Japan unter Kaiser Hirohito - ein autoritäres System?

Laura123

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Hallo an alle,

wie würdet ihr das politische System in Japan für die Zeit vor und während des Zweiten Weltkriegs bewerten. Könnte man es als autoritär einstufen? Außerdem hab ich gelesen es gab faschistische Elemente auch in Japan, kann mir jemand mehr darüber sagen.

Ich habe bisher nur im Internet recherchiert und bin auch für den Raum Asien gar kein Experte, aber bisher konnte ich mir kein klares Urteil bilden.

Danke für die Hilfe! :)
 
Könnte man es als autoritär einstufen? Außerdem hab ich gelesen es gab faschistische Elemente auch in Japan,

Es war autoritär und hatte in seinem militärischen Herrschaftsstil Elemente, die man als faschistisch hätte bezeichnen können. Die meisten Autoren sind allerdings eher vorsichtig, Japan in dieser Phase mit dem nationalsozialistischen Deutschland oder dem faschistischen Italien auf eine Stufe in der Entwicklung eines - teilweise auch totalitären - "faschistischen Herrschaftsstils" zu stellen. Nolte (Faschismus in seiner Epoche) behandelt Japan beispielsweise nicht.

Zu Hirohito:
Bix, Herbert P. (2016): Hirohito and the making of modern Japan. New York: Harper Perennial.

Zum Verständnis des japanischen Imperialismus:
Barnhart, Michael A. (ca. 2009): Japan prepares for total war. The search for economic security, 1919 - 1941. Cornell paperbacks, Ithaca, NY : Cornell Univ. Press
Duus, Peter; Myers, Ramon H.; Peattie, Mark R. (Hg.) (2009): Japanese Wartime Empire, 1931-1945. Princeton, New Yersey: Princeton Univ Press.
Young, Louise (1999): Japan's total empire. Manchuria and the culture of wartime imperialism. Berkeley, Calif.: University of California Press

Zur japanischen Kultur:
Benedict, Ruth (2015): Chrysantheme und Schwert. Formen der japanischen Kultur. Frankfurt am Main: Suhrkamp
Singer, Kurt (2005): Spiegel, Schwert und Edelstein. Strukturen des japanischen Lebens. Frankfurt am Main: Suhrkamp
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank für deine Antwort. Würdest du es als autoritär einstufen, weil eine ideologische Durchdringung fehlte,aber sonst eine Diktatur gegeben war?
Welche Elemente waren das, die man als faschistisch bezeichnen könnte? Kamen die aus einer Übernahme des europäischen Faschismus?
 
Die Blindheit ist als Eurozentrismus ja ausreichend diskutiert. Wichtiger ist für die - damalige - Diskussion, dass der Faschismus / Nationalsozialismus als "nihilistische Antwort" bzw. auch als Verweigerung des spezifischen Wertesystems Europas interpretiert wurde, dass sich primär in der Folge der Französischen Revolution in der Gestalt universeller Menschenrechte herausgebildet hatte.

Und spiegelt damit als Echo noch die These von Rauschning zur "Revolution des Nihilismus" (vgl. H. Rauschning: Die Revolution des Nihilismus, in E. Nolte (Hg) Theorien über Faschismus, 1979, S. 338-351).
 
Ich würde demgegenüber noch ergänzen wollen, dass Japan während der Shōwa-Ära sich einerseits recht autoritär entwickelte, zumal auch das Militär immer mehr Einfluss auf die Politik gewann, es andererseits aber auch ein relativ instabiles Konstrukt darstellte, was politische Kontinuitäten betrifft.
Zwischen 1932 und 1937, also in der mehr oder minder direkten Vorkriegszeit aus japanischer Sicht, wenn man dort das Jahr 1937 mit dem Überfall auf China als Übergang in den permanenten Kriegszustand bis 1945 nimmt, hatte Japan nicht weniger als 5 verschiedene Premierminister. Zwei davon wurden letztlich durch verschwörungen aus dem Militär heraus umgebracht, Saitō Makoto, allerdings erst nachdem er das Amt bereits niedergelegt hatte, der Sturz von vieren als Premier wurde auf Druck aus dem Militär heraus veranlasst.
Das sollte eine ungefähre Anschauung über die inzwischen vorhandene innenpolitische Macht von Heer und Marine, so wie die Stabilität der ganzen Angelegenheit geben.

