Jugendverbände im Dritten Reich

Remirrad

Neues Mitglied
heyho leute,
könnt ihr mir vielleicht sagen was es unter den nazis (außer hj und bdm)
noch für jugendverbände gab, bzw welche es nicht mehr gab (weil verboten)

danke im vorraus
remi
 
heyho leute,
könnt ihr mir vielleicht sagen was es unter den nazis (außer hj und bdm)
noch für jugendverbände gab, bzw welche es nicht mehr gab (weil verboten)

danke im vorraus
remi


Keine, denn alle anderen Jugendverbände wurden bis 1936 verboten und die HJ und ihr weibliches Pendant, der BDM wurden zur einzigen Jugendbewegung erklärt. 1938 wurde die Mitgliedschaft in der HJ Pflicht, und die Neumitglieder wurden immer am 20. April, Hitlers geburtstag vereidigt. ausgenommen waren 1936 allerdings noch die katholischen Jugendverbände, die erst später verboten wurden. Innerhalb der HJ gab es Marine-, Motor- und Reiter- HJ, die besonders elitär waren und Jugendliche auf den Kriegsdienst vorbereitet wurden.

Die HJ kopierte vieles, was andere Jugendbewegungen vom Wandervogel bis zu den Pfadfindern attraktiv machte.

In der weimarer Republik gab es bereits die SAJ, die sozialistische arbeiterjugend, sowie den Kommunistischen Jugendverband KJV. Dazu die bürgerliche "Bündische Jugend", die ihren Ursprung in der deutschen Pfadfinderbewegung hatte. Dazu gab es kirchliche Jugendgruppen wie den CVJM. Während die evangelischen Organisationen sich sehr schnell auf Linie trimmen ließen oder den neuen Staat bejubelten, konnten sich katholische Organisationen bis 1938 behaupten.

Neben diesen organisierten Gruppen sind aber auch unorganisierte oder "wilde" Jugendgruppen wie die Swing- Jugend" und die "Edelweißpiraten" zu erwähnen, die von der HJ, zumal dem HJ- Streifendienst erbittert bekämpft wurden.
 
heyho leute,
könnt ihr mir vielleicht sagen was es unter den nazis (außer hj und bdm)
noch für jugendverbände gab, bzw welche es nicht mehr gab (weil verboten)

danke im vorraus
remi


Hallo, vielen Dank für Deine Frage. Hier eine Antwort von mir:
Im Dritten Reich gab es offiziell nur die NS-Jugendverbände Hitlerjugend (HJ) und Bund Deutscher Mädel (BMD). Alle anderen Verbände waren verboten. Es existierten aber trotzdem nicht "gleichgeschaltete" Jugendverbände im Dritten Reich. Dies waren:


  • Edelweißpiraten
  • Grauer Orden
  • Leipziger Meuten
  • Swing-Jugend

Hierzu noch ein paar weiterführende Links:

Edelweißpiraten
Edelweißpiraten ? Wikipedia

Grauer Orden
Grauer Orden ? Wikipedia

Leipziger Meuten
Leipziger Meuten ? Wikipedia

Swing-Jugend
Swing-Jugend ? Wikipedia

Es grüßt Dich

Thomas alias Robin Hood
 
heyho leute,
könnt ihr mir vielleicht sagen was es unter den nazis (außer hj und bdm)
noch für jugendverbände gab, bzw welche es nicht mehr gab (weil verboten)

danke im vorraus
remi

Die Jugendverbände die verboten wurden, werden dem Widerstand (Judenoppositon) zugeordnet:

Eine kleine Zusammenfassung:

