Kalender

professor

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Weiß jemand, ab welchem Datum die Ägypter von der 360 Tage für ein Jahr Zählung übergingen zu der 365 Tage Zählung?

Ich habe hier nur ein vages Datum "2900 v.Ch."...
 
Weiß jemand, ab welchem Datum die Ägypter von der 360 Tage für ein Jahr Zählung übergingen zu der 365 Tage Zählung?

Ich habe hier nur ein vages Datum "2900 v.Ch."...

Laut Selket:

........... Um 2900 v.Chr. wurde dann ein Kalender entwickelt, der auf 365 Tage basierte............

Sie beschreibt auch das Problem dabei:

........... Die alten Ägypter kannten keine Zeitrechnung die von einem bestimmten Punkt ausging (wie z.B. die Christen, die „Christi Geburt“ als Jahr "1" nehmen). Die ägyptische Zeitrechnung richtete sich nach den Regierungsjahren des Pharao. Nach dem Tod (des jeweiligen Pharao) endete die Zählung, mit Regierungsantritt des neuen Königs fing auch gleichzeitig wieder eine neue (mit - 0 -) an. ..................

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Wenn Dich dieses Thema ernsthaft interessiert, ich habe alle altägyptischen, ptolemäischen, ptolemäisch- römischen Kalender/u. Tage mit allen (Königs- Kaiser) Namen (hieroglyphisch, latein und deutsch) allen Angaben, inkl. Tabellen, Vergleichen auch den alexandrinisch- ägyptischen mit Beschreibungen und Erklärungen aus dem Thesaurus von Karl Heinrich Brugsch (bei Bedarf kann ich es Dir einscannen, oder als PDF Datei schicken)
 
Zuletzt bearbeitet:
Im Tempelk von Ko-Ombo ist eine ägyptischer Kalender in einem Relief verewigt.
Da kannst Du nachgucken
 
Laut Selket:
........... Um 2900 v.Chr. wurde dann ein Kalender entwickelt, der auf 365 Tage basierte............

Ich wüsste schon gern, woher Frau Felske dieses Datum hat; leider ist keine direkte Quelle angegeben.

Sie beschreibt auch das Problem dabei:
........... Die alten Ägypter kannten keine Zeitrechnung die von einem bestimmten Punkt ausging (wie z.B. die Christen, die „Christi Geburt“ als Jahr "1" nehmen). Die ägyptische Zeitrechnung richtete sich nach den Regierungsjahren des Pharao.

Das ist eigentlich nicht das Problem - die Japaner datieren heute noch so (parallel zur "christlichen" Zeitrechnung). Die Frage ist vielmehr, wie man eine bestimmte Setzung, wie z. B. das in ganz West- und Südasien verbreitete sexagesimale Rund-Jahr mit dem Sonnenjahr in Übereinstimmung bringen konnte.

Thesaurus von Karl Heinrich Brugsch
Als Fan alter Bücher ist mir Brugsch ein Begriff [1]. Er ist natürlich - zeitbedingt - ein Vertreter der "älteren" Chronologie, die den Pharao Mena (Menos) ab 4400 v.Chr. ansetzt, während die neuere Standarddatierung von ca. 3000 v.Chr. ausgeht. Was meint Brugsch denn zum Zeitpunkt des 360/365-Wechsels?


[1] Siehe z. B. seine Geschichte Aegypten's unter den Pharaonen, Leipzig 1877.
 

Ich wüsste schon gern, woher Frau Felske dieses Datum hat; leider ist keine direkte Quelle angegeben.


Das ist eigentlich nicht das Problem - die Japaner datieren heute noch so (parallel zur "christlichen" Zeitrechnung). Die Frage ist vielmehr, wie man eine bestimmte Setzung, wie z. B. das in ganz West- und Südasien verbreitete sexagesimale Rund-Jahr mit dem Sonnenjahr in Übereinstimmung bringen konnte.

Als Fan alter Bücher ist mir Brugsch ein Begriff [1]. Er ist natürlich - zeitbedingt - ein Vertreter der "älteren" Chronologie, die den Pharao Mena (Menos) ab 4400 v.Chr. ansetzt, während die neuere Standarddatierung von ca. 3000 v.Chr. ausgeht. Was meint Brugsch denn zum Zeitpunkt des 360/365-Wechsels?


[1] Siehe z. B. seine Geschichte Aegypten's unter den Pharaonen, Leipzig 1877.

Zum Problem der Zeitrechnung ab, b.z.w. vor –0- ist es schon ein Problem, denn man muss alle Königsperioden summieren, b.z.w. Sekundärliteratur zum Lückenfüllen verwenden, um
eine Chronologie zu erzielen, deshalb auch die Abweichungen der Amtszeiten der Könige, mittlerweile bei unklaren Daten aber nur mehr einige Jahrzehnte.

Dasselbe Problem ist schließlich auch bei „unserer“ chr. Zeitrechnung, weil genau so ins Jahr –0- zurückgerechnet werden musste.
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Karl Heinrich Brugsch, er schreibt u.a.:

Die Großen Zeitperioden:
astronomische Inschriften; Seite 203

............ Die Alten erwähnten als solche bei den Alten Ägyptern die Phoenie- und die Sothis- Periode. Nach der verbreitendesten Überlieferung bestand die erste aus 500 Fahren (s. L E. S. 180 fl.) während vereinzelte Traditionen derselben 540 oder 1000 oder 7006 Fahre zuweisen. Über die Dauer der Sothis- Periode herrscht dagegen allgemeine Übereinstimmung. Sie enthielt 1461 aus je 365 Tagen gebildete sogenannte Wandel- oder Sothis Jahre oder 1460 aus je 365 ¼ Tagen bestehende feste Sonnenjahre.

