Jan Assmann

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Komische Antwort. Jeder hat so sein Fachgebiet und jeder weiß, was über das bei wikepedia steht...
Ich zitiere Assmann über den Ouroborus.
https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/propylaeumdok/4535/1/Assmann_Ouroboros_2017.pdf
"Ein anderes Bild gibt dem selben Mythos vom Sonnenlauf eine andere Gestalt. Da wird er am Morgen aus der Vulva der Himmelsgöttin geboren, fährt am Tage in seiner Barke an ihrem Leib einher und geht am Abend zum Mund wieder in sie ein [Abb. 3, 4]. Diese Bilder schließen sich im ägyptischen Denken (bzw. in der ägyptischen Imagination) keineswegs aus, sie ergänzen sich viel mehr gegenseitig. Hier erscheint die Sonne als das Kind der Himmelsgöttin, das sie aber - tagsüber zum Manne und Weltenherrscher gereift - abends als Gatte mit sich selbst wieder schwängert."
Ist das ein Roman? Wo nimmt er das her? Ertrinkt er nicht in seinem Wahn? Weiß er nicht, was ein poetisches Bild ist? Das ist nicht im eigentlichen Sinne gültig, sondern im übertragenen Sinne.... Über den Ouroboros erfahren wir nichts und Assmann will über den auch nichts wissen, er erklärt, die Interpretationen der mittelalterlichen Inquisition und der dt. Romantik sei das Wesentliche am ägyptischen Sonnenring ("Gelben Fluss"):
"Eine besondere Bedeutung gewinnt das Symbol des Ouroboros im Kontext der Alchemie." - Falsch. Da wurde das Zeichen von den Gelehrten längst zurückgewiesen. Das Symbol des Ouroboros war nicht mehr gültig, die geozentrische Weltsicht war überholt... Siehe auch: [mod]Selbstreferenzierung gelöscht. Kann von der Moderation nach interner Diskussion ggf. wiederhergestellt werden. [/mod]
Was sagen die Ägyptologen über den Mann?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Was sagen die Ägyptologen über den Mann?

Mir ist nicht klar, ob Dir die Mechanismen bewußt sind, über die eine Person eine "Wertschätzung" in der Scientific Community erfährt.

Seine Vita spricht dafür, dass er ein anerkannter "Ägyptologe" ist. Unabhängig davon, dass fast jedem noch so anerkannten Fachmann natürlich massiv widersprochen wird. Es ist fast immer noch jeder "wissenschaftliche Halbgott", wie beispielsweise Talcott Parsons, von seinem "Sockel" gestoßen worden. Dennoch bleibt die Reputation erhalten, normalerweise.

Also, auf was zielt die Frage? Sofern Du einzelne Thesen von Assmann diskutieren will, dann diskutiere die. Aber das hat nichts mit seiner Gesamtbewertung zu tun.
 
Ist das ein Roman? Wo nimmt er das her? Ertrinkt er nicht in seinem Wahn? Weiß er nicht, was ein poetisches Bild ist? Das ist nicht im eigentlichen Sinne gültig, sondern im übertragenen Sinne....

Wenn die Frage auf seine schriftstellerischen Qualitäten abzielt:
  • Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa(2016)
  • Friedenspreis des Deutschen Buchhandels (2018, gemeinsam mit seiner Ehefrau Aleida Assmann)
 
Na, das sagt im Grunde alles, nicht? Nein, die Frage zielt auf die Frage. Nicht nach der "Community" und nicht nach wikepedia" wurde gefragt. Nach dem "bleibenden Wert". Den können die Fachleute meistens schon vorhersehen. Natürlich, Fachleute sind selten in solchen Blogs unterwegs. Da unterrichten sich ja doch meistens die Laien gegenseitig. Woher sollten Fachleute auch Zeit für soetwas haben. Aber, wer weiß...
 
Also, ich bin nur ab und zu im Nachbarinstitut bei den Ägyptologen, aber ich kann bestätigen, dass er zumindest hier sehr angehsehen ist für seine Arbeit - auch über seinen eigentlichen Fachbereich hinaus, besonders bei den Theologen. Das scheint es ja zu sein, wonach du suchst.

Aber wie thanepower schon sagte, "angesehener/anerkannter Fachmann" heißt nicht, dass alles unreflektiert übernommen wird/werden soll. Natürlich darf und muss man hinterfragen und neu denken. Gerade bei Assmann bietet sich dafür viel Potenzial, weil er eben stark interdisziplinär schreibt und sich auf Ebenen weit über historischen "Fakten" bewegt. Der Diskurs geht immer weiter, das allein hält die Wissenschaft am Leben.
 
