Klausur in Geschichte-Demokratieentwicklung

Cody

Neues Mitglied
Huhu,
das ist mein erster Beitrag, weitere werden allerdings sicherlich folgen, da ich die Idee von einem Geschichtsforum ziemlich interessant finde.
Derzeit steht eine erste Klausur in Geschichte Profilkurs bevor über die Entwicklung der Demokratie in Athen, wobei das Hauptaugenmerk auf die Persönlichkeiten Solons, Peisistratons und Kleisthenes als auch Perikles gelegt werden soll. Dazu muss man insbesondere die Unterschiede zwischen den jeweiligen Systemen kennen. Leider hätte ich gerne etwas mehr Hintergrundinformationen über dieses Thema, über Google habe ich wenig sinnvolles gefunden. Bin allgemein ziemlich geschichtsinteressiert, von daher will ich auch das die Klausur eine 1 wird, danke schon von vornherein.
 
Steht eigentlich in den Reformen

Hi Cody :winke: ,

Ich hatte das Thema im letzten Jahr auch und kann Dir hier und da einiges zu den Persönlichkeiten sagen:

621 v. Chr. schrieb Drakon erstmalig das damals geltende Recht auf ... seine Gesetzgebung wurde oft als extrem grausam und ungeheuer ungerecht beschrieben (daher auch drakonische Bestrafung), wobei zu bedenken ist, daß er nicht die Gesetze vorgab, sondern sie nur niederschrieb ... im Großen und Ganzen hatte er einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn (besonders an seinen Reformen zu erkennen!)

594 v. Chr. reformierte Solon die bestehende Verfassung ... er sah, daß zwischen Adel und Volk eine enorme Kluft ragte, die er zu schließen versuchte (Abschaffung der Schuldsklaverei z.B.) ... er war ein Mann, der politisch mit offenen Augen durch die Welt ging und Mißstände nicht ertragen konnte, daher wurde er auch "Versöhner und Gesetzgeber" genannt, wenn seine Reformen auch nur kurzfristig eine Lösung darboten

560 v. Chr. errichtet Peisistratos eine Tyrannis ... was hat das mit Demokratie zu tun? Das eine scheint das andere nicht auszuschließen, denn P. vermochte es allein, und doch nach demokratischen Strukturen, zu herrschen ... er war ein Freund der griechischen Kultur, besonders des Theaters ... er war außerdem ein ausgezeichneter Wirtschaflter - er brachte, durch den Ausbau des Schwarzmeerhandels, eine Blütezeit nach Athen ... er liebte es, wenn sein Volk ihn liebte und fühlte sich berufen Athen zu führen und zu dienen ... er wird als ein, für damalige Verhältnisse, sehr gerechter Herrscher erwähnt

510 v. Chr. stellt sich Kleisthenes an die Spitze des Demos und beseitigt damit die Tyrannis - auch er hält sich für auserkoren Athen zu regieren ... das tut er auch recht gut und führt die Demokratie ein ... er hielt den demokratischen Kurs für unglaublich wichtig, weshalb er auch das Ostrakismos einführte und so dem Volk eine gewisse Entscheidungskraft übertrug

462 v. Chr. schließlich vollendete Ephialtes die Demokratie indem er die Verfassung noch einmal reformierte und dem Areopag die Kontrolle über die Archonten entzog - was gar nicht so einfach war und E. als feurigen Verfechter der Demokratie "entblößte" (es wurden viele Prozesse geführt) ... er wurde ein knappes Jahr später dann auch leider heimtückisch ermordet ...

Wenn Du noch weitere Fragen hast, wende Dich vertrauensvoll an mich ich weiß noch enorm viel (auch was die einzelnen Reformen angeht) ... ;)

Ansonsten schaust Du Dir einfach mal die Reformen an, die der jeweilige Typ gemacht hat und Du kannst sehr leicht die Persönlichkeit erkennen und inwieweit sich die Systeme änderten (Von "Volksvertreter-Regierung" zu Tyrannis, dann wieder zu "V.- R." (wobei es zu Bezirksverwaltungssystemen kam) und schließlich zu Demokratie über Entmachtung des Areopag ... ) ...

