Ist das Deutschland-Lied wirklich so schlimm?

Notwendiger Zwischenruf

Über den alten, neu hervorgekramten, Gewerkschaftssenf wollen wir nicht diskutieren, da sind wir mitten in der aktuellen Tagespolitik.
Wer sich für die Instrumentalisierung dieser Posse interessiert, lese den Beitrag von Robert Leicht in DIE ZEIT (Böse Menschen haben keine Lieder… ).

Über Texte und Entstehungsgeschichte diverser deutscher Nationalhymnen und deren Versatzstücke kann selbstverständlich weiter gemutmaßt und gerätselt werden.
Auch von neuen Erkenntnissen lassen wir uns überraschen.
 
Martas schrieb:
Kannst du das näher erläutern, mich würde das persönlich interessieren. Kam da etwa blanker Hass zum Vorschein, oder wie?

Mercys Zustimmung vorausgesetzt, will ich mit einem Satz antworten:
Von "blankem Hass" habe ich im Stadion und der Umgebung nichts bemerkt, allerdings schien mir die Stimmung beim Absingen der Hymne bei manchen in meiner Umgebung eher verkniffen als launig; aber das ist ja nur ein kleiner Ausschnitt, den ich wahrgenommen habe. Was mir fehlt, ist, wie gesagt, eine genaue soziologische Analyse.

Dass die Beiträge zu diesem Thema auch tagespolitische Momente aufweisen, ist doch zwangsläufig und absehbar gewesen, lieber Mercy.
Wieso beklagst du das speziell an dieser Stelle?
Und die Qualifizierung einer dir nicht genehmen Position als "Gewerkschaftssenf" empfinde ich als eine pauschale Diffamierung.
Gerade von dir als Moderator hätte ich da mehr Sachlichkeit erwartet.:grübel:
 
Stimmt, leider lässt sich sowas beim Thema Hymne nicht ausklammern. Wir versuchens aber klein zu halten!:yes:
 
Klaus P. schrieb:
Dass die Beiträge zu diesem Thema auch tagespolitische Momente aufweisen, ist doch zwangsläufig und absehbar gewesen, lieber Mercy.
Wieso beklagst du das speziell an dieser Stelle?

Habe ich das?
http://www.geschichtsforum.de/showpost.php?p=177180&postcount=11
Klaus P. schrieb:
Und die Qualifizierung einer dir nicht genehmen Position als "Gewerkschaftssenf" empfinde ich als eine pauschale Diffamierung.
Gerade von dir als Moderator hätte ich da mehr Sachlichkeit erwartet.:grübel:
Das ist der Fluch der...Tat, die liebe Tagespolitik.
Mercy schrieb:
Wer sich für die Instrumentalisierung dieser Posse interessiert, lese den Beitrag von Robert Leicht in DIE ZEIT (Böse Menschen haben keine Lieder… ).
 
Mit diesem Beitrag verabschiede ich mich von diesem Thread

@Mercy: Der von dir angesprochene Zeit-Artikel:
http://www.zeit.de/online/2006/25/nationalhymne-streit

Symbole, Kleidungen und Gesänge haben schon immer den Gemeinschaftssinn der Menschen gefördert und Identitätsbildend gewirkt. Jüngere Nationen wie die Amerikaner sind sich darüber klarer als Nationen die geschichtliche Brüche zu verkraften hatten. Ich finde es beschämend, wenn nationale Hymnen und Symbole nur auf ihre Funktion während sportlicher Großveranstaltungen und "1000-jähriger" Perioden reduziert werden? Es gibt eine Geschichte vor letzterem (..und gottlob auch danach!), selbst nach der WM. Sport bei einer WM ist Unterhaltung, das darf man nicht aus dem Blick verlieren. Wenn die WM vorbei ist, bringen sich die Fans von SC Ballhausen oder FC Kopfball mit ihren eigenen Schlachtgesängen wieder in Stimmung, also warum sollen sie morgen nicht ausnahmsweise einmal zusammen die deutsche Fahne schwenken und sich warmschunkeln? - Vorausgesetzt sie benehmen sich im Rahmen des Akzeptablen. Freude und Liebe sind das Einzige das desto mehr wachsen kann, je freigiebiger man es verschenkt!

