Internierung von Deutschen/Österreichern in den USA während des 2. WK

Klaus P.

Aktives Mitglied
Hallo,

Die USA hatten bekanntlich während des Zweiten Weltkrieg nahezu eine halbe Million Amerikaner japanischen Ursprungs in Lagern interniert. Dies war damals als Präventivmaßnahme akzeptiert worden.
Über die Internierungen von Deutsch-/Österreichischstämmigen US-Amerikanern bzw. deutschen/österreichischen Exilanten habe ich Folgendes gefunden:
"...
DIE US - AMERIKANISCHEN INTERNIERUNGSLAGER
Als die Japaner am 7. Dezember 1941 Pearl Harbor angriffen, war das Verfahren zur Internierung feindlicher Ausländer schon lange ausgearbeitet.
Präsident Roosevelt erließ sofort mehrere Presidential Proclamations, die den Verhaltenskodex festlegten, der zunächst für die Japaner und - nachdem Deutschland und Italien am 11. Dezember den Vereinigten Staaten den Krieg erklärt hatten - für alle Enemy Aliens gelten sollte.
Seit 1939 rühmte sich das FBI damit, alle verdächtigen Ausländer zu überwachen.
Dabei galt das Hauptaugenmerk auf die in den USA lebenden Deutschen, Italiener und Japaner, wobei man akribisch genau zwischen mittlerweile eingebürgerten Amerikanern deutscher Abstammung und Reichsdeutschen unterschied.
Es reichte oftmals schon eine Anschuldigung einer Person, um diese Personen zu überwachen, was zu durch übereifrige Mitbürger oftmals vorkam.
Das Problem, welches sich den Regierungsbehörden allerdings stellte, war die Tatsache, daß sich auf dem Staatsgebiet der Vereinigten Staaten zur damaligen Zeit fast 5 Millionen Ausländer befanden, darunter nicht weniger als 315.000 deutsche Staatsbürger, sowie fast 700.000 Japaner und fast 100.000 Italiener, was die Regierung dazu veranlaßte die Zahlen der Öffentlichkeit aus Angst vor Panik nicht zugänglich zu machen.
Kurioserweise schon nach der Kriegserklärung der USA an Japan, und nicht erst nach der erst 4 Tage später erfolgten Kriegserklärung an Deutschland wurden die Ersten Deutschen vernommen.
Bei den ersten Internierungslagern handelte es sich in den ersten Monaten meistens um gewöhnliche Gefängnisse oder andere gut abgeschirmte Stellen, wie z.B. Armeekasernen oder Wanderarbeiterlager.
Ähnlich wie in Brasilien wurden sogenannte Anhörungskammern eingerichtet, bei denen die in Verdacht geratenen über ihre Absichten, etc. aussagen mußten.
Geleitet wurden diese Stellen von aufgrund des Mangels an Beamten vielfach von prominenten Bürgern der jeweiligen Gemeinden.
Die Anhörungskammern konnten drei Empfehlungen abgeben: bedingungslose Freilassung, Freilassung auf Bewährung (bei der sich der Betroffene zweimal wöchentlich bei einem Angehörigen der Kammer melden mußte) oder Internierung (in diesem Fall wurde der Verdächtige der Armee zur Unterbringung in einem Lager übergeben).
Mitte 1942 hatte die Zahl der verhafteten Ausländer 8000 überschritten, darunter waren 2869 Deutsche, 4611 Japaner und 1364 Italiener.
In den von den Hearing Boards behandelten Fällen wurden bei 50 Prozent der untersuchten Personen Internierungen angeordnet, 33 Prozent wurden in die Bewährungsgruppe eingereiht, und 17 Prozent entlassen.9
Mitte 1943 hatte sich dieser Trend umgekehrt: während ein größerer Prozentsatz der anfänglich verhafteten Personen erneut überprüft und entlassen wurde, wurden später Verhaftete in der Regel interniert.10
Aufgrund der Fülle von verhafteten Personen ging man nun daran, eigene Lager für die Zivilinternierten zu bauen.
Die Regierung ließ über 46 Lager im ganzen Land errichten, wovon Crystal City das größte war.
Dort internierte man Japaner und Deutsche, was bis dahin nicht der Fall war, da man die am Krieg beteiligten Nationen bis dahin getrennt unterbrachte.
Die Lager waren meist großzügig ausgebaut.
Sie beherbergten Kindergärten, Schulen, Sporteinrichtungen und Bibliotheken.
Selbst deutsche Messen wurden dort abgehalten, die allerdings der ,,Gleichschaltung" dienen sollten.
Selbst eine deutsche Zeitung, wie ,,Das Lager", welches in Crystal City erschien war den Insassen genehmigt worden.
Die Vereinigten Staaten internierten allerdings nicht nur in Amerika ansässige Deutsche, sondern ,,importierten" ,,auch deutschsprachige aus südamerikanischen Ländern, um, wie sie meinten, die Gefahr von außen für die USA zu reduzieren.
Auch hatte man Angst vor Spionage von Deutschen, die von Südamerika in die Vereinigten Staaten einwandern könnten.
In den Lagern herrschte unter der deutschsprachigen Bevölkerung eine regelrechte Gruppenbildung je nach Gesinnung.
So befanden sich sowohl schärfste Nazi - Kritiker unter ihnen, als auch glühende Anhänger Hitlers.
Man arrangierte sich, indem man sich aus dem Weg ging, so gut es möglich war.
Es bleibt zu erforschen, ob es ein Nachteil, oder ein Vorteil war, daß die Familie der Internierten ebenfalls in Gewahrsam genommen wurde.
Im Laufe des Krieges entließ die Regierung der Vereinigten Staaten einige Internierte nach Deutschland, um im Gegenzug amerikanische Kriegsgefangene aus deutschen Lagern freizubekommen.
Viele der Internierten mußten die USA aber auch verlassen um oftmals in ein Land zu gehen, daß sie nur von ihrem Ahnen her kannten und sahen sich dort der Bedrohung von feindlichen Bombenangriffen ausgesetzt.
Dieser Austausch fand insgesamt sechs mal statt.
Insgesamt beläuft sich die Zahl der internierten Deutschen und Österreicher auf über 25.000.
Das letzte Lager wurde erst 1947 aufgelassen.
Während die internierten Japaner nach dem Krieg Entschädigungszahlungen erhielten, wurden diese den Deutschen bis dato trotz mehrmaliger Sammelklagen vorenthalten..." (http://www.hausarbeiten.de/faecher/hausarbeit/gec/19292.html )

Hat jemand genauer/weitere Informationen?
 
Zurück
Oben