Plastisch geschildert findest du einen Teil dieser Verhältnisse etwa in:

John Toland: The Rising Sun, The Decline and Fall of the Japaneese Empire, 1935-1945, New York 1970, Neuauflage 2003.
 
Welche Elemente waren das, die man als faschistisch bezeichnen könnte?

Welche Elemente legten denn nun die Vermutung nahe, dass das kaiserliche Japan eine Regierungsform aufweisen würde, die Ähnlichkeiten zum NS-Deutschland oder zum faschistischen Italien aufwies? Von Ursi - via Link - sind doch eine Reihe von Merkmalen gelistet worden.

Wenn ich mich Recht erinnere, dann sollte es für einen erfahrenen Referendar bzw. Junglehrer doch einfach sein, das Thema zu bearbeiten, respektive es im GF zu diskutieren
 
Eine gute Diskussion der politischen Situation findet sich u.a. bei Hall (S. 319ff).

Da urteilt er wie folgt: "Das Japan des Jahres 1941 als faschistisch oder totalitär zu beschreiben, ....., ist tatsächlich abwegig." (ebd. S. 320).

Die "Neue Ordnung" war in Japan u.a. nicht an eine Person gebunden, sondern an Kreise im Bereich der militärischen Eliten. Die Japaner bezeichneten die Form des Staates im Jahr 1941 als "Verteidigungsstaat" bzw. als "Einheitsstaat". Und wies Merkmale auf, die keinerlei Parallelen in Europa hatte (z.B. Shinto-Kult, Geheimgesellschaften oder einen anti-imperialistischen japanischen Imperialismus)

Hall, John Whitney (1968): Das japanische Kaiserreich. Frankfurt am Main: Fischer Taschenbuch Verlag (Fischer Weltgeschichte, 20).
 
Wenn ich mich Recht erinnere, dann sollte es für einen erfahrenen Referendar bzw. Junglehrer doch einfach sein, das Thema zu bearbeiten, respektive es im GF zu diskutieren
Warum greifst du mich persönlich an? Ich weiß nicht was mein Alter oder mein Beruf mit meiner Frage zu tun haben? Wenn du damit meinst, warum ich nicht alle einschlägigen Bücher lese, dann muss ich einfach sagen, dass ich dafür als Junglehrer nicht die Zeit habe. Nichtsdestotrotz hatte mich das Thema interessiert, aber ich habe im Internet keine seriösen Antworten gefunden auf Beispiele des Faschismus in Japan. Den Unterschied zwischen Faschismus und Totalitarismus kenne ich. Mir war eben nur nicht klar, wie sich das konkret in Japan äußerte, ob es da z.B. auch einen Führerkult gab, etc.
 
Mir war eben nur nicht klar, wie sich das konkret in Japan äußerte, ob es da z.B. auch einen Führerkult gab, etc.
Jedenfalls nicht in dem Sinne, wie man Führerkulte aus dem NS-Reich, dem faschistischen Italien, Franco-Spanien oder der Sowjetunion kannte. Das aus dem einfachen Grund, dass der Tenno in Japan keine öffentliche Figur in dem Sinne darstellte, dass er seinem Volk jemals in Natura präsentiert worden wäre oder er jemals (bis zur Kapitulation) persönlich Ansprachen an dieses Volk gerichtet hätte.
Man könnte hier argumentieren, dass es auch hier so etwas wie einen abstrakten Personenkult um den Tenno gab, aber wie gesagt eben auf abstrakte Weise.
Das ist möglicherweise mit der Form des Personenkults um Hitler nach Stalingrad, als dieser mehr oder weniger medial abtauchte vergleichbar, fand aber sonst auf deutlich anderer Ebene statt, im Besonderen, wenn man es mit Mussolini vergleicht, der sich verglichen damit in Teilen sehr volksnah gab (natürlich ohne es faktisch auch zu sein).
 
Warum greifst du mich persönlich an?