Ich hoffe wirklich das deutsche Pädagogen in allen Fällen gesellschaftlicher Entwicklungen sich als derart Aufmerksam erweisen, wie bei unserem Thema. Als Pädagogen haben sie eine große Verantwortung nicht nur für die Bildung der Jugend. Also schau'n mer mal (wie Kaiser Franz der Einzigartige sagen würde).
 
Zuletzt bearbeitet:
hyokkose schrieb:
"Von der Maas bis an die Memel, von der Etsch bis an den Belt" -
Die territorialen Angaben haben schon vor dem Krieg (egal, vor welchem) nicht gepaßt.

Noch heute ist die Maas nur 5 Kilometer von der deutschen Grenze entfernt. Memel war ein Grenzfluss im Osten. Der Belt war die nördliche Wassergrenze zu Dänemark und der Etsch (Adige) in Südtirol mit ein Grenzfluss zu Italien. Das alles zur Zeit als Fallersleben lebte.

Fallersleben textete nicht eine Nationalhymne sondern ein Lied der Deutschen. Dazu gebrauchte er Landmarkierungen um alle deutschen einzubeziehen. Nur Pseudo-Nationalisten empören sich über die geographischen Ungenauigkeiten wie Belt und Maas. Wobei am Belt wie an der Maas Deutsche zu Hause waren.
Fallersleben hat mit den geographischen Angaben keine Grenzen ziehen wollen sondern die Deutschen zur Einheit aufgerufen. Und da bezog er auch die Grenzdeutschen mit ein.
(Die Oder-Neisse-Grenze war auch keine reine Oder-Neisse-Grenze!)

Schon schlimm genug, dass das Nachkriegsdeutschland keinen Neuanfang mit Melodie und Text einer Nationalhymne wagte.
Und laut Gesetz ist das Singen der ersten beiden Strophen nicht verboten.

Deshalb war dieser "Kompromiss" der dritten Strophe ein weiterer Meilenstein deutscher Reformangst.
 
In meinem Atlas steht auch Njemen. Die russische und polnische Bezeichnung halte ich für eher unnötig, da er diese Länder nicht durchfließt
 
Wenn ich nicht irre, dann durchfloß die Memel einst diese Länder oder war zumindest Grenzfluß. Daher würde ich sagen: Geschichtlich doch relevant!
 
Hurvinek schrieb:
...Fallersleben hat mit den geographischen Angaben keine Grenzen ziehen wollen sondern die Deutschen zur Einheit aufgerufen. Und da bezog er auch die Grenzdeutschen mit ein.
(Die Oder-Neisse-Grenze war auch keine reine Oder-Neisse-Grenze!)

Schon schlimm genug, dass das Nachkriegsdeutschland keinen Neuanfang mit Melodie und Text einer Nationalhymne wagte.
Und laut Gesetz ist das Singen der ersten beiden Strophen nicht verboten.

Deshalb war dieser "Kompromiss" der dritten Strophe ein weiterer Meilenstein deutscher Reformangst.

Was für eine Anerkennung sollte denn eine Nationalhymne beim Volk finden, die sie bei jeder politischen Wetterlage gewechselt wird, so wie ein Hemd?

Was für eine Anerkennung sollte eine Regierung beim Volk finden, die sich von einer Handvoll Bedenkenträgern bei jeder Gelegenheit zurück ins Kämmerchen scheuchen lässt um dann ein Symbol wie die Nationalhymne, in stets neu-/ aalglatt angepasster Form zu präsentieren.

Doch wohl gar keine...!

Die Beibehaltung der Nationalhymne (in Teilen) zeugt nicht von Reformangst, sondern von dem Wunsch den Faden der Geschichte nicht ganz zu verlieren. Ansonsten ist es bei uns ja eher üblich alle Spuren der missglückten Vergangenheit in aller Hast und ohne die gebührende Überlegung hinter sich zu verwischen. Alle hinter uns liegenden Ereignisse sind geschehen und zu Geschichte geworden, warum müssen denn alle Spuren dieser Ereignisse getilgt werden?

