Industrialisierung in Entwicklungsländern?

JRRT0lkien

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Hallo!

Ich bin Schüler der zwölften Klasse auf dem Gymnasium und möchte mich auf eine Geschichtsklausur vorbereiten. Dazu möchte ich mir eine "Diskussion" vorüberlegen, in der die Frage geklärt werden soll, ob Entwicklungsländer, die ihre Industrialisierung noch vor sich haben, auf dieselbe Art und Weise industrialisieren sollten wie die Länder, die jenen Prozess bereits hinter sich haben. Dabei ist zu bedenken, dass die Rasanz des Industrialisierungsprozesses zu vielen Problemen geführt hat, mit denen wir jetzt umgehen müssen; sei es die Bedrohung durch Atom- und Wasserstoffwaffen, der Industriemüll, oder die riesigen Möglichkeiten, die Genetiker und Biologen haben.

Ich hoffe auf Sichtweisen oder Links dazu. :fs:

Gruß
JRRT0lkien
 
JRRT0lkien schrieb:
Hallo!

Ich bin Schüler der zwölften Klasse auf dem Gymnasium und möchte mich auf eine Geschichtsklausur vorbereiten. Dazu möchte ich mir eine "Diskussion" vorüberlegen, in der die Frage geklärt werden soll, ob Entwicklungsländer, die ihre Industrialisierung noch vor sich haben, auf dieselbe Art und Weise industrialisieren sollten wie die Länder, die jenen Prozess bereits hinter sich haben. Dabei ist zu bedenken, dass die Rasanz des Industrialisierungsprozesses zu vielen Problemen geführt hat, mit denen wir jetzt umgehen müssen; sei es die Bedrohung durch Atom- und Wasserstoffwaffen, der Industriemüll, oder die riesigen Möglichkeiten, die Genetiker und Biologen haben...

Ein grundsätzliches Problem solltest du bedenken:
die heute führenden Industriestaaten hatten keine - zumindest technologisch - weit überlegene Konkurrenz auf der Welt, gegen die sie sich in ihrer Entwicklung durchsetzen mussten.
Von daher verbieten sich eigentlich Vergleiche weitestgehend.
 
Hallo Klaus,

die heute führenden Industriestaaten hatten keine - zumindest technologisch - weit überlegene Konkurrenz auf der Welt, gegen die sie sich in ihrer Entwicklung durchsetzen mussten.
Von daher verbieten sich eigentlich Vergleiche weitestgehend.

Naja - ich möchte eigentlich auch nichtvergleichen. Meine Frage richtet sich nach einem argumentativen Abwägen der Gründe ob der Weg zu einer Industrialisierung gut wäre oder nicht. Natürlich werden die III. Welt - Länder keine Industrialisierung über rauchende Schlote, Dampfmaschine und Eisenbahn gehen; sie werden sich von dem Wissen der bereits Industrialisierten Länder bedienen! Aber ist das gut für sie? Werden sie sich dann nicht vor denselben Problemen wiederfinden wie wir jetzt? Gibt es ebssere Wege? Man nehme z.B. die Entwicklung Irlands, dass gewissermaßen vom I. in den III. Sektor gesprungen ist und jetzt ein starkes Wirtschaftswachstum hat.

Gruß
JRRT0lkien
 
Hi! Wollte Dir gestern schon schreiben ... Internet wollte aber nicht mitspielen ...

JRRT0lkien schrieb:
Dazu möchte ich mir eine "Diskussion" vorüberlegen, in der die Frage geklärt werden soll, ob Entwicklungsländer, die ihre Industrialisierung noch vor sich haben, auf dieselbe Art und Weise industrialisieren sollten wie die Länder, die jenen Prozess bereits hinter sich haben.

Einige Vorüberlegungen:

1. Interessantes Thema, sehr kontrovers ...
2. Erstmal müssen die Länder, die von der Industrialisierung bislang "verschont" wurden, dort hin kommen. Ein noch viel kontroverseres Thema.;)
3. Am Beispiel Südostasien kannst Du ja mal die Industrialisierung der Nachkriegszeit (Taiwan, Korea) mit der der jüngeren Vergangenheit vergleichen (Thailand, Malaysien, Vietnam). Was für Probleme konnten mittlerweile vermieden werden? Unter welchen Voraussetzungen birgt Industrialisierung die Chance für eine (sozial, ökonomisch und ökologisch)nachhaltige Entwicklung?

