Für die Archivalien eines Klosters selbst ist "Klosterbuch" keine zutreffende Bezeichnung.
Ein "Klosterbuch" stellt eher eine Zusammenstellung der Klöster oder Bibliographie zu den Quellen über die Klöster eines Territoriums dar.
Eine Art "Hauptbuch", wie bei modernen Firmen, gab es bei Klöstern nicht.
Was am ehesten noch darunter zu verstehen ist, sind so genannte Kopialbücher, in welchen meist die früh- und hochmittelalterlichen Urkunden von Klöstern abgeschrieben wurden und somit alle Rechtstitel einsehbar waren.
Eines der bekanntesten davon ist der "Lorscher Codex" des Reichsklosters Lorsch aus dem 12. Jahrhundert.
Lorscher Codex ? Wikipedia
Der liegt faksimiliert in vielen Uni-Bibliotheken vor.
Ein vergleichbares Werk ist das viel ältere und auch deutlich kleinere Prümer Urbar des Klosters Prüm aus dem Jahr 893:
Prümer Urbar ? Wikipedia
Ab dem Spätmittelalter wurden die klösterlichen Unterlagen viel umfangreicher und vielfältiger, und solche "Gesamtwerke" des Besitzes kamen aus der Mode. Vielmehr gab es dann so genannte "Repertorien", die einen Katalog für die Unterlagen darstellen. Für ein solches würde ich mich mal an ein Staatsarchiv oder Diözesanarchiv wenden, wo viele klösterliche Unterlagen gelandet sind.
Vielleicht meinst du aber auch Klosterchroniken als erzählende Geschichtsquellen; diese sind selten, ein Beispiel wäre die Kemptener Chronik (auch online recherchierbar).