Karikaturen die mehr bedeuten

Isabella

Mitglied
dies soll eine Ergänzung für das Thema Bilder die meht bedeuten sein. Zur Einführung ein Zitat aus wikipedia:
Unter Karikatur (von lat.: carrus = Karren, also: Überladung, und ital.: caricare = überladen, übertreiben) versteht man die komisch überzeichnete Darstellung von Menschen oder gesellschaftlichen Zuständen, häufig mit politischer Tendenz. Die Zeichner von Karikaturen nennt man Karikaturisten, das Zeichnen karikieren.
Der Begriff Karikatur wurde von Philipp von Zesen durch den Ausdruck Zerrbild eingedeutscht.
Bei Karikaturen handelt es sich meist um eine bildliche Form der Satire, die sich als parteiische Kritik an bestehenden Werten oder politischen Verhältnissen versteht und oft als „Waffe” in gesellschaftlichen Auseinandersetzungen verwendet wird. Die Karikatur übertreibt bewusst, spitzt zu und verzerrt charakteristische Züge eines Ereignisses oder einer Person, um durch den aufgezeigten Kontrast zur Realität und die dargestellten Widersprüche den Betrachter der Karikatur zum Nachdenken zu bewegen. Oftmals nimmt die Karikatur zu einem aktuellen Sachverhalt sarkastisch-ironisch Stellung. Wesentliche Fehler und Mängel der dargestellten Person (z.B. eines Politikers) oder des dargestellten Objektes oder Ereignisses werden aufgedeckt und durch die Art und Weise der meist zeichnerischen Präsentation der Lächerlichkeit preisgegeben.
Beispiele und Anmerkungen erwünscht.
 
Die bekanntesten Satiereblätter: Simplicissimus, Kladeradatsch, Der Wahre Jackob.
(Ich behandele diese Zeitschriften als historische Quellen, die wie alle Hinterlassenschaften einen "kritischen Geist" erfordern. Da wir uns in einem Geschichtsforum befinden, nehme ich an, dass die Leser imstande sind "gut von böse" zu unterscheiden. Ich versichere meinerseits, dass ich keine propagandistischen Absichten habe).
 
Bin durch Zufall darauf gestoßen, das auch der legendäre "Simplicissimus" jetzt online ist.
Eine wahre Fundgrube!
Simplicissimus

Oh ja! Vielen Dank für den Hinweis! Ich klebe momentan geradezu an der Lektüre der Anzeigen für u.a. "Braunolin", "Mitesserjäger", "Yohimbin" und "Zauberapparate". Herrlich!

Nachzuschauen auf Seite 5 im pdf, auf S. 85 im Original der Ausgabe vom 15. Mai 1917 hier:

http://swk-web1.weimar-klassik.de/simplicissimus/22/22 07.pdf
 
Interessant ist die allerletzte Ausgabe (13. September 1944). Auf Seite 427 ist die Karikatur "Gespensterschlacht" zu sehen, in denen sich zwei untote Armeen vor einem Schloss bekriegen. Die Zeitschrift unterlag ja der Zensur der Nazis, wie schaffte es eine derart Kriegskritische Abbildung in die gedruckte Ausgabe? Ziemlich lächerlich auch die Begründung für die Einstellung der Zeitung (Seite 422: "Im Zuge der durch den totalen Krieg bedingten Konzentrierungsmaßnahmen auf dem Gebiet der Presse stellt unsere Zeitschrift mit dem 13. September 1944 das Erscheinen für die Dauer des Krieges ein. Es werden dabei weitere Kräfte für die Wehrmacht und Rüstung frei. [...]").
 
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