Viele Grüße sagt das Beatchen :winke:
 
Auch eines meiner Lieblingsthemen
Hier ist mal ein Link dazu: http://www.dadalos.org/deutsch/Demokratie/demokratie/grundkurs2/antike/athen.htm

Beatchen schrieb:
Hi Cody :winke: ,
621 v. Chr. schrieb Drakon erstmalig das damals geltende Recht auf ... seine Gesetzgebung wurde oft als extrem grausam und ungeheuer ungerecht beschrieben (daher auch drakonische Bestrafung), wobei zu bedenken ist, daß er nicht die Gesetze vorgab, sondern sie nur niederschrieb ... im Großen und Ganzen hatte er einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn (besonders an seinen Reformen zu erkennen!)
Das wesentlich an Drakon ist, dass er versuchte den Adel dazu zu bringen sich höheren instanzen (seinen Gesetzen) unterzuordnen. Er versuchte auch die Blutrache zu beseitigen. Es mag hart sein den diebstahl von Gemüse mit dem tod zu bestrafen. Aber wenn man kein gemüse klaut braucht ein das auch nicht zu kümmern:rolleyes:
594 v. Chr. reformierte Solon die bestehende Verfassung ... er sah, daß zwischen Adel und Volk eine enorme Kluft ragte, die er zu schließen versuchte (Abschaffung der Schuldsklaverei z.B.) ... er war ein Mann, der politisch mit offenen Augen durch die Welt ging und Mißstände nicht ertragen konnte, daher wurde er auch "Versöhner und Gesetzgeber" genannt, wenn seine Reformen auch nur kurzfristig eine Lösung darboten
Volk meint hier die Bürger. Wichtig ist Solons Einteilung der Bürgerschaft/Polis in 4 Zensusklassen nach jährlichem Einkommen, wobei hohes Einkommen merh Ämter für jemand öffnet. Man spricht von der Eunomia (Wohlordnung, da die Missstände beseitig sind) oder thimokratie - Herrschaft der Edlen (d.h. Reichen) da politischer Einfluss von der Zensusklasse abhängig ist.
Die ganze Geschichte mit der Schuldsklaverei (Seisachtheia) stellt ein Art Bürgerrecht für mich dar. es stärkte die Mittelschicht (Zeugeten) die wirtschaftliche un dmilitärische Bedutung hatten (sie stellten die Phalanx) und nun auch in der Politik entsprechend geachtet werden wollten
560 v. Chr. errichtet Peisistratos eine Tyrannis ... was hat das mit Demokratie zu tun? Das eine scheint das andere nicht auszuschließen, denn P. vermochte es allein, und doch nach demokratischen Strukturen, zu herrschen ... er war ein Freund der griechischen Kultur, besonders des Theaters ... er war außerdem ein ausgezeichneter Wirtschaflter - er brachte, durch den Ausbau des Schwarzmeerhandels, eine Blütezeit nach Athen ... er liebte es, wenn sein Volk ihn liebte und fühlte sich berufen Athen zu führen und zu dienen ... er wird als ein, für damalige Verhältnisse, sehr gerechter Herrscher erwähnt
Seine Söhne konnte man nicht mehr so gut leiden. Neben den wirtschaftlichen Aspekt (erste Münzen) ist nicht zu vergessen, dass sich der adel zurücknehmen musst, was das Selbstbewusstsein der Bauern stärkte.

510 v. Chr. stellt sich Kleisthenes an die Spitze des Demos und beseitigt damit die Tyrannis - auch er hält sich für auserkoren Athen zu regieren ... das tut er auch recht gut und führt die Demokratie ein ... er hielt den demokratischen Kurs für unglaublich wichtig, weshalb er auch das Ostrakismos einführte und so dem Volk eine gewisse Entscheidungskraft übertrug
Wollte er Athen wirklich regieren?:grübel:
Bei ihm muss unbedingt die Phylenreform erwähnt werden. Dadurch konnte leicht ein repräsentativer Durchschnitt der Bürger Attikas gelost werden. Dass Ostrakismos wurde erst einige Jahre nach Kleisthens auch genutzt, so dass manche Leute glauben es wäre erst unter Themsitokles :)yes: ) eingeführt worden. Es stellt die einzige mir bekannte Möglichkeit dar einer Diktatur vorzubeugen.
Bis zur Entmachtung des Areopag spricht man von der Isonomie (Gleichheitsordnung)
462 v. Chr. schließlich vollendete Ephialtes die Demokratie indem er die Verfassung noch einmal reformierte und dem Areopag die Kontrolle über die Archonten entzog -
Die Archonten blieben im Areopag nur mussten der Rat der 500 und die Vorlsversammlung nicht mehr vor ihm Rechenschaft ablegen. seine Aufgaben waren nur noch bestimmte Gerichtsfälle und später durften auch angehörige der 3. Klasse beitreten.
Falls du noch Fragen hast würde ich sie gerne beantworten, gerade zu Solon gebe es noch interessante Sachen zu diskutieren.
Ich hoffe bis zu deiner Klausur ist es noch eine Weile hin.
 