"Interdisziplinär", darunter verstehen Sie: weg von den Fakten, hin zur reinen Glaubenslehre? Ich suche auch keine Theologen, sondern Ägyptologen. Man stolpert aber hierzulande immer nur über Theologen. Das verwundert mich ja gerade. -
Und an den Moderator, der nicht gestattet, daß ich selber auch eine Meinung zum Ourobors habe und der nur die Meinung des Theologen gelten läßt: Kann er erklären, warum der Link zu meiner Erklärung des archaischen Bildzeichens gelöscht wurde? Gefällt ihm nicht, was er da liest?
Korbi sagt, man müsse nicht alles unkommentiert übernehmen und dürfe reden. Das scheint der Moderator nicht zu teilen? Assmann ist ein Nebelkerzenzünder, kein Ägyptologe, meine ich. Darf man das nicht sagen?
 
Assmann hat mit "Glaubenslehre" nichts zu tun. Es sind angeschnittene Themen und Teile seiner Bücher, die für die Theologen, die sich mit Religionsgeschichte der Zeit v. Chr. beschäftigen, relevant und interessant sind. Ebenso wie Althistoriker einige Kapitel zum geometrischen bis klassischen Griechenland interessant finden und seine Forschung zum kulturellen Gedächtnis auch gesellschaftliche und soziologische Relevanz hat. Interdisziplinär heißt, ein bestimmtes Thema von verschiedenen Seiten zu betrachten.
Mit "weit über historischen Fakten" meine ich nicht "weg von Fakten", sondern, dass einige Themen, mit denen Assmann sich beschäftigt, sich nicht auf der Ebene dessen abspielen, was wir direkt aus archäologischen und literarischen Quellen erfahren, sondern auf einer weniger dinglichen Ebene. Themen wie Ma'at oder die ganze Forschung zum kulturellen Gedächtnis finden zu großen Teilen in den Menschen statt, und daher ist es nicht möglich, auf der Faktenebene zu bleiben. Begründete Thesen aufstellen, das ist es, was Assmann macht, was alle (Alt)Historiker machen. Insofern verstehe ich auch Meinungen zu ihm wie "Nebelkerzenzünder". Eigentlich passt das sehr gut, um mal in der Metapher zu bleiben - der Nebel ist gewissermaßen sein Forschungsgebiet, das aller Altertumswissenschaftler, bei ihm vielleicht noch etwas mehr. "Nebelkerzenzünder" ist so gesehen seine Arbeit.
Zurück zur klaren Sprache. Er ist definitiv Ägyptologe, das ist Fakt, es ist sein Beruf. Was man von ihm und seiner Arbeit hält, ist Meinungssache, das muss jeder für sich entscheiden und das muss auch nicht für seine ganze Arbeit die gleiche Meinung sein - möchte ich nur einmal gesagt haben, weil du dich bisher nur auf eine einzige Textstelle beziehst mit deiner Meinung. Wichtig ist nur, sobald es in den Diskurs geht, dass diese Meinung begründet ist.

Zu deinem Link: https://www.geschichtsforum.de/thema/hinweise-zu-verlinkungen.37262/
Siehe auch oben: "Kann von der Moderation nach interner Diskussion ggf. wiederhergestellt werden."
 
Interdisziplinär heißt, daß man fachübergreifend an einer Aufgabe arbeitet. Diese alten Texte der Ägypter zu übersetzen, ist eine heikle Sache. Die einen können diese Zeichen lesen, sie wissen aber nicht, was damals in Sachen Astronomie oder Rechenkunst oder Gesellschaftskunde gemeint war... Die anderen Fakultäten können wieder die alten Schriften nicht nachkontrollieren und entsprechend auf Indizien absuchen... Aber nur durch eine solche Verbindung lassen sich diese Texte aufschließen. Die Meinung der Theologen interessiert nur die Theologen. Mir sind diese Interpretationen (!) auch viel zu engstirnig. Sie sind auch falsch. Korbi (der sich mal mit einem klugen Zitat schmückt...) vermutet, daß ich nur eine Stelle bei Assmann reklamieren würde, er würde sich täuschen... -
Und: Wird der Link denn wieder hergestellt? Ich habe hier eben schon so meine Erfahrungen sammeln müssen...
 
In der Wissenschaft ist Kritik notwendig und erwünscht und man darf bzw. muss sogar die größten Koryphäen auf den Prüfstand stellen und kritisieren. Das unterscheidet Wissenschaft von Religion.

Aber die Geringschätzung fachlicher Expertise und die Herabwürdigung der Fachwissenschaftler bei gleichzeitiger eigener Unkenntnis der jeweiligen Fachdisziplin (hier der Ägyptologie) hat hier im Forum keinen Platz.

Thema wird gelöscht.
 
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