Widerstand der Jugend im Dritten Reich

Neben der bekannten Widerstandsgruppe die weisse Rose, gab es auch andere Jugendgruppen die Widerstand oder Opposition gegen das Regime leisteten. Der Widerstand unter den Jugendlichen entwickelte sich spontan und war weder geplant noch geregelt. Was wollten diese Jugendlichen? Die Motivation zum Widerstand war ganz unterschiedlich und meistens ohne politischen Hintergrund, ein Teil der Jungen wünschten sich eine freie Jugendkultur, der andere hatte einen religiösen Hintergrund, andere knüpften an die bündischen Jugendgruppen an und viele der Jugendlichen gingen aus reiner Abenteuerlust in die Opposition. Alle hatten was gemeinsam, sie werten sich gegen den immer stärker werdenden Druck des Staates. Viele waren gegenüber der HJ noch positiv eingestellt, dies änderte sich aber als der HJ-Dienst immer mehr militärischen Charakter annahm. Das Nazi-Regime reagierte auf diesen Widerstand mit Verfolgung und Bestrafung. Sie scheuten sich nicht Minderjährige zum Tode zu verurteilen und hinzurichten.
Hier ein Muster welche Jugendgruppen verfolgt wurden, als Beispiel nehme ich die Swing-Jugend, deren Verbrechen es war Jazz-Musik zu hören. Diese Jugendlichen hatten wenig Interesse an der Politik, sie wollten ein freies Leben und ihre eigene Kultur pflegen. Kleidung und Aussehen passte nicht in die Ideologie der Nazis, vor allem die Mädchen, die sich schminkten und die Fingernägel lackierten waren ihnen ein Dorn im Auge.
Die etwas andere Art zu leben führte dazu, dass die Swing Jugend verfolgt wurden. Himmler verlangte, dass man gegen diese Jugendlichen mit aller Härte durchgreifen soll: „alle Rädelsführer sind in ein Konzentrationslager einzuweisen. Der Aufenthalt für diese Jugend muss ein längerer als 2-3 Jahre sein.“ (ein schreiben Himmlers vom 26.1.1942)
In der Folge wurden über 300 Mitglieder der Swing-Jugend verhaftet, sie kamen ins Gestapo Gefängnis und ins KZ Fuhlsbüttel. Diese Verhaftungswelle hatte die Folge, dass einige der Jugendlichen nun begannen den Nationalsozialismus auch politisch zu bekämpfen, indem sie Flugblätter verteilten und dies hatte wieder die Folge, dass sie mit dem Hamburger Teil der weissen Rose in Kontakt kamen. Es kam aber zu keiner Zusammenarbeit.
Dieser Kontakt reichte den Nazis, einige der Swing Jugendlichen wegen Hochverrat und staatsfeindlicher Propaganda vor dem Volksgerichtshof anzuklagen. Der Prozess und die zu erwartenden Todesurteile wurden durch den Einmarsch der Alliierten verhindert.
 
Zuletzt bearbeitet:
"normales" Leben der Jugenlichen zur zeit des nationalsozialismuses

noch mal ne fFrage zum Thema:
Jugend im Natinalsozilismus:
Wie sah denn das Leben der Jugendlich außerhalb der HJ aus?
Was haben sie gemacht?
Wie war die Schule?
solche sachen....

danke im vorraus

remi
 
noch mal ne fFrage zum Thema:
Jugend im Natinalsozilismus:
Wie sah denn das Leben der Jugendlich außerhalb der HJ aus?
Was haben sie gemacht?
Wie war die Schule?
solche sachen....

danke im vorraus

remi

Dazu ein relativ günstiger Literaturtipp, der sich eingehend mit der HJ, ihrer Entwicklung und ihren gegnern beschäftigt:

Arno Klönne, Jugend im Dritten Reich- Die Hitlerjugend und ihre Gegner
 
zur hj hab ich ja schon alles mögliche...
ich wollte wissen was sie gemacht haben,
wenn sie gerade mal nicht in der hj exerzieren geübt haben....
 
zur hj hab ich ja schon alles mögliche...
ich wollte wissen was sie gemacht haben,
wenn sie gerade mal nicht in der hj exerzieren geübt haben....

