Was ist eigentlich der aktuelle Stand der Erklärungen für das Ende der Wikinger-Besiedlung von Grönland?
Wikipedia gibt da fünf Theorien:
Geschichte Grönlands ? Wikipedia
Wikipedia gibt da fünf Theorien:
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Hast Du hierzu eine Literaturstelle?Die gefundenen Skellete und Leichenteile aus der Spätzeit der Kolonie die man ausgegraben hat zeigen ohne Ausnahme Symptome schwerer Mangelerkrankungen und chronischer Unterernährung, fast alle litten beispielsweise unter Rachitis.
In der Spätphase der Kolonie waren archäologisch nachweisbar keine Kühe mehr vorhanden, anscheinend auch keine Hunde mehr. Das deutet auf eine schleichende Hungerkatastrophe hin. Die Grönländer gingen wenn das Fundgut so weit stimmt aber eben auch nicht zu einer Lebensweise wie die der Eskimos über, ersetzten also die fehlenden Lebensmittel nur unzureichend durch Jagdbeute. Sie hielten im Gegenteil an ihrer althergebrachten Lebensweise zäh fest.
stimmt, aber die innerisländischen Wüstengebiete sind nicht der Überweidung zuzuschreiben sondern Folge der klimatischen und vulkanischen Gegebenheiten. Landmannalaugar, Sprengisandur, Gásasandur usw. gab es schon vor der Besiedlung.Noch heute sind große Teile Islands Wüsten,
Auch hätte ich gerne eine Fundstelle dafür, dass Bauholz aus Vinland importiert wurde.
Immerhin herrschten in weiten Teilen Skandinviens verschiedene heute nicht mehr sicher identifizierbare Seuchen.
Das bewohnbare Gebiet Islands war zu dieser Zeit vollständig aufgeteilt. Da konnte sich niemand mehr neu niederlassen.
Insbesondere würde mich die Quelle interessieren, aus der sich ergibt, dass die Kirche sich das ganze Land angeeignet habe.
Mit dem Abbruch des Schiffsverkehrs kam auch der unverzichtbare Messwein nicht mehr nach Grönland, so dass kein Gottesdienst mehr gefeiert werden konnte
Die Überbevölkerung und die Überweidung scheinen mir da plausibler
Mir ist im Augenblick keine schriftliche Quelle präsent, die eine Anzahl von Höfen nennt. Zudem besteht ein Hof nicht aus einem Gebäude, sondern nach damaliger Terminologie aus dem Haupthof und den Hintersassen. Daher ist es durchaus plausibel, dass archäologisch mehr Höfe festzustellen sind, als die Quellen angeben. Die Archäologie ist ohne die Quellen zum großen Teil eben stumm.fingalo:
Meine Ausführungen basieren mehr auf dem archäologischen Befund, und nicht so sehr auf den schriftlichen Quellen.
Bezüglich der schriftlichen Quellen, ist gerade die Grönland-Kolonie ein Musterbeispiel dafür, dass eine bloße Reduzierung allen Geschehens auf die schriftliche Überlieferung ein falsches Bild ergeben kann.
Musterbeispiel: Siedlungsdichte und Anzahl der Höfe. Laut den schriftlichen Quellen gab es sehr viel weniger Höfe als tatsächlich vorhanden waren. Inzwischen hat man allein in der Ostsiedlung archäologisch mehr als doppelt so viel Höfe nachgewiesen, wie in den schriftlichen Quellen erwähnt werden. Die schriftlichen Quellen stimmen also nicht.
Genau das wollte ich wissen. Ich habe es zwar vermutet, wollte es aber sicher wissen. Hast Du irgendwo ein Lit-Stelle zu der dendrologischen Bestimmung?In den schriftlichen Quellen findet man hierzu nichts. Aber man hat in Grönland selbst Holz gefunden, dass von den Kolonisten bearbeitet wurde, und dieses Holz stammt aus Amerika, es handelt sich um definitiv in Amerika gefällte Bäume.
Die Pest halte ich für unwahrscheinlich, weil die Ausbreitungsbedingungen nicht passen. Die Krankheitsbeschreibungen in norwegischen und isländischen Quellen lassen eine eindeutige Zuordnung zu heute gültigen Krankheitsbezeichnungen in der Regel nicht zu. Es wird wegen der hohen Kindersterblichkeit (in Island) zu dieser Zeit die toxische Diphterie diskutiert.Eine hochinteressante Frage in diesem Kontext (Seuchen) ist es, ob die Pest Grönland erreichte oder nicht, und wenn ja, welche Auswirkungen sie dort hatte.