Bitteschön, ich habe gerne zur Beantwortung Deiner Frage beigetragen. Allerdings - und das war der Punkt - kann man mehr erwarten an konstruktiver Eigenleistung wie einfach weitere Fragen zu stellen. Zumal Du den Hinweis auf den Link komplett ignoriert hast. Und die Frage des "Führerkults" wurde ja explizit beantwortet und verneint.

Ansonsten ist Dein Alter etc. im Prinzip völlig egal, relevant ist allerdings, dass man von jemandem, der akademisch gebildet ist, mehr an Eigenleistung zur Beantwortung erwarten kann wie von einem Schüler.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ansonsten ist Dein Alter etc. im Prinzip völlig egal, relevant ist allerdings, dass man von jemandem, der akademisch gebildet ist, mehr an Eigenleistung zur Beantwortung erwarten kann wie von einem Schüler.

Relevant ist auch, dass man von einem Erwachsenen (egal mit welchem Bildungshintergrund) ein Grundmaß an Höflichkeit erwarten kann.

Ich bin auch der Meinung, dass meine Frage nicht so banal ist wie es bei dir erscheint und ich deswegen auf interessante Antworten in diesem Forum gehofft hatte. Ich sehe darin nichts Falsches. Deinen Link habe ich nicht ignoriert, aber er hat mir bei meiner Frage nicht weitergeholfen. Es geht mir wie gesagt um konkrete Merkmale für Japan, die als faschistisch eingeordnet werden können.
 
aber er hat mir bei meiner Frage nicht weitergeholfen. Es geht mir wie gesagt um konkrete Merkmale für Japan, die als faschistisch eingeordnet werden können.

Der Link verwies auf folgenden Beitrag:

ursi, post: 410926: "Faschismus wird abgeleitet vom lateinischen fascis (Rutenbündel mit Beil, das im antiken Rom den Liktoren als Symbol ihrer Amtsgewalt vorangetragen wurden, im italienischen ist Faschismus Sinnbild der faschistischen Bewegung von 1926 bis 1943 und offizielles Staatssymbol Italiens).

Im engeren Sinn bezeichnet Faschismus die von Mussolini gegründete Bewegung/Partei, ihre Ideologie sowie das von ihr in Italien errichtete Herrschaftssystem. Im weiteren Sinne alle ideologisch verwandte Phänomene in Europa nach dem Ersten Weltkrieg und bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges, die totalitären Systeme begründen oder sich deren Begründungen zum Ziel setzten.

Obwohl der Faschismus niemals eine konsistente Ideologie ausbildete, teilen die verschiedenen faschistischen Bewegungen eine Reihe von Merkmalen: [von mir hervorgehoben]

militanten Antikommunismus
Antiliberalismus
Feindschaft gegen die Demokratie
extremer Nationalismus (der Einzelne wird der Nation total untergeordnet)
expansive Ziele (hier gehören auch die Bekämpfung der Minderheiten im eigenen Land dazu)
rassistische und oftmals antisemitische Motive
Führerkult
Bedingungsloser Befehlsgehorsam
Hass gegen Aussenseiter und abweichende politische Auffassungen
Bereitschaft zur physischen Gewalt
Der Faschismus propagierte eine monolithische Einheit zwischen dem Staat und der faschistischen Partei. Die Funktion der Parteiorganisation bestand vor allem darin, alle staatlich-sozialen Bereiche mit dem Willen des Führers gleichzustellen, den einzelnen total zu kontrollieren und einen neuen faschistischen Menschentypus zu gestallten.

Der Faschismus erstrebte die politische und oft auch physische Vernichtung des ideologischen Gegners. Brutale Gewaltanwendungen wurden einerseits als Kampf gegen den Kompromisscharakter des bürgerlich-liberalen Systems sowie gegen den Bolschewismus glorifiziert, andererseits als Ausdruck eines neuen politischen Stils verherrlicht. Opposition wurde durch Polizeiterror unterdrückt oder vernichtet.

Das ist mal so allgemein. Nun zu Italien.

1925 propagierte Mussolini den "stato totalitario". In verschiedenen Etappen zwischen 1925 - 1928 wurde dieser Verwirklicht, erreichte aber niemals das Ausmass der Staatsform Deutschlands unter Hitler. Dies lag daran, dass es Mussolini nicht gelang Militär, Kirche und Krone gleichzuschalten. Sie blieben für den italienischen Faschismus Verbündete auf Zeit.