Zuletzt bearbeitet:
So ein Mist das mein Internet nicht funktionierte, heute (Donnerstag) Klausur geschrieben, falls es wen interessiert die Aufgaben:
1: Beschreibe die Demokratisierung der athenischen Verfassung von Solon bis Ephialtes/Perikles, zähle nur die Punkte der Verfassung auf.
2: Text von Xenophanes um 423 (Name ist umstritten), worin er die athenische Verfassung kritisiert, da der Adel, seiner Meinung nach die "Besseren", letztendlich schlechter dastand als das Volk. Nenne seine Meinung zu dem Thema Demokratie, geb die Argumente an und nehme anhand deines Wissens über die athenische Verfassung zu dem Text Stellung.

Einige Punkte bei 1) habe ich leider vergessen, so die Annuität, der Begrenztheit der Amtsdauer, ansonsten rechne ich mit einer guten 2.
Die nächste Klausur wird über Rom sein, jetzt wird Sparta durchgenommen, hat da vielleicht jemand gute Informationen?
 
Darf man erfahren in welcher Klasse und in welchem Bundesland du bist?
Bei uns in Bremen fallen Themen wie Sparta komplett aus dem Lehrplan raus und Rom wird immer nur kurz angeschnitten.
 
11. Klasse, Berlin.
In der 11. wird Athen, Sparta in der 1. Hälfte, in der 2. Hälfte Rom behandelt.
Danach geht es weiter mit Mittelalter...
 
Cody schrieb:
2: Text von Xenophanes um 423 (Name ist umstritten),
Er wird im auch als Pseudoxenophon bezeichnet.
Gib mal bitte ein paar Gedanken an, die du bei 2. geschrieben hast.
11. Klasse, Berlin.
In der 11. wird Athen, Sparta in der 1. Hälfte, in der 2. Hälfte Rom behandelt. Danach geht es weiter mit Mittelalter...
da würde sich glatt ein Umzug lohnen...
 
Hallo.
Ich hab mich hier grad mal umgesehen um was über die Stellung der Frau in Athen rauszukriegen und bin da auf euer Gespräch gestoßen.
Ich hab auch letztens eine Geschichts-Klausur in Geschichte-Profil 11. Klasse geschrieben und ich hatte genau die gleiche Aufgabenstellung wie Cody. Wir hatten allerdings nur die Entwicklung Athens von der Aristokratie bis zur Demokratie, also zu Kleisthenes. Aber den Text mit Pseudo-Xenophon haben wir auch gehabt.
Darf ich fragen in welche Schule du gehst, Cody?

Achja, falls ihr irgendwelche Infos zur Stellung der Frau im antiken Athen habt, lasst es mich wissen :)

MfG Knopf
 
knopF schrieb:
Achja, falls ihr irgendwelche Infos zur Stellung der Frau im antiken Athen habt, lasst es mich wissen :)

MfG Knopf
Da gibt es nicht viel zusagen. Zuhause hatte sie relativ viele Freiräume, denn der Mann trieb sich im öffentlichen Leben draussen rum. Die Idee sie an der Politik zu beteiligen war eher verpönnt. Aristophanes hat darüber sogar eine Komöie geschrieben.
Wie bezeichnet man eigentlich die Frauen, die zu Bürgerschicht gehörten (obwohl sie keine Bürger waren)? also die freien Nichtmetökinen

Deinen Schulvergleich mit Cody solltest du lieber über PN abwickeln
 
Die "freie" Frau, war wohl das unfreiste Wesen in Athen. Kein Ausgang außer Haus, und irgendwo las ich mal, dass Frauen sich in die Privatgemächer zurückzuziehen hatten, wenn der Mann Besuch hatte. Sklavinnen ging es diesbezüglich wohl besser. Leider kann ich Dir keine Literaturangabe geben, außer Xenophons Oikonomikos, über die Hauswirtschaft. Allerdings soll gerade Xenophon sehr umgänglich mit seiner Frau umgeprungen sein, und immer ihren Rat gesucht haben. In der Tat lobt er sie immer wieder für ihre Klugheit und Tüchtigkeit.

Diese Angaben sind ohne Gewähr :(
 
Ja gut, soviel weiss ich ja, dass die Frau kein vollwertiger Bürger war. Aber ich muss darüber nen Vortrag halten, deswegen kann ich das so nicht sagen ;)

Aber trotzdem Danke.
 
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