Melde Dich, wenn Du speziellere Fragen hast ... :winke:
 
Zuerst solltest Du genau definieren, was "Erst- Viertweltländer" sind.
Die Unterteilung in die "Erste", "Zweite" und "Dritte Welt" kommt aus der Zeit des Kalten Krieges, wobei die "Erste Welt" *natürlich* (es handelt sich ja um eine westliche Definition) der Westblock war, die "Zweite Welt" der Ostblock und die "Dritte Welt" die auch insgesamt weniger industrialisierten blockfreien Staaten (Achtung: es gab auch Länder, die zwar geostrategisch nicht zu einem der beiden Blöcke gehörten, aber trotzdem diesen mehr oder weniger zugeordnet wurden, weil sie halt entsprechend entwickelt waren und ihr Wirtschaftssystem jeweils dem einen oder anderen Block entsprach). Diese Definition hat sich ein wenig aufgelöst und die Begriffe "Erste" und "Zweite Welt" verwendet eigentlich niemand mehr. Dafür aber "Dritte" und "Vierte Welt".
Was unterscheidet "Dritte" und "Vierte Welt" voneinander?
Es handelt sich hier um eine von Wirtschaftsinteressen geleitete Definition. Die "Dritte Welt" bezeichnet die nicht oder nur rudimentär industrialisierten Länder, die über ein interessantes Rohstoffvorkommen verfügen, wo sich also wirtschaftliches Engagement lohnt. Die "Vierte Welt" bezeichnet die nicht industrialisierten Länder, die keine bekannten Rohstoffvorkommen haben. Dies nur mal so als Vorüberlegung.
 
Zuletzt bearbeitet:
El Quijote schrieb:
Zuerst solltest Du genau definieren, was "Erst- Viertweltländer" sind.
Die Unterteilung in die "Erste", "Zweite" und "Dritte Welt" kommt aus der Zeit des Kalten Krieges, wobei die "Erste Welt" *natürlich* (es handelt sich ja um eine westliche Definition) der Westblock war, die "Zweite Welt" der Ostblock und die "Dritte Welt" die auch insgesamt weniger industrialisierten blockfreien Staaten (Achtung: es gab auch Länder, die zwar geostrategisch nicht zu einem der beiden Blöcke gehörten, aber trotzdem diesen mehr oder weniger zugeordnet wurden, weil sie halt entsprechend entwickelt waren und ihr Wirtschaftssystem jeweils dem einen oder anderen Block entsprach). Diese Definition hat sich ein wenig aufgelöst und die Begriffe "Erste" und "Zweite Welt" verwendet eigentlich niemand mehr. Dafür aber "Dritte" und "Vierte Welt".
Was unterscheidet "Dritte" und "Vierte Welt" voneinander?
Es handelt sich hier um eine von Wirtschaftsinteressen geleitete Definition. Die "Dritte Welt" bezeichnet die nicht oder nur rudimentär industrialisierten Länder, die über ein interessantes Rohstoffvorkommen verfügen, wo sich also wirtschaftliches Engagement lohnt. Die "Vierte Welt" bezeichnet die nicht industrialisierten Länder, die keine bekannten Rohstoffvorkommen haben. Dies nur mal so als Vorüberlegung.

Weiss ich nicht, ob das unbedingt notwendig ist. Ich würde einfach nach Urbanisierungsgrad und/oder Anteil der Bevölkerung nach Wirtschaftssektoren mir einige Beispielländer herausziehen.

Dann mir die "Negativfolgen" einiger Staaten während des historischen Ind.prozesses heraussuchen: Bevölkerungwachstum, Migration, Verschuldung, usw. und diese mit rezenten Beispielen vergleichen ... just my 2 cents.
 
Wenn man beschreiben möchte, unter welchen Vorraiussetzungen eine Industrialisierung in bissherigen Drittweltländern sich vollziehen könnte, ist das zwar nicht unbedingt notwendig, aber wie ich finde äußerst hilfreich!
 
El Quijote schrieb:
Wenn man beschreiben möchte, unter welchen Vorraiussetzungen eine Industrialisierung in bissherigen Drittweltländern sich vollziehen könnte, ist das zwar nicht unbedingt notwendig, aber wie ich finde äußerst hilfreich!

Na gut. Du fängst an. :D
 
vergleichen geht nicht, das hat klaus p. ja schon klargestellt. aber dennoch scheint mir, daß sich z.b. in china derzeit einiges wiederholt --manchaster-kapitalismus-- was man aus dem 19. jahrhundert kennt. industialisierung wird wohl immer auf den knochen derjenigen aufgebaut, die die ARBEIT damit haben und auf kosten der umwelt.
 
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