Notiere überlegungen, die Hugo Stinnnes zu seinem Handeln veranlasst haben könnten.

Weiß einer von euch da Rat ?


Mfg Ricken
 
Ricken schrieb:
Hallo

Ich habe zu morgen so ein Arbeitsblatt auf, aber ich trau mich nicht das zu machen da ich Angst habe zu versagen. Es geht dabei über die Überlegungen des Hugo Stinnes .Die Genaue Aufgabe lautet : Notiere überlegungen, die Hugo Stinnnes zu seinem Handeln veranlasst haben könnten.

Weiß einer von euch da Rat ?


Mfg Ricken

Lieber Ricken, dann versuche dich mal in das Thema einzulesen. Ist zwar etwas knapp bis morgen, aber dir bleibt ja nichts anderes übrig. Zum Beispiel hier:
Stinnes I
Stinnes II
Stinnes III
Stinnes IV
 
Vor kurzem hatten wir hier
http://www.geschichtsforum.de/284623-post19.html

das Thema Stinnes und die Inflation.

Vielleicht vorab: der Anteil der Unternehmer im Reichstag betrug 1871 bis 1918 stets zwischen 20 und 30% der Abgeordneten, Schwerpunkt natürlich national und "rechts". Für die SPD möchte ich als Gegen-Beispiel auf den Textil-Fabrikanten Singer hinweisen.

Nach den Äußerungen von und Berichten über Stinnes gibt es zur Inflation mehrere Aspekte:

- das Unterlaufenen der zoll- und handelspolitischen Hemmnisse des Versailler Vertrages
- die Inflation als Faktor des wirtschaftlichen Wachstums, zunächst also Konjunktur auf Kredit, zur Kompensation der strukturellen und technischen Umgestaltung der Wirtschaft nach dem Kriege und der Gebietsabtretungen
- schnellere Umstellung auf Friedenswirtschaft als "Mittel der Pazifizierung"
- Gefahr der Kapitalverluste insbesondere bei unteren und mittleren Schichten als Abwägung nach Stinnes öffentlichen Äußerungen: entweder ein Kapitalschnitt allergrößten Ausmaßes mit faktischer Enteignung aller Geldbesitzer und Gläubiger, dabei Aufrechterhaltung der Inflationskonjunktur, ... oder: Zusammenbruch der Wirtschaft mit sozialen und politischen Unruhen.

Die Maßnahmen der Reichsregierung betrachtete er unter diesen Aspekten als "freiwilliges Beugen" unter das alliierte Diktat. Zudem wurde diese Politik als "Erfüllungspolitik'" nach Stinnes ohnehin nicht honoriert.

Stinnes dürfte - bei der Vielzahl von Gerüchten und Vorfällen auch um Kreditierungen - aufgrund des rechtzeitigen Sachwerterwerbs einer der Infaltionsgewinner innerhalb von zahlreichen Gruppen sein, die sich ähnlich verhielten und an der Inflation verdienten. Allerdings sieht:

Wulf, Hugo Stinnes Wirtschaft und Politik 1918-1924, Kieler Historische Studien Band 28,
beide Aspekte als gegeben an:

bei Stinnes die Inflation als erklärtes Instrument der Außen- und Wirtschaftspolitik gegen die Allierten und (zumindest erstrebt) als einziges Mittel zur Stabilisierung der Republik gegen eine kommunistische Revolution, zugleich dagegen zum Ziehen privater Vorteile.

Die näheren Umstände für Letzteres liegen zT im Dunkel, nur die Ergebnisse sprechen eine deutliche Sprache. Stinnes äußerte im privaten Kreis, dass seinem und der anderer Gewinn aus der Inflation der Verlust bei Dritten entgegen stand.
 
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Vor kurzem hatten wir hier
http://www.geschichtsforum.de/284623-post19.html

das Thema Stinnes und die Inflation.

Vielleicht vorab: der Anteil der Unternehmer im Reichstag betrug 1871 bis 1918 stets zwischen 20 und 30% der Abgeordneten, Schwerpunkt natürlich national und "rechts". Für die SPD möchte ich als Gegen-Beispiel auf den Nähmaschinen-Fabrikanten Singer hinweisen.


Du meinst Paul Singer?
Mitgründer und jahrzehntelanger Mitvorsitzender der SPD?
Der hat in Oberbekleidung gemacht. Mit dem US-Amerikaner "Nähmaschinen"-Singer hatte der, jedenfalls soweit ich weiß, nichts zu tun.
 
Vor kurzem hatten wir hier
http://www.geschichtsforum.de/284623-post19.html

das Thema Stinnes und die Inflation.

Stinnes dürfte - bei der Vielzahl von Gerüchten und Vorfällen auch um Kreditierungen - aufgrund des rechtzeitigen Sachwerterwerbs einer der Infaltionsgewinner innerhalb von zahlreichen Gruppen sein, die sich ähnlich verhielten und an der Inflation verdienten.

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Das ist richtig. Man kann Stinnes von dem her auch keinen Vorwurf machen. Nur war er eben im Reichstag, und dort war er ein kein Hinterbänkler!
Der Niedergang der DVP ist engstens mit seinem Namen verbunden!


Die näheren Umstände für Letzteres liegen zT im Dunkel, nur die Ergebnisse sprechen eine deutliche Sprache. Stinnes äußerte im privaten Kreis, dass seinem und der anderer Gewinn aus der Inflation der Verlust bei Dritten entgegen stand


Genau das ist der Punkt, es geht ja nichts verloren, es landet nur in den Taschen der Gewinner.

Verloren, so ziemlich alles, haben die gewöhnlich staatstragenden Kreise des Mittelstandes, Beamten z. b. die fast ausschließlich Geldvermögen besassen. imho der Grund für die Republikfeindlichkeit dieser Kreise.
 
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