Kinderbetreuung und Erziehung in der DDR

Soweit ich das Thema verstanden habe, geht es hier um das "Leid" der Kinder, nicht über das der Erzieherinnen. Oder bin ich begriffsstutzig? Ist wieder zweideutig.

Bei ernsten Themen verstehe ich keine mysteriösen Zweideutigkeiten und jetzt gebe ich es auf.

Mir ging es um die MÜTTER der armen leidgeprüften Kinder und die Kinderaussagen wollte ich als Ergebnisbericht verstanden wissen.
 
War das in den 80ern, so falsch war das da doch nicht?:winke:


Wenn ich das so lese, möchte ich das mit den Verhältnissen in der BRD vergleichen, meine Kinder sind in den 80ern geboren.
Da gab es noch dieses "Rabenmütter-schlechte Gewissen", das suggerierte, dass sich nur die Kinder gut entwickeln, bei denen die Mütter zu Hause am Herd warten, dass die Kinder von der Schule nach Hause kommen, mit ihnen Hausaufgaben machen und sie anschließend zu diversen Nachmittagsaktivitäten begleiten, wie Musikunterricht oder Sportverein.
Es gab viel zu wenige Ganztagsschulen mit Mittagessen und Nachmittagsbetreuung.

Mit diesem Schuldvorwurf und dem schlecht organisierten Betreuungssystem im Westen mußte ich auch kämpfen und hätte mir manchesmal das gutfunktionierende System von drüben gewünscht - jetzt bitte kein Aufschrei, ich meine natürlich ohne die entsprechende DDR-Ideologie.

Als westdeutsche, arbeitende Mutter warst Du schon besch..... dran, damals.

Gruß
 
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Bei ernsten Themen verstehe ich keine mysteriösen Zweideutigkeiten und jetzt gebe ich es auf.

Mir ging es um die MÜTTER der armen leidgeprüften Kinder und die Kinderaussagen wollte ich als Ergebnisbericht verstanden wissen.

Jetzt verstehe ich das erst richtig.
Über die "armen, leidgeprüften Kinder" musst du die Wissenschafft befragen.
Schade, wenn ich sowas lesen muss. Ok.
Wenn meine Frau das lesen würde, oder meine Mutter. Aber ist gut, ich akzeptiere diese Meinung, weil ich sie sowieso nicht ändern kann.
 
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Mit diesem Schuldvorwurf und dem schlecht organisierten Betreuungssystem im Westen mußte ich auch kämpfen und hätte mir manchesmal das gutfunktionierende System von drüben gewünscht - jetzt bitte kein Aufschrei, ich meine natürlich ohne die entsprechende DDR-Ideologie.

Als westdeutsche, arbeitende Mutter warst Du schon gesch..... dran, damals.

Gruß
@Josephine, tausend dank, wenigstens eine versteht, was ich meinte, ich dachte schon, ich spräche neuerdings ungarisch...

Und ihr werten DDR-Zeitzeugen, warum habt ihr nicht nachhaltiger die Struktur eures Kinderbetreuungssystems verteidigt, die Ideologie hattet ihr ja schon vorher abgeschafft, wie ich eben im Thread "Wie wurde in der DDR wann welche Antennenrichtung angepeilt" erfahren habe??:motz:
 
Und ihr werten DDR-Zeitzeugen, warum habt ihr nicht nachhaltiger die Struktur eures Kinderbetreuungssystems verteidigt, die Ideologie hattet ihr ja schon vorher abgeschafft, wie ich eben im Thread "Wie wurde in der DDR wann welche Antennenrichtung angepeilt" erfahren habe??:motz:

Liebste rena8,
man muss das Kinderbetreuunugssystem der DDR nicht verteidigen. Es wird in der Praxis mittlerweile in ganz Deutschland angewandt.:yes:
 
Liebste rena8,
man muss das Kinderbetreuunugssystem der DDR nicht verteidigen. Es wird in der Praxis mittlerweile in ganz Deutschland angewandt.:yes:

Ja? Wo siehst du bedarfsdeckende Krippen, Kindergärten und Ganztagsschulen mit Mittagessen mit Öffnungszeiten, die den Arbeitszeiten entsprechen?
 
Ja? Wo siehst du bedarfsdeckende Krippen, Kindergärten und Ganztagsschulen mit Mittagessen mit Öffnungszeiten, die den Arbeitszeiten entsprechen?
In meinem Ort gibt es das alles noch. Ich muß sagen, von den wenigen Dingen, die es Wert waren, erhalten zu werden, hat sich das System der Kinderbetreuung hier in Brandenburg nicht sehr verschlechtert, nur bezahlen muß man jetzt dafür, wenn man nicht gerade Hartz IV-Empfänger ist.
 