Gerade für eine Nationalhymne hat die Verbindung zur Geschichte eine Bedeutung.

Der ständige Wunsch nach einer angepassten Nationalhymne zeugt allerdings nicht von Geschichtsbewusstsein, sondern eher von einer Geschichts-Phobie.

mfG Jürgen
 
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Althergebrachtes unkritisch zu hinterfragen ist aber auch alles andere als eine gute Einstellung zur Geschichte. Die NAtionalhymne steht für unser Land und erst danach für unsere Geschichte. Wenn sich das Land grundlegend ändert, dann ist die alte Nationalhymmne unpassend. Imho trennt mich von dem 3. Reich beispielsweise mehr in der Geisteshaltung, als mich mit terretorial mit ihnen vereint. Der Faden der Geschichte lässt sich durch neue, rückblickende Strophen beibehalten.

@Mercy
meinst du das hier? http://www.matheprisma.uni-wuppertal.de/Module/Koenigsb/Start.htm
 
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Themistokles schrieb:
Althergebrachtes unkritisch zu hinterfragen ist aber auch alles andere als eine gute Einstellung zur Geschichte.

:grübel:
Du meinst vermutlich "Althergebrachtes unkritisch zu übernehmen"..:cool:
 
Jacobum schrieb:
Ja, auf litauisch.

Im weißrussischen heißt der Fluss Njoman
russisch Neman,
polnisch Niemen;

Zuweilen wird er auch Njemen genannt


Was also eh und doch auf die "nicht sprechenden" Deutschen (slowenisch Nemec) Bezug nimmt?? :grübel:

Ich habe hier nur diese letzte Seite überflogen. Hurvineks Schlußsatz trifft schon sehr (gut) und tatsächlich haben ja nicht nur die Nachkriegswestdeutschen sonderbar reagiert und ihre Hymnen "entgermanisiert" - im Falle der geschichtl. hauptbelasteten BRD sogar noch inkonsequent oder halbherzig, dumm ein bissl, würd ich sagen, man vergebe mir bitte.
Deutlicher (antideutsch) die Nachbarn: Die Lichtensteiner löschten jedes "deutsch" aus ihrer Hymne. Die Holländer (mit vermutl. der ältesten Hymne der Welt) behaupten bzw. einigten sich auf merkwürdige Herkunftsbedeutungen und ihre Translationen entpuppen sich folglich als ungeheuer komische "political feigness" bzw. sprachwissenschaftl. sogar eine plumpe Verbiegung, Verschleierung, also eine Lüge. (s.u.) . (Interessant by the way, dass du, Mercy, eben diesen Hymnenteil in deiner Signatur hattest, als ich einige Tage zuvor wieder einmal diese Seite stundenlang durchforstete:

http://www.worldstatesmen.org/

Gute Seite ;-) Hierauf findet ihr nicht nur alle Fahnen (sonderbar muten manchmal rigoros fehlende histor. Fahnen, wo vermutl. gewisse Pan-Nationalisten eingeschritten sind - siehe Tschechische Republik, Slowenien bzw. viele Folgestaaten ÖUs) sondern auch Hymnen der Welt (auch die vorangegangenen) und deren Geschichte und v.v.m.

Hier noch zum Studium meiner Andeutungen:
Niederlande: http://david.national-anthems.net/nl.htm
Lichtenstein: http://david.national-anthems.net/li.txt
Zum Vergleich der text der Hymne Ls. bis 1963:
http://de.wikipedia.org/wiki/Oben_am_jungen_Rhein

