Kleon vs Lysias

bestimmt

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Ein Streitgespräch zur Zeit des Perikles in Athen, 430 v Chr.

Kleon: Es ist unvernünftig,jedem einfachen Mann zu erlauben, in der Volksversammlung zu sprechen und Vorschläge zu machen. Dieses Recht gebührt nur den Vornehmen und Fähigen. Denn die Zuchtlosigkeit und Ungerechtigkeit, die beim Volk am häufigsten anzutreffen ist, gibt es bei den Vornehmen weniger. Dagegen ist heir der Sinn für das Edle und Gute am besten ausgebildet. Dies ist auch der Grund, warum die Vornehmen Gegner der Volksherrschaft sind.

Lysias: Nein, gerade die Menschen aus dem niederen Volk, sollen sprechen, dmit auch ihre Interesen vertreten werden.

Kleon: Ein Matrose, Rudemeister oder Seeman mag sich ds Recht zur Mitsprache erworben haben. Aber dieser Mann aus dem niederen Volk ist doch nicht einmal fähig, im eigenen Interessse vernünftige Vorschläge zu machen, wie soll er da Vorschläge zum Wohl der Allgemeinheit machen können.

Lysias: Es ist immer noch besser, wenn ein Ungebildeter sich ungeschickt für die Interessen des Volkes einsetzt, als wenn ein einsichter Adeliger, der ein Gegner des Volkes ist, in den Angelegenheiten des Volkes spricht.

Kleon: Wenn das unfähige und zuchtlose Volk bestimmt, bekommen wir eine schlechte Staatsordnung.

Lysias: Gewiß schafft die Mitbestimmung des Volkes noch keien idealen Verhältnisse: aber das Volk will lieber in einer schlechten Staatsordnung frei sein und herschen als in einer guten Knechtschaft leben. Gerade aus der Volksherrschaft, mag sie auch größere Mängel haben als die Adelsherrschaft, erwacht dem Volk das Gefühl der Kraft und Freiheit.

(In Anlehnung an Pseudo-Xenophon. Vom Staat der Athener 1. 1-10) S. a. S.76


Wem würdet ihr Zustimmen / Wer hat hier recht? Wwelche Argumente stehen dafür?

Kleon ist fest davon überzeugt, dass der Adel eine höhere Bildung hat als das Volk, daher soll er alleine die politische Mitsprache haben.
[Volk] Behalten nicht alle wichtige Faktoren für gute Gesetzte , die alle Meinungen einbeziehen. Denn nur der Adel hat einen gerechten Willen, was beim Volk nicht der Fall wäre, was daraus resultieren könnte, dass sie ungerechte Forderungen stellen könnten. Das würde der Gemeinschaft schaden...

Lysias ist bloß der Meinung, dass das Volk viel lieber in einer schlechten Staatsordnung frei sein und herrschen will , als in einer guten Knechtschaft zu leben.
erwacht dem Volk das Gefühl der Kraft und Freiheit
Kraft für weitere Kriege !



Wem von beiden würdet ihr Recht geben?
Wir wissen , dass die "Demokratie" bis ca 320 vor Chr. in dieser Zeit andauerte. Also ginge die Sache doch eigentlich gut heran.


Wem würdet ihr aber zustimmen?
Kleon oder Lysias...
Ich bin da eher neutral ;)


Grüße



 
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Ich würde ja sagen, dass führt über kurz oder lang zu einer Debatte über aktuelle politische Ansichten, da die Argumente Pro respektive Contra Demokratie damals wie heute gelten...

Wundern tut mich hier die Stellungnahme Kleons (ich vermute, gemeint ist dieser: Kleon – Wikipedia); dieser profitierte doch als "Demagoge" und Mitglied der aufstiegsorientierten Mittelschicht von genau den Dingen, die er hier kritisiert.
 
Die athische Demokratie hat mit der heutigen westlichen Auffassung der selbigen eigentlich wenig zu tun.
 
Theognis: Das Urteil ist gefallen. Die Götter haben es nicht anders gewollt.
Säen sie uns auch Verderben, sie haben die Macht.

Heraklit: Einbildung!

Demosthenes: Das Volk hat die Macht! Ich weiß es genau, ich zeige es ihm
immer wieder.

Sophist: Wie kann das Volk die Macht haben, wenn Gesetze es gängeln?

Thersites: Wozu wollt ihr Macht? Gab es nicht genug Lanzen, die Herzen
unennbarer Jünglinge spießten?

Diogenes: Ich mag meine Tonne.


(hab die Gedichtecke nicht gefunden; nicht falsch verstehen, will niemanden verspotten, es kam nur aus einer Laune heraus)
 
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