Katharina die Große als Autorin - Der Betrüger

soltica

Neues Mitglied
Erst einmal einen schönen guten Tag!

Da ich neu in diesem Forum bin, möchte ich mich ersteinmal vorstellen.
Ich bin Geschichtsstudentin und schreibe gerade eine Hausarbeit über Katharina II als Autorin, insbesondere auf die von ihr verfassten Theaterstücke bezogen. Erschwerend hinzu kommt dass ich leider nicht des Russischen mächtig bin, was mir vielleicht bei meinem Problem helfen könnte.

Nun zu meinen Problem: Momentan beschäftige ich mich mit dem Theaterstück "Der Betrüger", das sich in erster Linie um den bekannten Betrüger Cagliostro dreht, aber auch die Freimaurer ordentich auf die Schippe nimmt. Der Betrüger Cagliostro trägt in dem Stück den Namen Kalifalksherston, was, laut Literatur ein sprechender Name (der Name hat eine Bedeutung) sein soll. Leider löst keiner der Autoren, die Bedeutung des Namen auf und ich bin so langsam am zweifeln, ob dieser Name in der Tat eine Bedeutung hat oder nicht. :grübel:
Getrennt wird er in dem Theaterstück häufig Kali-falk-sherston.
Die einzige Möglichkeit, welche mir gekommen ist ist, dass sich der Teil "Falk" des Namens auf Schillers Werk über die Freimaurer bezieht, in dem einer der Titelhelden den Namen Falk trägt. Zeitlich würde das passen, dennoch erklärt es nicht die anderen Teile des Namens. (ein Bezug zu der Kriegsgöttin Kali des Hinduismus wäre wohl zu weit hergeholt).:confused:

Kann mir vielleicht jemand helfen? Ich wäre sehr dankbar.
Herzliche Grüße,
Soltica
 
Hm, wenn Katharina Schiller kannte (?). Das Stück ist ja bereits 1788 auf Deutsch (!) erschienen.

In welcher Sprache hat Katharina denn das Stück verfasst? Neben Deutschen hatte sie ja auch viel gerade mit den franz. Auklärern Umgang.
 
Katharina war sehr belesen, sie hatte auch unter anderem Umgang mit Voltaire und einigen anderen großen Philosophen der damaligen Zeit. Es gab keine Tage in denen sie sich nicht mit Lesen beschäftigte.
Katharina selbst schrieb ihre Theaterstücke auf Russisch und ließ sie dann übersetzen.
Welches Stück ist bereits 1788 auf Deutsch erschienen? der Betrüger? (der erschien bereits 1786 auf Deutsch.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hey! Erstmal vielen, dank für die Anregung, auf Doctor Falcon wäre ich nie gekommen, das muss ich sofort recherchieren!!! Das ist wirklich hilfreich!!
Der Betrüger wurde Ende des Jahres 1785 verfasst und direkt im Anschluss auf deutsch übersetzt.
 
…, das muss ich sofort recherchieren!!!
Also einfach wird es ja nicht bei all diesen Geheimgesellschaften und Geheimnissen… Um mehr Klarheit über Cagliostros Beziehungen zu Falk und Saint Germain zu erhalten, resp. um weitere Namen zu finden, auf die sich Katharina hätte beziehen können, müsste man eigentlich Cagliostros Aussagen in Rom einsehen können, wo er vor Gericht recht detailliert über seine Vergangenheit ausgepackt haben soll, um seinen Kopf zu retten (wird ja in den Archiven des Vatikans leicht zugänglich sein…).

Vermutlich hat Katharina die Große ihrem Betrüger einen nur schwierig zu entschlüsselnden Namen gegeben, um das Okkultistische mit Augenzwinkern zu unterstreichen. Falls sie sich tatsächlich auf Falk bezieht, muss sie doch recht viel über Cagliostro gewusst haben. Außerdem muss ihr bewusst gewesen sein, dass man beim Namen »Kalifalksherston« nicht so schnell auf Falk kommt.

Bei »…sherston« hatte ich den Verdacht, dass es ein eigenwilliges Konstrukt aus dem französischen »cher« und dem englischen »stone« sein könnte. Dabei dachte ich zunächst an die Diamantenaffäre in Frankreich, worin Cagliostro verwickelt war. Die genaue Chronologie der Gerichtsverhandlungen hab ich dann aber doch nicht nachgeguckt, da die Geschehnisse in Frankreich den Grund für die englische Form von Stein nicht erklären.

Hingegen hatte Cagliostro um 1778 in England vmtl. zum ersten Mal wirklich Kontakt zur Freimauerei, wonach er in Europa Zaubertränke, Lebenselixiere und gar den Stein der Weisen verkaufte. Den Lapis philosophorum nennen englischsprachige Insider einfach nur »The Stone«, was vielleicht dazu geführt haben könnte, dass Cagliostro auch in Europa großspurig einen »Stone« anbot. Habe dazu allerdings keine Anhaltspunkte gefunden; so schreibt z.B. die Gräfin Elisa von der Recke über Cagliostros Sprachkenntnisse, erwähnt aber mit keinem Wort sein Englisch. Dass sich also die Zarin eines englischen Wortes bedient, ist fraglich, auch wenn ihr Kalifalksherston mit teuren Steinen zu tun hat und Diamanten kocht.
 
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