Kleidungsfarbe in der Wüste

V

Violetta

Gast
Warum tragen die Tuareg und andere Wüstenvölker dunkle bis schwarze Gewänder, obgleich Weiß die Sonnenstrahlung besser reflektiert? Anderswo, etwa auf den griechischen Inseln, streichen die Menschen ihre Häuser aus ebendiesem Grund in Weiß. Künstlich optimiertes Weiß kann sogar bis zu 10 Grad Wärme abstrahlen (Das ist das weißeste Weiß der Welt - WELT ).
 
Das Kalken der Häuser im Mediterraneum geschieht nicht nur aufgrund der Hitzeabstrahlung (natürlich auch deswegen), sondern auch aus hygienischen Gründen.
 
Die Tuareg in Algerien haben mir erzählt, dass die dunkle Kleidung besser vor der Sonnenstrahlung schützt. Sie halten sich sozusagen im „kühlen“ Schatten ihrer eigenen Kleidung auf.
Das mag in der trockenen Wüstenhitze funktionieren. Doch in den ebenso heissen Gegenden der Sub-Sahara tragen die Leute ja nur wenig und leichte Kleidung. Dazu oft Hüte oder Mützen gegen den Hitzschlag und Sonnenstich.

Gruss Pelzer
 
Auf dunkler aber leichter Kleidung verdunstet Schweiß schneller, dabei tritt eine Kühlwirkung auf.

Dennoch ist die historische landwirtschaftliche Kleidung auf den Kanaren, die ja trotz 20° nördlicher Breite ein wesentlich intensiveres, staubfreies Licht haben, zum Teil überraschend hell. Es gibt die riesigen Strohhüte und schwarzen weiten Kleider der Frauen auf Lanzarote, und ganz anders die Männerbekleidung (helle Kappen und Nackenschutz aus Ziegenleder, helle Westen aus Leinen) im Süden La Palmas: beides bei der Hackarbeit auf dem Feld in gleißender Sonne.
 
Die Farbe von Textilien ist auch eine Frage der Machbarkeit.

Die traditionelle Kleidung der Tuareg ist häufig blau bis hin zu fast schwarzem dunkelblau. Die Tradition hängt sicherlich auch mit der Verfügbarkeit des natürlichen Farbstoffs Indigo zusammen.

Die traditionellen Schwarzzelte der Beduinen sind aus Ziegenhaar gewebt und haben daher die natürliche Farbe der Ziegen.

Einer der größtes Nachteile von weißer Kleidung ist, dass man sehr schnell sieht, dass sie schmutzig geworden ist. Weiße Kleidung bleibt in der Wüste nicht lange weiß und ergibt oft nur als Festtagskleidung einen Sinn.
 
Auf dunkler aber leichter Kleidung verdunstet Schweiß schneller, dabei tritt eine Kühlwirkung auf. ...
Ja und nein. Wer schon einmal bei 45°C in der Sahara unterwegs war weiss, dass man wegen der sehr geringen Luftfeuchtigkeit nicht mehr "schwitzt". Zumindest gibt es keinen erkennbaren Schweiss mehr. Denn der verdunstet sofort und man fühlt sich immer trocken an. Egal welche Kleidung man trägt.

Gruss Pelzer
 
Die weiten, nicht fest geschlossenen Gewänder wirken als Fächer/Ventilator. Demgegenüber ist die Farbe eher zu vernachlässigen. Außerdem wird es in der Wüste nachts auch empfindlich kalt.
 
Ja und nein. Wer schon einmal bei 45°C in der Sahara unterwegs war weiss, dass man wegen der sehr geringen Luftfeuchtigkeit nicht mehr "schwitzt". Zumindest gibt es keinen erkennbaren Schweiss mehr. Denn der verdunstet sofort und man fühlt sich immer trocken an. Egal welche Kleidung man trägt.

Gruss Pelzer

Nun ja, es kommt immer darauf an was man bei der Hitze gerade treibt ;)

Sahara Erfahrung habe ich reichlich. Zuerst 1969-70 ein ganzes Jahr im Tschad mit der Französischen Fremdenlegion, inclusive Tibesti und Ennedi Gebirge...
Später dann 3 Private und selbst organisierte Reisen kreuz und quer durch Marokko, Algerien und Tunesien...

Was die Kleidung betrifft: Da gibt es viele je nach Stamm oder Volk verschiedene Trachten welche sich aber auch nicht jede/r leisten kann...

Alltagskleidung kann alles mögliche und gerade greifbare sein, diese Sachen stammen oft daher,, worin wir unsere ausrangierten Sachen entsorgen...Altkleidercontainer...Diese Klamotten gibt es dort auf den Märkten haufenweise zu kaufen...

Auf dem Foto eine von mir geknipste Karawane in der Nähe von Tamanrasset / Hoggar Gebirge, auch dort sieht man verschiedene Kleidungsfarben...
 

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