Und die 10 gemeinsamen Ganztagsschuljahre?
Oder gibt es jetzt das dreigliedrige Schulsystem mit Trennung nach der 4./6. Klasse?
Das ja. Nach 6 Jahren Grundschule wechseln die Kinder entweder zur Gesamtschule, Realschule oder Gymnasium.
Übrigens, gab es auch in der DDR keinen Hort bis zur 10. Klasse, sondern ich glaube, der Hort ging auch nur bis zur 4. Klasse.
 
Das ja. Nach 6 Jahren Grundschule wechseln die Kinder entweder zur Gesamtschule, Realschule oder Gymnasium.
Übrigens, gab es auch in der DDR keinen Hort bis zur 10. Klasse, sondern ich glaube, der Hort ging auch nur bis zur 4. Klasse.

Und wann kamen die Kinder ab der 5. Klasse von der Schule nach Hause? Gab es Mittagessen in der Schule?

Als ich kürzlich im Elsass war, füllten sich die Züge um 16.30 nachmittags mit Kindern/Jugendlichen, die aus der Schule kamen, die sahen nicht so aus als hätten sie gelitten.
 
Und wann kamen die Kinder ab der 5. Klasse von der Schule nach Hause? Gab es Mittagessen in der Schule?

Als ich kürzlich im Elsass war, füllten sich die Züge um 16.30 nachmittags mit Kindern/Jugendlichen, die aus der Schule kamen, die sahen nicht so aus als hätten sie gelitten.

Ab 5. Klasse gabs kein Hort mehr.
Mittagessen gab es bis zur 10. Klasse, die Abitur machten hatten auch noch bis zur 12. Klasse Mittag in der Schule, allerdings alles freiwillig.
Normal ging es bis zur 6. Stunde, die zwischen 13.10 und 14.00 Uhr zu Ende war. Mittag gabs bis 14.00 Uhr. Ganz selten gab es an einem Tag 7 Stunden. Ich kenne aus eigenem Erleben die 0. Stunde, 7., 8., 9. und 10. Stunde. Die 7. Stunde kam bei uns immer nach einer Freistunde, um Mittag zu essen oder irgendwelchen Unfug zu veranstalten. Die späteren Unterrichtsstunden waren auch nur Einzelstunden die sehr lästig, da sie den Nachmittag versauten.

Was es auch gab, Kopfnoten. Das waren Zahlen mit denen man Charaktere von Kinder und Jugendlichen zensierte. Meine Mutter meinte, ich sollte den Lehrern entgegenkommen und meinen Charakter an ihrem gewünschten Schülerbild anpassen, dann würde mein Charakter bessere Zensuren ergeben. Ich solle es ja nur in der Schulzeit so machen.
 
Schulessen war für 3.65,- Ostmärker pro Woche erhältlich. Meist war es Schlangenfraß, geliefert in Thermokübeln. Es gab aber auch Schulen mit eigener Küche. Als Lehrer war man zur Essensaufsicht mit eingeteilt, um das Wolfsrudel halbwegs zu bändigen. Da griff man schon mal zu Radikalmethoden, ich brachte mal einen Sabberlatz von meiner kleinen Tochter mit und ließ ihn einem der Spitzenflegel zum Gaudi der ganzen Schule umbinden.
Kopfnoten, wie sie @Hurvi meint:
Gesamtverhalten
Betragen
Ordnung
Fleiß
Mitarbeit

Die flossen nicht in den Notendurchschnitt ein, meine Mutter guckte aber zuallererst darauf.
 
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Wir hatten Mo-Fr von 7 bis 13 Uhr Unterricht. Ab der 7. Klasse hatten wir 2x die Woche ab 14 Uhr Englisch oder Französisch. Teilnehmen durften nur Schüler die in Deutsch und Russisch nicht schlechter als Note 3 standen. Sonnabend hatten wir von 7-11 Uhr Unterricht. Als "Schulspeisung" erhielten wir essen aus der Küche eine nahegelegenen Betriebes, also das selbe wie die meisten unserer Eltern.
Meine Eltern, wie auch viele andere, waren schon froh darüber das es diese Betreuung gab. Ohne sie hätte meine Mutter es nie geschafft ihr Fernstudium zu beginnen und erfolgreich abzuschließen. Man mußte das auch nicht machen. In meiner Klasse ging etwa 1/3 der Kinder nach der Schule nach Hause oder zu Oma/Opa.
Meine Frau und ich sind auch ganz froh das es beides (Kinderkrippe/-garten) und Schulhort bei uns auch heute noch gibt. Zum Teil sind noch dieselben Erzieherinnen dort, die schon mich und meine Schwester betreut haben.
 