Die Niederländer verweigern ihrem mutigen Oranier Wilhelm, dass er von "deutschem Blut" war und sei und die Lichtensteiner haben den deutschen Rhein schnell zum "jungen" gemacht, weil man ihn dann nicht fürchten muss bzw. hat das kleine Land eine Kläranlage vor vermeintlicher und nachträglicher brauner Verschmutzung geschaltet...(Anm: Fast alle Nationalhymnen der Welt kamen ab Mitte des 19. Jh. auf, so auch die des kl. Landes am jungen Rhein)
Welch trauriges Schicksal, oh Wörtchen "deutsch", dass du so hinnehemen musst - und vor allem aus den Reihen derer, die diese deine Sprache von Muttern hörten ;)...
Österreich war da klug (wiffer). Alles neu, große Söhne, Töchter hatten auch lange nichts dagegen, Großglockner, Donau, Vöest und Lask (Insider) und die Melodie ist wahrscheinlich eine charmante kleine Diebestat unseres befeierten W.A.Mozart (aber wahrscheinlich war's die nie fotografierte g'schäftstüchtige Witwe Stanzerl) von einem unbekannteren und machtloseren Kollegen... Tja. Soviel zu National-Hymnen, Selbstgefühl und wahrem Wert der Wortsaucen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Themistokles schrieb:
Althergebrachtes unkritisch zu hinterfragen ist aber auch alles andere als eine gute Einstellung zur Geschichte. Die NAtionalhymne steht für unser Land und erst danach für unsere Geschichte. Wenn sich das Land grundlegend ändert, dann ist die alte Nationalhymmne unpassend. Imho trennt mich von dem 3. Reich beispielsweise mehr in der Geisteshaltung, als mich mit terretorial mit ihnen vereint. Der Faden der Geschichte lässt sich durch neue, rückblickende Strophen beibehalten....

Nicht hinterfragt? Ich sehe das vielleicht etwas anders.

Als grundlegende Änderung wäre die Abschaffung der Monarchie und die Einführung der Republik zu sehen. Hier wurde die alte Nationalhymne, die sich auf den Kaiser bezog (Heil dir im Siegerkranz..) ja auch ersetzt,... nicht mehr zeitgemäss, nicht mehr anwendbar und sicher auch nicht mehr gewollt.

Sie wurde 1922 in der Weimarer Republik durch dass Lied der Deutschen ersetzt;... ohne Bezug zur Monarchie, dafür mit Bezug zur Märzrevolution von 1848 gegen die Monarchie, für die Einheit Deutschlands, mit Bezug zu bürgerlichem Recht und zu bürgerlichen Freiheiten. Damals offenbar für gut befunden als Hymne der neuen, Weimarer Republik.

Nach der Machtergreifung der Nazis wurde die Nationalhymne dahingehend modifiziert, daß nur noch die erste Strophe der Liedes der Deutschen (Deutschland, Deutschland über alles...) mit anschließendem Horst Wessel Lied als Nationalhymne festgelegt wurden. Zu Weiteren Modifizierungen ist man nicht gekommen.

Ich bin nicht der Ansicht, daß das Lied der Deutschen nationalsozialistischem Gedankengut entsprungen ist, oder daß ihm im Nachhinein der Nazistempel aufgedrückt werden müsse. Ich bin der Ansicht, daß die erste Strophe aus dem Umfeld der deutschen Kleinstaaterei zu seinem Entstehungszeitpunkt gesehen werden müsste, und die zweite Strophe ebenfalls aus der Sicht der Zeit betrachtet werden müsste. Beide Strophen haben aber keinen Bezug zu nationalsozialistischem Gedankengut und gehören auch nicht mehr zur Nationalhymne.

Die dritte Strophe aber hatte als Hymne der Bundesrepublik Deutschland einen sehr aktuellen Bezug zur Teilung Deutschlands und hielt die Verbindung zur Entstehung des republikanischen Gedankengutes.

Ich halte das nach wie vor für eine wichtige Entscheidung die Idee des geeinten Deutschland, mit seinen republikanischen Traditionen auch in der Nationalhymne mitzuführen.

