Italienische Namen in Südtirol

Jacobum

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Italienische Namen in Südtirol

Mit Namen meine ich nicht Personennamen, sondern die italienischen Bezeichnungen für Ortschaften, Flüsse, Berge usw.

Meine Frage ist: Wann kamen diese auf?

Haben die Italiener erst ab Ende des 1. Weltkrieges die deutschen Namen geändert, als Südtirol zu Italien kam?

Oder hieß z.B. Sterzing für die Italiener schon immer Vipiteno, so wie wir zu Firenze und Praha Florenz und Prag sagen?


Gruß

Jacobum
 
Wobei mein Beispiel mit Sterzing vielleicht nicht ganz so glücklich gewählt war, denn das italienische Vipiteno ist von der alten römischen Siedlung Vipitenum abgeleitet worden und hat daher eine gewisse Berechtigung.

Anders ist es natürlich mit Ortsnamen, die mehr oder weniger erfunden wurden, wie Colle Isarco für Gossensaß.
 
Wobei mein Beispiel mit Sterzing vielleicht nicht ganz so glücklich gewählt war, denn das italienische Vipiteno ist von der alten römischen Siedlung Vipitenum abgeleitet worden und hat daher eine gewisse Berechtigung.
Das Wipptal hat offenbar ja auch seinen Namen daher. Wenn man tiefer einsteigt, müsste man also vielleicht auch die Etymologie der deutschen Bezeichnungen einbeziehen.
 
Wenn ich die italienische Wikipedia richtig verstehe, wurde Sterzing von den Italienischsprachigen Sterzen genannt. Das war Tolomei wohl noch zu deutsch, weil es auf ein germanisches Sippenoberhaupt zurückgeführt wird, und er hat den Namen der altrömischen Siedlung wieder ausgegraben.
Das veranlasst mich zu der Arbeitshypothese, dass auch viele geographischen Namen deutscher Etymologie den Sprechgewohnheiten der Italiener angepasste Entsprechungen hatten. Diese werden Tolomei zum Opfer gefallen sein. Die Namen lateinischen Ursprungs wie Bolzano oder Bressanone oder Passo di Monte Giovo konnten dagegen problemlos weiterleben.
 
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