Karl Marx / Das kommunistische Manifest

clemens schrieb:
und die kommunistische parteien entwickelten sich später durch abspaltungen aus der sozialdemokratischen partei.

wie hieß(en) denn dann die staatsform(en) im deutschland des 19ten jahrhundert?

Zum ersten Punkt : Das meine ich ja auch ! Es gab halt noch keine Kommunistischen Parteien
weil sie ja auf die Ideen des Herrn Marx und seinem Manifest stammen. Somit kann Marx ja auch nicht in einer gewesen sein , deshalb war er in einer sozialdemokratischen Partei die den Idealen des Kommunismus am nächsten stand.

Zum zweiten Punkt. Sicherlich war es damals in ganz Europa keine Feudale Zeit mehr. . Außerdem ist mit der Einteilung in Urgesellschaft,Sklavengesellschaft,Feudalgesellschaft .... nicht eine Staatsform gemeint sondern das sozial Miteinanderleben sowie die Umstände und die wirtschaflichen Besonderheiten. Die Zeit der Manufrakturen und der durch den (wichtig) absoluten Staat gelenkten Wirtschaft waren vorbei. Nun war die Zeit der freien Marktwirtschaft nach Adam Smith angebrochen. Zügelos wurden das Proletariat durch die Burgeoise ausgeschlachtet
 
benji5 schrieb:
Zum ersten Punkt : Das meine ich ja auch ! Es gab halt noch keine Kommunistischen Parteien weil sie ja auf die Ideen des Herrn Marx und seinem Manifest stammen. Somit kann Marx ja auch nicht in einer gewesen sein , deshalb war er in einer sozialdemokratischen Partei die den Idealen des Kommunismus am nächsten stand.

Zum zweiten Punkt. Sicherlich war es damals in ganz Europa keine Feudale Zeit mehr. . Außerdem ist mit der Einteilung in Urgesellschaft,Sklavengesellschaft,Feudalgesellschaft .... nicht eine Staatsform gemeint sondern das sozial Miteinanderleben sowie die Umstände und die wirtschaflichen Besonderheiten. Die Zeit der Manufrakturen und der durch den (wichtig) absoluten Staat gelenkten Wirtschaft waren vorbei. Nun war die Zeit der freien Marktwirtschaft nach Adam Smith angebrochen. Zügelos wurden das Proletariat durch die Burgeoise ausgeschlachtet

Zu 1. Parteien im heutigen Sinn entstanden in Deutschland (genauer dem Deutschen Bund 8.6.1815 – 1866) erst im Verlauf des Vormärz und der 48er Revolution.
Allerdings gab es in der Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung schon lange vor der Gründung der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei 1869 sozialistische und kommunistische Organisationen von Arbeitern, Handwerkern und Bürgerlichen (Intellektuellen), z.B. 1834 in Bern der Geheimbund „Junges Deutschland“, ebenfalls 1834 der „Bund der Geächteten“, 1838 der erste „echte“ Arbeiter- „Bund der Gerechten“, 1846 das „Kommunistisches Korrespondenz-Komitee“, gegründet in Brüssel von Marx und Engels, 1847 der „Bund der Kommunisten“ u. a. von Marx und Engels in London gegründet, usw.
Einzelheiten findet man in jeder „Geschichte der (deutschen) Arbeiterbewegung“, z.B. von Arno Klönne, Helga Grebing oder Wolfgang Abendroth.


Zu 2. Hier geht’s aber etwas durcheinander:
Die meisten europäischen Staaten waren im 19. Jahrhundert von der Staatsform her betrachtet „Monarchien“ oder „Konstitutionelle Monarchien“, nur Frankreich war zeitweise „Republik“.
Die Gesellschaftsform war meist spätfeudal (auf dem Lande) – bürgerlich (in den Städten und Industriezentren). Die (Industrie-)Arbeiterschaft entwickelte sich im Zuge der Industrialisierung, am frühesten in GB, später in Frankreich und Deutschland.
Die Wirtschaftsform entwickelte sich von merkantilistischen (in den absolutistischen Staaten) zu marktwirtschaftlichen Formen bis zur freien/liberalen Marktwirtschaft (zum Manchester-Kapitalismus in seiner krassesten Form)


Wer behauptet, Marx und Engels seien „reine“ Philosophen gewesen, der irrt gewaltig. Sehr deutlich lässt sich vor allem an ihrer Korrespondenz erkennen, wo sie überall praktisch-politisch mitgemischt haben, ob bei der 48er Revolution, bei der Bildung der 1. und 2. Internationalen Arbeiterassoziation (IAA) oder der Pariser Commune“, usw.
 