Eine neukomponierte Hymne hätte auf alle gewirkt, wie die Kapitulation vor dem Status Quo zur Stunde Null.

mfG Jürgen
 
"gott beschütze franz den kaiser, unsern guten kaiser franz" wurde nach der melodie von haydn als VOLKSHYMNE entwurfen. sie war gedacht als gegenstück zur frz revolution, weil man am wiener hof erkannte, dass das gemeinsame singen und identifizieren mit seinem land zusammenschweißt und motiviert. da franz II zu dieser zeit noch ein römisch-deutscher kaiser war, kann das lied durchaus noch als eine deutsche hymne gelten (genauso wie mozart zu dieser zeit noch kein österreicher war) und auf eine sehr lange tradition zurückblicken. die textveränderungen zur melodie initiierte, wie richtig dargelegt, heinrich hoffman von fallersleben auf der insel helgoland. es erreichte im zuge der revolution und der reichsromantik mitte des 19. jh. zusammen mit den farben schw-rot-gold ungeheure popularität (diese basieren übrigens auf den farben schw und gold - die ehemaligen reichsfarben des hrr, wenn auch nur in der heraldik verwendet...die schulversionen mit den lützow'schen jägern unter preußischer führung halte ich für klitterung).

wie dem auch sei, jedenfalls hat nur das zweite reich mit seiner kaiserhymne (die allerdings auch keine offizielle nationalhymne war!!!) die über 200 jährige kontinuität unterbrochen. noch ein grund mehr, der für die beibehaltung unseres deutschlandliedes spricht.

des weiteren hatte der beginn der ersten strophe: "deutschland deutschland über alles", an dem sich ständig die gemüter erregen, einen rein innenpolitischen charakter. gemeint hatte fallersleben, dass die dt fürsten ihre partikularinteressen einem geeinigten deutschland unterordnen sollen. keines unserer 3 strophen hat irgendeinen angriffscharakter, ganz im gegensatz zu manch anderen stürmisch gesungenen liedern unserer europäischen nachbarn (bsp wurden gebracht)...
 
schwarz-rot-gold ist aus den farben der studentenbewegung (urburschenschaft jena) hervorgegangen.
zum einen wird behauptet, dass die farben den uniformen und fahnen des lützowschen freikorps entsprangen (schwarz eingefärbte zivilkleidung mit roten vorstößen und messingknöpfen);
zum anderen wird es mit der nacht, der darauffolgenden morgenröte und letztendlich den goldenen sonnenstrahlen assoziiert.
für die variante nacht-morgenröte-sonnenstrahlen spricht, dass beim hambacher fest die fahne in umgedrehter reihenfolge getragen wurde...
letztendlich kann nicht mehr genau geklärt werden, woraus diese farbkombination stammt.
die theorie der kaiserfarben schwarz-gold ist eher abwägig, wennauch noch mancher dies vertritt...

Deutsche Farbenlehre Über unserem Vaterland ruhet eine schwarze Nacht, und die eigene Schmach und Schande hat uns diese Nacht gebracht. Ach wann erglänzt aus dem Dunkel der Nacht unsere Hoffnung in funkelnder Pracht? Und es kommt einmal ein Morgen, freudig blicken wir empor: Hinter Wolken lang verborgen, bricht ein roter Strahl hervor. Ach wann erglänzt aus dem Dunkel der Nacht unsere Hoffnung in funkelnder Pracht? Und es zieht durch die Lande überall ein goldnes Licht, das die Nacht der Schmach und Schande und der Knechtschaft endlich bricht. Ach wann erglänzt aus dem Dunkel der Nacht unsere Hoffnung in funkelnder Pracht? Lange hegten wir Vertrauen auf ein baldig Morgenrot; kaum erst fing es an zu grauen, und der Tag ist wieder tot. Ach wann erglänzt aus dem Dunkel der Nacht unsere Hoffnung in funkelnder Pracht? Immer unerfüllt noch stehen Schwarz, Rot, Gold im Reichspanier: Alles läßt sich schwarz nur sehen, Rot und Gold, wo bleibet ihr? Ach wann erglänzt aus dem Dunkel der Nacht unsere Hoffnung in funkelnder Pracht? aus: Deutsche Salonlieder 1843, Hoffmann von Fallersleben
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Gemüter erregen sich ja auch nicht an Fallersleben, sondern daran, was aus diesen Zeilen gemacht wurde und zum Teil noch gemacht wird, an ihrer Doppeldeutigkeit. Und weil sie doppeldeutig sind, ist es richtig, dass sie nicht gesungen werden!
 
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