Italienische Einigung

Alexander.

Neues Mitglied
Bei uns im 12er Geschi-Lk geht es gerade rund um den Nationalismus in Europa im Vormärz. Dabei liegt das Hauptaugenmerkt natürlich in "Deutschland" mit Wartburgfest, Göttinger Sieben und all sowas, nun hat unser Lehrer Referarte verteilt und ich hab das als Thema die Einigung von Italien erhalten, sprich den Ablauf. Ich habe mir nun allerei Material besorgt stehe nun aber vor der Frage, was wirklich wichtig ist und was unbedingt rein muss, kann mir jemand sagen was die wirklich wichtigen und bedeutsamen Ereignisse, Personen waren die zur Einigung Italiens beitrugen?
Sprich eine Art Chronologie von XXXX - XXXX mit allen wichtigen Geschehnissen, damit ich mich direkt darauf stürzen kann und mich nicht durch Berge on Büchern arbeiten muss...
Wäre wirklich super :)
 
Zwei Köpfe, ein Gedanke... *g* Ich erinnere mich, daß ich anno dazumal über das gleiche Thema referieren mußte. Dabei hatte ich das Glück, daß ich einen Reiseführer durch Italien hatte, in dem das Thema sehr schön zusammengefasst dargestellt wurde, konnte ich ausgezeichnet ausschlachten. Ansonsten rate ich zu Seidlmayers "Geschichte Italiens":
Seidlmayer, Michael :

Geschichte Italiens : vom Zusammenbruch des Römischen Reiches bis zum ersten Weltkrieg / Michael Seidlmayer. Mit einem Beitrag Italien vom Ersten zum Zweiten Weltkrieg / von Theodor Schieder u.a.. - 2., erw. Aufl. . - Stuttgart : Kröner, 1989. - 582 S. : Kt. . - ISBN: 3-520-34102-6. - (Kröners Taschenausgabe ; 341)
 
Ansonsten rate ich zu ...
Seidlmayer, Michael :
Geschichte Italiens : vom Zusammenbruch des Römischen Reiches bis zum ersten Weltkrieg / Michael Seidlmayer. Mit einem Beitrag Italien vom Ersten zum Zweiten Weltkrieg / von Theodor Schieder u.a.. - 2., erw. Aufl. . - Stuttgart : Kröner, 1989. - 582 S. : Kt. . - ISBN: 3-520-34102-6. - (Kröners Taschenausgabe ; 341)

Ich habe dieses Werk auch, freilich in einer anderen Version: "Geschichte des italienischen Volkes und Staates", Leipzig: Bibliogr. Institut 1940 = Die Große Weltgeschichte Band 9, von der allerdings nur 3 Bände erschienen sind.

Der Beitrag von Theodor Schieder heißt darin: "Faschismus und Imperium" (S. 467 ff.), lobhudelt Herrn Mussolini und endet mit der Lobpreisung der "Achse Rom-Berlin" und der Eroberung Abessiniens. Ob der Text wohl für die Neuauflage überarbeitet wurde? :pfeif:
 
Dazu mal eine ergænzende Frage:

Wie hat es San Marino eigentlich geschafft, bis heute unabhængig zu bleiben?
Wieso ist ausgerechnet dieser Kleinststaat von der Vereinigung mit dem Rest Italiens verschont geblieben?