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Ja tut mir Leid das es etwas durcheinander geht ! :)
Du bestätigst mich aber in meinen wichtigsten Punkt und das ist der der wirtschaflichen Form
im 19.Jahrhundert ! Hier kann man schon vom Übergang vom merkantilismus zum Kapitalismus
der dann gerade die für Marx wichtige Phase prägte. Da es viele konstitutionelle Monarchien gab spricht für mich auch das es kein Feudalzeitalter mehr war. Bei der Gesellschaftsform
müssen wir uns auf die Regionen konzentrieren in der das sogenannte Proletariat sich befand.
Also sehe ich mich eigentlich durch deinen Post bestätigt :) ! Nur du hast es etwas verständlicher und geordneter wiedergegeben ! :)
 
Klaus P. schrieb:
Wer behauptet, Marx und Engels seien „reine“ Philosophen gewesen, der irrt gewaltig. Sehr deutlich lässt sich vor allem an ihrer Korrespondenz erkennen, wo sie überall praktisch-politisch mitgemischt haben, ob bei der 48er Revolution, bei der Bildung der 1. und 2. Kommunistischen Internationale oder der Pariser Commune“, usw.

Stimmt, er übernahm recht vielfältige Aufgaben. Schon zu Schulzeiten schrieb er seinen berühmt gewordenen Satz:"Die Hauptlenkerin bei unserer Standeswahl soll das Wohl der Menschheit sein." Dies wurde auch zu seinem Hauptanliegen. Unter anderem verdiente er sich seinen Lebensunterhalt, indem er für eine amerikanische Zeitung schrieb. Auch im Arbeiterverein von Lasalle mischte er kräftig mit. (heißt das Kommunistische Internationale=I. Arbeiterverein?) Nicht zu vergessen seine Ausgaben der "Rheinischen Zeitung".

florian17160 schrieb:
Wer von Marx spricht, sollte aber auch den Herrn Engels nicht vergessen.

Ohne ihn wäre Marx bestimmt nicht so alt geworden ;-)
 
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Lassalles Arbeiterverein der in Leipzig (meiner City) gegründet wurde
is meines Wissen nach aber etwas gemäßtigter gewe ßen als die in Eisenach gegründete SDAP.

@ Jules hast du dich etwas mit "Venezuela" befasst ? ;)
 
Auch im Arbeiterverein von Lasalle mischte er kräftig mit. (heißt das Kommunistische Internationale=I. Arbeiterverein?)

Lassalle war 1863 Mitbegründer des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins ADAV und stand in ziemlich heftiger Konfrontation mit Marx und Engels.

Die im Zitat angesprochene Organisation heisst Internationale Arbeiter-Assoziation (IAA); die erste wurde 1864 in Lonon gegründet.
 
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Klaus P. schrieb:
Lassalle war 1863 Mitbegründer des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins ADAV und stand in ziemlich heftiger Konfrontation mit Marx und Engels. QUOTE]

Nichtsdestotrotz investierte Marx sehr viel Zeit darin und arbeitete viel. Der Clinch zwischen den beiden kam meines Erachtens erst einige Zeit später.
 
Jules schrieb:
Nichtsdestotrotz investierte Marx sehr viel Zeit darin und arbeitete viel. Der Clinch zwischen den beiden kam meines Erachtens erst einige Zeit später.

Eigenartiger Weise, wissen Geschichtler immer mehr über jemandem, wie derjenige selbst über sich wusste.
Aber nichts für ungut. War nur ein Scherz.
 
florian17160 schrieb:
Eigenartiger Weise, wissen Geschichtler immer mehr über jemandem, wie derjenige selbst über sich wusste.
Aber nichts für ungut. War nur ein Scherz.
so scherzhaft ist es nicht, denn Lasalle war Karl Marx's Schwiegersohn.
 
Hurvinek schrieb:
... Lasalle war Karl Marx's Schwiegersohn.

Das ist nicht korrekt.
Marx' Tochter Eleanor war gar nicht verheiratet. Jenny Marx war mit dem ehemaligen Mitglieds der Pariser Kommune Charles Longuet verheiratet, und Laura war Ehefrau des Sozialisten Paul Lafargue.
Was Ferdinand Lassalle betrifft, der war zunächst mit einer älteren Adeligen liiert, später liebte er Helene von Dönniges, deren konversative Familie jedoch Lassalle als Schwiegersohn ablehnte. Im Zusammenhang mit dieser Affäre kam es zu einem Pistolenduell, bei dem er ums Leben kam. Näheres dazu z.B. unter
http://de.wikipedia.org/wiki/Ferdinand_Lassalle
 
benji5 schrieb:
Lassalles Arbeiterverein der in Leipzig (meiner City) gegründet wurde
is meines Wissen nach aber etwas gemäßtigter gewe ßen als die in Eisenach gegründete SDAP.