Faschismus ist ein Oberbegriff, es gab verschiedene Richtungen.

Mussolini wollte imperialistische Expansion betreiben. Dies führte ihn in die Abhängigkeit des Nationalsozialistischen Deutschlands.

Schaut man sich die beiden Parteien NSDAP und PNF an, kann man beim Aufstieg, Programmatik und soziale Zusammensetzung Ähnlichkeiten entdecken. Das Regime Hitlers war hinsichtlich seiner Entstehung und ursprünglichen Struktur eine Führerdiktatur nach italienischem Vorbild. Die Entwicklung der NSDAP wich jedoch vom italienischen Prototyp stark ab, dass sich von einem deutschen Faschismus allenfalls im Hinblick auf die strukturellen und entwicklungsgeschichtlichen Gemeinsamkeiten der faschistisches Regime sprechen lässt. Mussolinis Faschismus war immerhin noch auf die Umwandlung des Staates bezogen, so ging es Hitler von Anfang an um die Begründung eines Imperiums.
Der sozialdarwinistisch motivierte auf planmässige physische Vernichtung abzielende Rassismus und Antisemitismus des NS-Regimes hatte keine italienische Entsprechung. Der Rassismus des italienischen Faschismus war von älterer, kolonial-imperialistischer und apartheidlicher Art; er unterdrückte ganze Völker und zwang sie zu einer diskriminierenden Randexistenz, führte aber nicht in den organisierten Völkermord."



Wenn da nicht aureichend "konkrete" Merkmale formuliert worden sind, um eventuell das Vorhandensein von faschistischen Merkmalen für Japan zu überprüfen, dann kann man da nichts machen.
 
Hallo an alle,

wie würdet ihr das politische System in Japan für die Zeit vor und während des Zweiten Weltkriegs bewerten. Könnte man es als autoritär einstufen? Außerdem hab ich gelesen es gab faschistische Elemente auch in Japan, kann mir jemand mehr darüber sagen.

Ich habe bisher nur im Internet recherchiert und bin auch für den Raum Asien gar kein Experte, aber bisher konnte ich mir kein klares Urteil bilden.

Danke für die Hilfe! :)
Hast du Zugang zu JSTOR? Da gibt es einen Text von Tomonaga Tairako über die Grundzüge des japanischen und die Kriegsverantwortlichkeit japanischer Philosophen während der Kriegszeit. Hat jetzt nur so fern zu mit deiner Frage zu tun, dass er darin im ersten Kapitel über die Grundzüge im allgemeine schreibt. Hier mal der Link zu JSTOR - über ein Uni Netz solltest du den Text herunterladen können: https://www.jstor.org/stable/43294311?seq=1

Dann führt dich der Wikipedia Eintrag zur Kōdō-ha (das ist eine Partei) sicher auch weiter:

https://de.wikipedia.org/wiki/Kōdō-ha


Wichtig ist, dass du dich mit der japanischen Geschichte und der japanischen Kultur beschäftigst. Ist nicht ganz einfach, da wir in Europa nicht so viele gute Bücher (auf Deutsch) dazu haben.

Hier gibt es eine Datenbank wo du nach Stichworten suchen kannst:

https://www.historische-japanforschung.de/index.php?p=home


Ich habe auf die Schnelle folgendes gefunden:

CONRAD, Sebastian (2003): "Krisen der Moderne? Faschismus und Zweiter Weltkrieg in der japanischen Geschichtsschreibung." In: CORNELISSEN, Christoph/ KLINKHAMMER, Lutz/ SCHWENTKER, Wolfgang (Hg.): Erinnerungskulturen. Deutschland, Italien und Japan seit 1945. Frankfurt am Main: Fischer Taschenbuch, S. 168-180.


BENZ, Wolfgang (2011): "Flucht vor Hitler: Das politische und das jüdische Exil ab 1933." In: PEKAR, Thomas (Hg.): Flucht und Rettung. Exil im japanischen Herrschaftsbereich (1933-1945). Berlin: Metropol Verlag, S. 29-37.

