Jass Karten und Jass Arten zwischen dem 15. und 17. Jahrhundert

S.K. Relssek

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Hallo Zusammen.

Der Titel verrät eigentlich schon alles. Heute gibt es ja beinahe unzählige Jass Arten. Gespielt wird hauptsächlich mit französischen oder deutschen Karten.

Nun, um zu meiner Frage zu kommen bedarf es einer kleiner Vorgeschichte. Vor einigen Wochen habe ich meinen ersten Roman (hihi, bin immer noch stolz darauf) fertiggestellt. Nun es wurde mir daraufhin schnell langweilig, also begann ich Arturo Pérez-Reverte's Werke zu lesen. Allen voran Der Club Dumas und Das Geheimnis der schwarzen Dame.
(Beide wirklich lesenswert)
Nun, mittlerweile hat mich das "Schreibfieber" wieder gepackt. Ich möchte ein Buch schreiben, in dem es um einen Kartenspieler geht. Es soll aber irgendwo zwischen dem 15. und 17. Jahrhundert spielen. Wann genau, sehe ich später noch. =)
Ich weiss das Jass Karten im 14. Jahrhundert nach Europa gekommen sind. Der älteste (bekannte) Stapel ist von 1470. Hergestellt vermutlich von einem Basler, da auf der Brust des Bauern ein Baselstab abgebildet ist. (Meint zumindest Wikipedia) Ich weiss auch, dass diese Karten von 1470 anstatt der Farbe "Rosen", die Farbe "Federn" besitzen.

Nun zu meiner Frage: Wo wurden damals mit den Französischen und wo mit den Deutschen Karten gespielt? Ich weiss die Zeitspanne ist sehr gross, aber wenn jemand vielleicht per Zufall ein Dokument, ein Bild o. Ä. besitzt / kennt, welches z.B. sagt: 1674 im heutigen Bern, oder sonst irgendwo, wurde mit diesen Karten gespielt, wäre mir sehr geholfen. =)

Und auch: Welche Arten Jass wurde damals gespielt. Auch hier gilt das selbe Prinzip wie oben :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Aus dem Historischen Lexikon der Schweiz:

Die Herkunft des K.s ist umstritten. In Europa wird es erstmals im Berner Spielverbot von 1367 erwähnt. Erstmals beschrieben wird es 1377 durch den Dominikaner Johannes von Rheinfelden. Die zahlreichen Verbote des K.s konnten nur in ref. Ständen zeitweise einigermassen durchgesetzt werden. Im 18. Jh. gerieten sie ausser Gebrauch. Die ältesten bekannten Regeln stammen aus dem 15. Jh.: für das Kaiser- oder Karnöffelspiel, das heute nur noch in der Innerschweiz (hauptsächlich Nidwalden) gespielt wird, das Trentnen (Muotatal und Appenzell Innerrhoden) und das Flüsslen (Muotatal). Seit 1572 ist in der Schweiz auch das um 1440 in Oberitalien entstandene Tarockspiel nachgewiesen. Es erlangte im 18. und 19. Jh. grosse Beliebtheit, wurde dann (wie die übrigen alten K.) vom Jass auf wenige Gebiete (Graubünden, Wallis) zurückgedrängt. Der Jass (Jos = Bauer) stammt aus Holland und wurde durch Söldner bei uns eingeführt. Ältester Beleg: 1796 im schaffhaus. Siblingen. Im 19. Jh. entwickelte sich der Jass zum populärsten Schweizer Kartenspiel mit über 50 versch. Regeln (Schieber, Pandur usw.). Er ist heute in allen Bevölkerungsschichten und in der ganzen Schweiz verbreitet, am wenigsten im Tessin, wo Tresette und Scopa beliebter sind. Internat. K. wie Bridge, Canasta usw. werden, im Gegensatz zum Jass (seit 1969 Schweizer Meisterschaften), kaum in öffentl. Wettbewerben gespielt.
 
Hoi zäme

Bei uns in Nidwalden wurden vor einigen Jahren 500 Jahre alte Jasskarten gefunden. Damit spielte man damals Troggen, Muntern oder Kayssern. Die Spiele werden auch heute noch gespielt. Und die alten Karten sind auch wieder erhältlich...

Gruss Pelzer
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@ Ursi:

Hammer, vielen Dank. Du übertriffst dich - wie immer - selbst. :D
Ich hab nun auch im Lexikon geschaut. Mit K.s sind Kartenspiele gemeint, richtig?
@ pelzer:

Wow... Das Rosen Ass sieht heute noch fast identisch aus. Schade nur , dass ihr in Nidwalden keine Federnkarten gefunden habt. :)

Das sind hundert Jährige hier. :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Im Juni 2014 herausgekommen:

Peter F. Kopp
War der Ofen Schuld?
Kabinettstücke aus der Schweizer Kulturgeschichte.

Darin gibt es ein Kapitel über Jassen und Spielkarten:

Vom Kaisern zum Jassen. Spielkartenland Schweiz S. 265 - 315
 
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