Du hast recht lieber Benji, Lassalles Arbeiterverein war gmäßigter als die SDAP. Noch eine Anekdote aus dem Lebensende von Lasalle, er soll während eines Duells um eine Fau gestorben sein. :rolleyes:
 
benji5 schrieb:
Was meint ihr : Wie sehr war Engels für Marx wichtig ?


Die Beziehung zu Engels, die seit ihrem erstmaligen Treffen in Paris zu einer lebenslangen Freundschaft und Arbeitsgemeinschaft heranwuchs, war für Marx enorm wichtig. Schließlich konnte er in den Jahrzehnten seiner späteren Emigration nur durch finanzielle Unterstützung seitens Friedrich Engels seine wissenschaftlichen Arbeiten fortführen.

Doch nicht nur als Geldgeber, sondern auch als aktiven Mitarbeiter kann man Engels sehen. Schriften wie "Deutsche Ideologie" oder das wohl bekanntere "Kommunistische Manifest" sowie die "Neue Rheinische Zeitung", die sich gemeinsam herausgaben, sollen hier nur exemplarisch genannt werden.
 
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florian17160 schrieb:
Eigenartiger Weise, wissen Geschichtler immer mehr über jemandem, wie derjenige selbst über sich wusste.
Aber nichts für ungut. War nur ein Scherz.


Darf ich dich dann an seine "Randglossen" Anfang der 70er erinnern? Es hat ihm nun mal nicht gepasst, dass Lasalle kein Revolutionär war. Was war am oben genannten dann falsch?
 
Jules schrieb:
Darf ich dich dann an seine "Randglossen" Anfang der 70er erinnern? Es hat ihm nun mal nicht gepasst, dass Lasalle kein Revolutionär war. Was war am oben genannten dann falsch?

Lieber Jules, Lasalle war kein Revolutionär sondern hat ein normales bürgerliches Leben geführt, was, wie ich schon schrieb, mit dem Tod bei einem Duell endete. Karl Marx wird sich über dieses Leben lustig gemacht haben. :rolleyes:
 
heinz schrieb:
Lieber Jules, Lasalle war kein Revolutionär sondern hat ein normales bürgerliches Leben geführt, was, wie ich schon schrieb, mit dem Tod bei einem Duell endete. Karl Marx wird sich über dieses Leben lustig gemacht haben. :rolleyes:


Hmm, ich dachte ich kann gar kein Chinesisch :grübel: ;) . Ich hab nie behauptet, dass Lasalle Revolutionär war sondern genau das Gegenteil. Er wollte lediglich Reformen - im Gegensatz zu Marx, der der Ansicht war, nur durch Revolutionen könne man etwas erreichen. Damit waren sie zumindest in dem Punkt total gegensätzlicher Ansicht.

(PS: "Liebe Jules", nicht "Lieber")
 
Jules schrieb:
Hmm, ich dachte ich kann gar kein Chinesisch :grübel: ;) . Ich hab nie behauptet, dass Lasalle Revolutionär war sondern genau das Gegenteil. Er wollte lediglich Reformen - im Gegensatz zu Marx, der der Ansicht war, nur durch Revolutionen könne man etwas erreichen. Damit waren sie zumindest in dem Punkt total gegensätzlicher Ansicht
(PS: "Liebe Jules", nicht "Lieber")

Entschuldigung liebe Jules, ich hätte mir Dein Profil ansehen müssen, dann hätte ich gelesen, dass Du eine Schülerin bist. Man muß nicht chinesisch können, um festzustellen, dass wir mit unserer Meinung nicht weit auseinander sind. :rolleyes:
 
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heinz schrieb:
Lieber Jules, Lasalle war kein Revolutionär sondern hat ein normales bürgerliches Leben geführt [...]
Wieso schließt ein "normales bürgerliches Leben" das Dasein als Revolutionär aus? Oder, anders gefragt: Können Revolutionäre kein "normales bürgerliches Leben" führen?

heinz schrieb:
Karl Marx wird sich über dieses Leben lustig gemacht haben.
Vielleicht hat sich Marx über Lassalles Ideen "lustig gemacht" (was ich persönlich nicht glaube), aber bestimmt nicht über dessen Leben. Denn Marx selbst führte doch ein ziemlich "normales bürgerliches Leben".

Kann es sein, lieber Heinz, dass du ziemlich wilde Vorstellungen vom Dasein als Revolutionär hast? Die Geschichte würde dich anderes lehren!
 
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