Sie gingen in die Schule ;)

Hier findest du ein paar Zeitzeugenberichte:

Kollektives Gedchtnis: Helmut Becker-Floris

Kollektives Gedchtnis: Claus Gnther

Kollektives Gedchtnis: Wolfgang Findeisen

Kollektives Gedchtnis: Ursula Sabel

Kollektives Gedchtnis: Kevin Heckel

Kollektives Gedchtnis: Jutta Miller-Waldner

Neben dem Buch das dir bereits empfohlen wurde, kann ich dir dieses noch ans Herz legen:

Mann, Erika: Zehn Millionen Kinder-Die Erziehung der Jugend im Dritten Reich
 
zur hj hab ich ja schon alles mögliche...
ich wollte wissen was sie gemacht haben,
wenn sie gerade mal nicht in der hj exerzieren geübt haben....

Ja, was werden sie wohl gemacht haben?

Frag doch mal deinen Opa. Die haben nichts anderes gemacht, als wir heute auch. Sind baden gegangen, trafen sich mit Freunde usw.
Ich glaube, manche stellen sich diese Zeit wirklich schwarz- weiss vor.

Da wir heute leben, hatten die damals auch schon eine Freundin, die wichtiger war, als exerzieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
heyho leute,
könnt ihr mir vielleicht sagen was es unter den nazis (außer hj und bdm)
noch für jugendverbände gab, bzw welche es nicht mehr gab (weil verboten)

danke im vorraus
remi
Ich zitiere hierzu mal aus dem Anhang des Buches "Mit dem Rücken zur Wand" von Klaus Kordon (,denn da stehen ein paar drin,die es vorher gab;die Turnverbände sind hierbei natürlich nicht nur Jugendlichen vorbehalten):

Fichte
Arbeitersportverein Fichte ,gegründet 1880 als Turnverein (...).Seit Ende des 1.Weltkrieges linksgerichteter Turnverein,der 1927 in Arbeitersportverein umbenannt und nach dem Reichstagsbrand 1933 von der NSDAP aufgelöst wurde.

ATSB
Arbeiter-Turn- und -Sportbund.Bis 1927 waren der Turnverein Fichte und die den Sozialdemokraten nahe stehende Freie Turnerschaft Mitglieder im ATSB.

Roter Jungsturm
Jugendorganisation des Roten Frontkämpferbundes,des militärischen Wehrverbandes der KPD.

Jungbanner
Jugendorganisation des Reichsbanners,des Kampfverbandes der SPD.
 
noch mal ne fFrage zum Thema:
Jugend im Natinalsozilismus: Wie sah denn das Leben der Jugendlich außerhalb der HJ aus? Was haben sie gemacht?
Wie war die Schule? solche sachen....

zur hj hab ich ja schon alles mögliche...
ich wollte wissen was sie gemacht haben,
wenn sie gerade mal nicht in der hj exerzieren geübt haben....


am 1.12.1936 wurde das Gesetz über die Hitlerjugend erlassen.

Dokument: Gesetz: Hitlerjugend, 1936

Eine Rede von Hitler am 2.12.1938 in Reichenberg:

"Diese Jugend, die lernt ja nichts anderes als deutsch denken, deutsch handeln. Und wenn nun dieser Knabe und dieses Mädchen mit ihren zehn Jahren in unsere Organisationen hineinkommen und dort nun so oft zum ersten Mal überhaupt eine frische Luft bekommen und fühlen, dann kommen sie 4 Jahre später vom Jungvolk in die Hitlerjugend und dort behalten wir sie wieder 4 Jahre, und dann geben wir sie erst recht nicht zurück, sondern dann nehmen wir sie sofort in die Partei oder in die Arbeitsfront, in die SA oder in die SS und so weiter. Anschließend folgt 6-7 Monate Arbeitsdienst. Und was dann noch an Klassenbewußtsein oder Standesdünkel noch vorhanden sein sollte, das übernimmt dann die Wehrmacht zur weitern Behandlung auf 2 Jahre. Und sie werden nicht mehr frei, ihr ganzes Leben."

Ich befürchte, Schwarz / Weiß Denken (oder genauer: nur Braunes Denken) war ganz bewußt gewollt; es wurde zielgerichtet darauf hin gearbeitet.
 
Zurück
Oben