Weder die eine noch die andere Überlieferung des Alterthums hat bis jetzt durch die Denkmäler ihre überzeugende Bestätigung gefunden. .............

(aus Karl Heinrich Brugsch: Thesaurus Inscriptionum Aegyptiacarum Altägyptische Inschriften I./H. Abteilung, Akademische Druck- und Verlagsgesellschaft Graz – Austria)

auf den Zeitrahmen "4400" bezogen:
.............. Der ägyptische Kalender war mit dem Neujahrstag in früher Zeit an die Nilschwemme in Unter- oder Oberägypten gebunden. Als mögliche Zeiträume kommen 4213 bis 4186 v. Chr. für Elephantine und 2783 bis 2764 v. Chr. für Memphis in Betracht. Als zusätzliches Kriterium ist die siebzigtägige Unsichtbarkeit des Sirius zu berücksichtigen, die im Alten Ägypten als Zeitraum für die Mumifizierung gewählt wurde. Für den Beobachtungsort Elephantine trat dieser Umstand nur in der Zeit von 4280 bis 4160 v. Chr. auf, während mit Memphis als Bezugspunkt erst ab dem Neuen Reich die notwendige Dauer gegeben war. Altägyptische Texte belegen, dass die siebzigtägige Unsichtbarkeit schon vor der 18. Dynastie bekannt war, weshalb Memphis als Bezugsquelle ausscheidet.[4] ..........

http://de.wikipedia.org/wiki/Ägyptischer_Kalender

in wieweit Brugsch es mit "Mena (Menos)" eventuell in Zusammenhang stellt ist mir auch unklar.
 
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Zum Problem der Zeitrechnung ab, b.z.w. vor –0- ist es schon ein Problem, denn man muss alle Königsperioden summieren, b.z.w. Sekundärliteratur zum Lückenfüllen verwenden, um
eine Chronologie zu erzielen, deshalb auch die Abweichungen der Amtszeiten der Könige, mittlerweile bei unklaren Daten aber nur mehr einige Jahrzehnte.

Dasselbe Problem ist schließlich auch bei „unserer“ chr. Zeitrechnung, weil genau so ins Jahr –0- zurückgerechnet werden musste.

Nur ein Hinweis für die nichtwissenden Leser: Ein Jahr 0 gibt es nicht. Sellbst die Millisekunde 0 gibt es nicht. Es gibt das Jahr 1 vor Christus (bzw. der Zeitenwende) welches direkt übergeht in das Jahr 1 nach Christus (bzw. der Zeitenwende).
 
Nur ein Hinweis für die nichtwissenden Leser: Ein Jahr 0 gibt es nicht. Sellbst die Millisekunde 0 gibt es nicht. Es gibt das Jahr 1 vor Christus (bzw. der Zeitenwende) welches direkt übergeht in das Jahr 1 nach Christus (bzw. der Zeitenwende).

Was zur Konsequenz hat, dass z. B.

  • das Zeitintervall zwischen dem 1.7.05 v.Chr. und dem 1.7.05 n.Chr. nicht 10 Jahre beträgt, sondern nur 9 Jahre,
  • die Schaltjahre vor und nach Chr. anders berechnet werden, d. h. das letzte Schaltjahr v.Chr. war das Jahr 1, davor 5 usw.
Viel diskutiert wurde früher, ob Jesus am 25. März 1 v.Chr. oder 1 n.Chr. geboren ist...
 
Nur ein Hinweis für die nichtwissenden Leser: Ein Jahr 0 gibt es nicht. Sellbst die Millisekunde 0 gibt es nicht. Es gibt das Jahr 1 vor Christus (bzw. der Zeitenwende) welches direkt übergeht in das Jahr 1 nach Christus (bzw. der Zeitenwende).

Nur ein Hinweis für die nichtwissenden Leser:


Ein Jahr null gibt es in der von den Historikern angewendeten traditionellen christlichen Zeitrechnung nicht, wohl aber in der modernen, wissenschaftlichen Jahreszählung der Astronomen.


Im traditionellen System werden die Jahre mit Ordinalzahlen vor und nach der Geburt Christi gezählt: Das Jahr 1 vor Christi Geburt endet am 31. Dezember (1 v. Chr.), am nächsten Tag, dem 1. Januar, beginnt das Jahr 1 nach Christi Geburt (1 n. Chr.).


Die astronomische Jahreszählung verwendet hingegen die um die Null und die negativen Zahlen erweiterten natürlichen Zahlen, die sogenannten ganzen Zahlen. Die in dieser Zahlenreihe enthaltene Null wird dem Jahr 1 v. Chr., die Zahl −1 dem Jahr 2 v. Chr. zugeordnet. ................


Jahr null – Wikipedia


Wenn man nun davon ausgeht, dass die christliche Zeitrechnung erst mit dem Konzil von Nicäa (325 n. u. Zr.) und nicht im Jahre: –1/+1 (also –0-) de facto begann, ist unsere Zeitrechnung wohl auch eine wissenschaftliche.
 
Von der Sothis-Periode habe ich gehört, aber was ist eine „Phoenie-Periode“ und was sind „Fahre“, (siehe #5)?
 
Na klar, Danke.
In Sachen Zeitbetrachtung gab es unterschiedliche Baustellen. Einmal wird die Länge des Jahres ermittelt. Die fortwährende Nummerierung der Jahre ist eine andere Baustelle. (Da das Einzeljahr nur über den Umweg von Reihenzählungen zu erzeugen war, greift beides ineinander.)
Wenn die Phönix-Periode aber (nach Brugsch, s. #5) mal aus 500 und dann aus 540 oder 1000 oder 7006 Jahren besteht, was begreift die Ägyptologie dann unter der Phönix-Periode?
 
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