Stichwörter: Nationalsozialismus, Totalitarismus, Faschismus, Achse, deutsch-japanische Beziehungen, Juden

HIPPIN, Andreas (2004): "Japanischer Faschismus." In: HAUG, Wolfgang Fritz (Hg.): Historisch-Kritisches Wörterbuch des Marxismus, Bd. 6/II. Hamburg: Argument, Sp. 1603-1612.

NEUMANN, Florian (2011): Politisches Denken im Japan des frühen 20. Jahrhunderts. Das Beispiel Uesugi Shinkichi (1878-1929). München: Iudicium.

Stichwörter: Nationale Krise Faschismus Organ-Theorie Organtheorie
 
Das hilft mir sehr weiter. Danke für den interessanten Gedanken.
Ganz kurz noch, um mich etwas zu präzisieren:

Wie auch thane bereits sagte und damit stimme ich hier voll überein, ist der Begriff "Personenkult" im Bezug auf Japan eher deplatziert.
Was ich mit abstraktem Personenkult meinte, lässt sich vielleicht sinnvoller als Kult um die Stellung und die Rolle des Tenno, aber nicht um die damit verbundene Person beschreiben.
Ich weiß nicht ob es angemessen ist, den Tenno in dieser Form als "Institution" und den veranstalteten Kult dann eben als einen Kult um diese Institution zu beschreiben, weil die Angelegenheit nicht nur eine gesellschaftshierarchische, sondern auch eine ziemlich komplizierte religiöse Komponente beinhaltet.

Kompliziert, weil die Shinto-Traditionen, die man versuchte als Basis für die kultische Verehrung des Tenno zu instrumentalisieren, was allerdings in seinen Anfängen bereits seit der Meiji-Zeit betrieben wurde.
Das wiederrum stellt im Sinne der damit verbundenen Zentralisierung zu den eigentlichen Formen und Traditionen der verschiedenen Shinto-Kulte, eigentlich einen krassen Bruch da.

Heißt die religiöse Komponente der ganzen Angelegenheit stellte eine bunte Mischung dar aus:

- Schöpfungsmythologie im Sinne einschlägiger Shinto-Traditionen in Verbindung mit Abstammungsmythologie des Kaiserhauses.
- Elementen althergebrachter Shinto-Traditionen
- Nationalistischer Propaganda
- Dem Versuch einer gemeinverbindlichen Neukonstruktion auf Basis traditioneller Versatzstücke, die sich auf Basis ihrer Diversität und in Teilen Wiedersprüchlichkeit dazu eigentlich nicht eigneten.


Verkürzt könnte man es vielleicht auf die Formel bringen, dass es auch in Japan durchaus kultische Verehrung für den Tenno gab, die aber mehr seiner (eingebildeten) Funktion als seiner Person galten, sofern wir die Aspekte der Abstammungsmythologie mal funktionalistisch betrachten und die (eingebildete) Dynastie als wichtiger betrachten, als ihren einzelnen, sie repräsentierenden Angehörigen.

Ich hoffe mich damit etwas präziser ausgedrückt zu haben um etwaige Missverständlichkeiten zu vermeiden:)
 
Vielen Dank für die tollen Literaturtipps, ursi! Ich werde mich damit weiterbeschäftigen!
Vielen Dank shinigami, dass du dein Fachwissen mit mir teilst. Unglaublich spannend, was du schreibst und das hat mir sehr weitergeholfen.
 
Das ist aber eine ziemliche Schwarte und nicht ganz neu.
Hast du das ganz gelesen?

Eher überflogen muss ich zugeben. Ich fand es aber ganz passend, weil im ersten Teil der strukturelle Übergang zwischen der Taisho- und der Showa-Ära, und die zunehmende Macht der Militärcliquen in einem recht anschaulichen Panorama dargestellt werden.

Prinzipiell bin ich durachaus ein fan von älteren Werken weil sie inhaltlich, meine ich, ganz schöne Kontraste zu den neueren Werken bilden. Weniger Kulturgeschichte, dafür mehr Ereignisgeschichte, schadet mMn nicht sich beide Versionen anzulesen.
 
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