Gruss, muheijo
 
Hmm eingenauer Grund steht in Wikipedia auchnicht
Italienische Einigung
Während es in der Phase des Risorgimento in allen italienischen Landesteilen zu Freiheitsbewegungen kam, bot die freie Republik San Marino Flüchtlingen Asyl an. Nach der Niederwerfung der Revolutionen von 1848/49 flüchtete Giuseppe Garibaldi nach San Marino und erhielt 1861 auch die san-marinesische Staatsbürgerschaft.
Nach Volksabstimmungen in Sizilien und in Norditalien, in denen sich beide Teilgebiete mit überwältigender Mehrheit für einen Anschluss ans Königreich Sardinien-Piemont aussprachen und nachdem der Kirchenstaat von piemontesischen Truppen schon bis auf die heutige Region Latium eingenommen worden war, wurde am 17. März 1861 schließlich das neue Königreich Italien ausgerufen. San Marino als von jeher freie Republik wollte nie an der Einigung Italiens teilnehmen und blieb daher souverän. Der spätere Ehrenbürger Abraham Lincoln schrieb dazu an die Capitani Reggenti: „Obgleich Ihr Staatsgebiet klein ist: Ihr Staat ist einer der meistgeehrten der Geschichte“. Schon am 22. März 1862 schloss die Republik weitreichende Verträge mit dem Königreich ab, die San Marino und das Königreich Italien als gleichberechtigte Partner festschrieben. Diese Konvention wurde am 27. März 1872 erneuert.
1865 schaffte San Marino als erster europäischer Staat die Todesstrafe ab.

San Marino ? Wikipedia
 
Hmm ein genauer Grund steht in Wikipedia auch nicht
[Zitat:] Schon am 22. März 1862 schloss die Republik weitreichende Verträge mit dem Königreich ab, die San Marino und das Königreich Italien als gleichberechtigte Partner festschrieben. Diese Konvention wurde am 27. März 1872 erneuert.
Wollen wir annehmen, dass es in S.M. nichts gab, worum es sich zu streiten lohnte? - Laut Meyer (Bd. 17, S. 573) stand das Ländchen bis 1849 unter dem Schutz des Papstes. Mit besagtem Vertrag von 1862 kam stattdessen das Königreich Italien als Schutzmacht zum Zuge, das seitdem auch das Zoll-, Post- und Telegraphenwesen besorgte. Wann dieser "Schutzgebiets-" Charakter endete oder modifiziert wurde - wer weiss es? (In den meisten historischen Handbüchern taucht S.M. gar nicht auf.)
 
Wollen wir annehmen, dass es in S.M. nichts gab, worum es sich zu streiten lohnte?

Das ist mir irgendwie zu ungenau; das kønnte u.U.auch auf andere Kleinstaaten in Mittel-/Norditalien zutreffen.
Hat sich die San Marino-Bevølkerung nicht als italienisch gefuehlt?
Und haben die Italiener San Marino nicht als einen Teil Italiens angesehen, wie alle anderen Gebiete auf dem Stiefel?

Gruss, muheijo
 
Das ist mir irgendwie zu ungenau
Mir auch, aber wir sind wohl vollständig auf Spezialliteratur angewiesen - auch beim erwähnten Seidlmayer taucht S.M. nicht mal im Stichwortverzeichnis auf.:grübel:

Tatsache ist, dass S.M. um 1850 ganze 7.800 Einwohner hatte (lt. Pierer, Bd. 10, S. 892 - dort wird die Abschaffung der Todesstrafe übrigens auf 1859 verlegt) - und bar jeder wirtschaftlichen und strategischen Bedeutung war. Mag sein, dass sich die Bewohner als Italiener fühlten, jedenfalls wollten sie nicht ihre Jahrhunderte alte republikanische Verfassung und Tradition aufgeben; Napoleon soll das rührend gefunden haben, und dem Königreich Italien war das keinen Streit wert...
 
In der englischsprachigen Wikipedia steht (was andeutungsweise auch in der deutschsprachigen steht):
its wish to be left out of Garibaldi's Italian unification in the mid-nineteenth century was granted, since it had offered a safe refuge to numerous supporters of unification in earlier years.
Ob es wahr ist, weiß ich nicht, klingt aber plausibel.
Die Kleinstaaten verdanken ja allgemein ihre Existenz nicht unerheblich dem Wunsch gewisser Leute, sich selbst oder zumindest ihr Geld dort in Sicherheit bringen zu können ;)
 
Zurück
Oben