Das ja. Nach 6 Jahren Grundschule wechseln die Kinder entweder zur Gesamtschule, Realschule oder Gymnasium.
Übrigens, gab es auch in der DDR keinen Hort bis zur 10. Klasse, sondern ich glaube, der Hort ging auch nur bis zur 4. Klasse.

Bist du dir sicher?
Ich kenne nur die politechnische Oberschule, wo man von der 1. bis zur 10 Klasse hin ging.
Wer 12 Klassen machen durfte, ging ab der 8. dann zur EOS.
Das betrifft aber nur den Zeitraum, den ich als Schüler erlebte. 66- 76.

12 Klassen machen durfte, habe ich bewusst hin geschrieben. Nicht jeder der wollte konnte das.
 
Bist du dir sicher?
Ich kenne nur die politechnische Oberschule, wo man von der 1. bis zur 10 Klasse hin ging.
Wer 12 Klassen machen durfte, ging ab der 8. dann zur EOS.
Das betrifft aber nur den Zeitraum, den ich als Schüler erlebte. 66- 76.

12 Klassen machen durfte, habe ich bewusst hin geschrieben. Nicht jeder der wollte konnte das.

Ich glaube das wurde ab 1980 geändert. Wir konnten erst ab der 10. Klasse zum Abitur. Das war natürlich schon ein Auswahlverfahren.
Wobei leider nicht die Leistung das alleinige Auswahlkriterium war.
Beziehungen und kritikfreies Verhalten des Schülers und seiner Eltern zur DDR waren da auch ausschlaggebend.
Einige, die schon merkten, das sie keine Chance hatten, versuchten es noch über die Linie Beruf mit Abitur oder verpflichteten sich für mindestens 3 Jahre zur NVA. Da stiegen dann die Chancen ungemein. Allerdings auch nur wenn man einen bestimmten Notendurchschnitt hatte.
 
Einige, die schon merkten, das sie keine Chance hatten, versuchten es noch über die Linie Beruf mit Abitur oder verpflichteten sich für mindestens 3 Jahre zur NVA. Da stiegen dann die Chancen ungemein. Allerdings auch nur wenn man einen bestimmten Notendurchschnitt hatte.

Ich habe erst meine 18 Monate bei der Armee gemacht und liess mich dann zum Meisterstudium delegieren.( Ist ja anders als heute, das waren noch mal zwei Jahre Schulbank) Da wurde dann das Abi im Schnellkurs durchgetrieben.
Wir hatten aber viele 3 jährige bei der NVA, die das nur gemacht haben um studieren zu können.
Der Staat hat gesagt, wenn ihr schon keine Studiengebühren bezahlen müsst, dann tut erst mal was fürs Vaterland.
 
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Das ja. Nach 6 Jahren Grundschule wechseln die Kinder entweder zur Gesamtschule, Realschule oder Gymnasium.
Übrigens, gab es auch in der DDR keinen Hort bis zur 10. Klasse, sondern ich glaube, der Hort ging auch nur bis zur 4. Klasse.
Flo schrieb:
Bist du dir sicher?
Ich kenne nur die politechnische Oberschule, wo man von der 1. bis zur 10 Klasse hin ging. Wer 12 Klassen machen durfte, ging ab der 8. dann zur EOS.
Das betrifft aber nur den Zeitraum, den ich als Schüler erlebte. 66- 76.
Sascha66 schrieb:
Ich glaube das wurde ab 1980 geändert. Wir konnten erst ab der 10. Klasse zum Abitur. Das war natürlich schon ein Auswahlverfahren.
Das stimmt. Da hat sich was geändert inzwischen. In meinem Jahrgang war die EOS auch nach der 10. Klasse. Ich glaube, irgendwo hatten wir das Thema auch schon mal. Hab jetzt aber keine Zeit zum suchen, weil mich jetzt erst mal die Gegenwart einholt... :hmpf:
 
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In meinem Ort gibt es das alles noch. Ich muß sagen, von den wenigen Dingen, die es Wert waren, erhalten zu werden, hat sich das System der Kinderbetreuung hier in Brandenburg nicht sehr verschlechtert, nur bezahlen muß man jetzt dafür, wenn man nicht gerade Hartz IV-Empfänger ist.


Also Barbarossa,

ein Hartz IV Empfänger braucht doch keine Ganztagskinderbetreuung, der/die ist doch den ganzen Tag zu Hause und kann seine/ihre Kinder selber betreuen oder :motz:

Gruß......
 
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