Schon möglich. Aber laut- und spurlos? So viele? Und die sollen nichts über die Zustände in Grönland berichtet haben? Die Annalen berichten die Fahrten nach Grönland in einer Weise, als ob man vorher nicht bekannte Verhältnisse vorgefunden habe. Das gilt besonders für die Fahrt Ögmundurs. Kein Annalist würde schreiben, Ögmundur sei nach Snæfellsnes geritten und habe dort Höfe vorgefunden. Der Nachrichtentransfer funktionierte ja in Island sehr gut, wie die Annalen im übrigen ausweisen.Was zur Frage von Verwandschaftsbeziehungen zwischen Grönländern und Isländern führt, denn wenn solche bestanden, hätten sich die Rückkehrer ja auf dem Land ihrer Verwandten niederlassen können.
Interessant. Auch hier hätte ich gern mal den Ausgrabungsbericht eingesehen.Das ganze Land habe ich nicht behauptet, aber die Ausgrabungen haben für die Spätzeit der Kolonie eindeutig ergeben, dass die Viehstallungen die den Kirchen und insbesondere dem Bischofssitz zugeordnet werden können die mit Abstand größten sind und den größten Teil des Vieh beherbergten. Um so viel Vieh in dieser Zeit halten zu können, musste man zugleich die Kontrolle über ausreichend Weiden bzw Grasland ausüben um das notwendige Futter sicherzustellen.
Nein, man kann zwar einen Wortgottesdienst feiern, aber keine Eucharistie. Dazu ist Wein aus Trauben unabdingbar. In Zeiten größter Not hat ein isländischer Bischof beim Papst angefragt, ob er wegen fehlenden Messweins auf Beerenwein ausweichen dürfe. Wurde abgelehnt.Man kann einen Gottesdienst auch ohne Messwein feiern. Solche Geschichten gab es ja mehrere: beispielsweise wurde meines wissens nach berichtet, dass die Grönländer kein Mehl für Hostien mehr hatten und deshalb im Gottesdienst das Tuch verehrten, auf dem die letzten Hostien gelegen hätten usw
Nein. Ich kenne das Buch von Inge Langenberg nicht. Von der Insektenplage weiß ich auch nichts.Anbei: Werter fingalo: ich würde gerne wissen, was du von dem Buch: Die Vinland Fahrten von Dr. Langenberg hältst?
Das habe ich gerade gelesen und darin wird über eine Insektenplage in Grönland berichtet, die es dort in der Spätzeit der Kolonie gegeben habe und die aus Bodenfunden/Mooruntersuchungen feststellbar sei.
Was ich mich dabei frage ist, was für Insekten das gewesen sein sollen und warum sie ein Problem dargestellt haben sollen?
Weißt du dazu näheres?
In den schriftlichen Quellen findet man hierzu nichts. Aber man hat in Grönland selbst Holz gefunden, dass von den Kolonisten bearbeitet wurde, und dieses Holz stammt aus Amerika, es handelt sich um definitiv in Amerika gefällte Bäume. Und es kann kein Treibholz sein, weil das Treibholz aufgrund der Strömungen und der Eisdrift ganz woanders her kommt. Und wieder einmal zeigt sich die Differgenz zwischen einer absoluten Auswertung schriftlicher Quellen und dem was Archäologisch nachweisbar ist.
Wir wissen heute, dass Holz aus Vinland importiert wurde, schlicht und einfach aufgrund des in Grönland gefundenen Holzes.
wie lange bzw. bis in welche Zeit hinein gab es von Grönland aus Vinlandfahrten?In den schriftlichen Quellen findet man hierzu nichts. Aber man hat in Grönland selbst Holz gefunden, dass von den Kolonisten bearbeitet wurde, und dieses Holz stammt aus Amerika, es handelt sich um definitiv in Amerika gefällte Bäume. Und es kann kein Treibholz sein, weil das Treibholz aufgrund der Strömungen und der Eisdrift ganz woanders her kommt. Und wieder einmal zeigt sich die Differgenz zwischen einer absoluten Auswertung schriftlicher Quellen und dem was Archäologisch nachweisbar ist.
Wir wissen heute, dass Holz aus Vinland importiert wurde, schlicht und einfach aufgrund des in Grönland gefundenen Holzes.
(Kolonie halte ich für keinen ganz angemessenen Ausdruck)
Der Colon(us) ist der Bauer.
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